Auch wenn wir nicht wissen, ob hier lärmende Horden gelagert haben oder nur ab und zu eine Brötchentüte liegen geblieben ist: Irgendetwas hat die Hauseigentümerin im Würzburger Stadtteil Grombühl wohl dazu bewogen, Metallspitzen auf ihre Treppe schrauben zu lassen.
Vielleicht hat sie davor sogar schon mehrfach vergebens bei der Stadt angerufen und sich beschwert. Oder mögliche Anrufe bei der Polizei blieben ergebnislos. Wir wissen das alles nicht. Sie wollte sich dazu gegenüber Journalisten nicht äußern.
Aber eines steht auch so fest: Es gibt nichts, was es rechtfertigt, Menschen mit Metallstacheln zu vertreiben als wären sie unliebsame Tauben. Wer so etwas auf seine öffentlich zugänglichen Stufen baut, nimmt in Kauf, dass sich dort jemand verletzt – wie es jetzt ja tatsächlich auch passiert ist.
Dass es im Internet auch Zustimmung für die Zacken gab, macht Verrohrungstendenzen ebenso deutlich wie fehlende Toleranz. Denn statt aggressiver Selbsthilfe würde womöglich ein Schild an der Treppe mit dem Hinweis wirken, dass dieses Privatgelände keine Sitzgelegenheit ist. Oder das Aufstellen eines Abfallkorbs. Vielleicht könnte man auch einfach mal mit denen sprechen, die da sitzen. Es sind ja Menschen und keine Tauben.