zurück
Grombühl
Kommentar: Warum Metallstacheln falsch sind
Warum aggressive Selbsthilfe kein Mittel ist, um seine Treppe menschenfrei zu halten.
Kommentar: Warum Metallstacheln falsch sind       -  Spitze Zacken auf Stufen und Mauern.
Foto: Thomas Obermeier | Spitze Zacken auf Stufen und Mauern.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 29.06.2019 02:11 Uhr

Auch wenn wir nicht wissen, ob hier lärmende Horden gelagert haben oder nur ab und zu eine Brötchentüte liegen geblieben ist: Irgendetwas hat die Hauseigentümerin im Würzburger Stadtteil Grombühl wohl dazu bewogen, Metallspitzen auf ihre Treppe schrauben zu lassen.  

Vielleicht hat sie davor sogar schon mehrfach vergebens bei der Stadt angerufen und sich beschwert. Oder mögliche Anrufe bei der Polizei blieben ergebnislos. Wir wissen das alles nicht. Sie wollte sich dazu gegenüber Journalisten nicht äußern.

Aber eines steht auch so fest: Es gibt nichts, was es rechtfertigt, Menschen mit Metallstacheln zu vertreiben als wären sie unliebsame Tauben. Wer so etwas auf seine öffentlich zugänglichen Stufen baut, nimmt in Kauf, dass sich dort jemand verletzt – wie es jetzt ja tatsächlich auch passiert ist.  

Dass es im Internet auch Zustimmung für die Zacken gab, macht Verrohrungstendenzen ebenso deutlich wie fehlende Toleranz. Denn statt aggressiver Selbsthilfe würde womöglich ein Schild an der Treppe mit dem Hinweis wirken, dass dieses Privatgelände keine Sitzgelegenheit ist. Oder das Aufstellen eines Abfallkorbs. Vielleicht könnte man auch einfach mal mit denen sprechen, die da sitzen. Es sind ja Menschen und keine Tauben.       

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Grombühl
Manuela Göbel
Internet
Journalisten
Ortsteil
Polizei
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • ManfredSchweidler
    Toleranz ist eine tückische Sache: Manche legen das als Schwäche aus, um ihre eigene Intoleranz weiter an den Tag legen zu können. Verhältnisse wie diese gibt es nicht nur in Grombühl. Wo ist beispielsweise in der Augustinerstrasse und ihren Nebenstraßen die Toleranz der Feiernden, die Anwohner mit ihrem nächtlichen Lärm nicht schlafen lassen und ihren „Hinterlassenschaften“ beglücken ? Da erntet man - wenn man reden will - nur ein versoffenes „Halts Maul“.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • info@softrie.de
    Ja oder man nimmt es einfach hin. Genauso wie die Stadt direkt davor einen Park angesiedelt hat. Zwingt ja auch keiner die Stadt Würzburg dazu. Dickes Hochhaus statt Wagner-Platz und auf die Treppe setzt sich keiner mehr. Oder einen Parkplatz für den Supermarkt. Meine Herren, in welcher Gesellschaft leben wir denn.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten