Die Dienstversammlung der Feuerwehren sollte ein Auftakt sein, um die Krise aufzuarbeiten. Landrat Thomas Eberth äußerte diesen Wunsch. Wurde er erfüllt?
Leider nicht. Es wurde weder der schwelende Konflikt zwischen Kreisbrandrat und seinen Stellvertretern geklärt, noch hat Reitzenstein die Chance genutzt, konkret darzulegen, was er vor hat. Gut 40 Prozent haben Reitzenstein gezeigt, dass sie mit seinem Prozess nicht einverstanden sind. Das Ergebnis seiner Wiederwahl spiegelt genau diese Unklarheit und Unzufriedenheit in den Feuerwehren wieder.
Angst vor einer zunehmenden Professionalität der Feuerwehren
Landrat Eberth hat sofort nach der Wahl erkannt, dass dies "keine breite Zustimmung" für die Feuerwehrpolitik Reitzensteins ist und weiß auch, dass es nun auf den Kreisbrandrat ankommt, sich das Vertrauen der anderen zu erarbeiten. Diese Chance hat Reitzenstein jetzt, aber einfach wird es nicht. Denn mit seinem Amtsantritt muss er die Führungspositionen in der Landkreis-Feuerwehr neu besetzen. Wer werden seine Stellvertreter, wer wird Kreisbrandmeister? Schon jetzt gab es immer wieder Vorwürfe, er würde vorzugsweise diese Posten mit Kollegen aus der Feuerwehrschule besetzen. Und viele Aktive fürchten, dass sie den Weg der Professionalisierung nicht mehr mithalten können.
Reitzenstein muss diese besorgten Stimmen ernst nehmen, Ängste ausräumen und das Personal nun maßvoll auswählen. Nicht mit der Brechstange vorgehen und Unliebsame rauswerfen. Und er muss erklären, was er will. Nur so schafft er Vertrauen und kann die Feuerwehren wieder zusammenführen.