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Würzburg
Contra-Kommentar: Präsenzparteitage sind ein fatales Signal
Während jeder seine Kontakte auf ein Minimum reduzieren soll, planen Parteien Präsenzparteitage? In Zeiten des Lockdowns ein Unding, meint unser Autor Benjamin Stahl.
Präsenzparteitage – hier ein Sonderparteitag der SPD von 2018 – sollten in Zeiten des Lockdowns vermieden werden, findet unser Autor.
Foto: Kay Nietfeld, dpa | Präsenzparteitage – hier ein Sonderparteitag der SPD von 2018 – sollten in Zeiten des Lockdowns vermieden werden, findet unser Autor.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:13 Uhr

Private Kontakte sollen vermieden, Schüler auf Distanz unterrichtet werden. Unternehmen sind angehalten, ihre Mitarbeiter möglichst von zuhause aus arbeiten zu lassen. Und die Parteien? Die planen mitten in der Pandemie Präsenzveranstaltungen. Anfang Dezember traf sich die Unterfranken-AfD zu einem Bezirksparteitag in Mainaschaff. Im Januar kam die CSU-Landesgruppe im Bundestag zu einer Klausurtagung zusammen, zu der auch die Kanzlerin und der NATO-Generalsekretär geladen waren.

Am Donnerstag sagte die Münchener CSU erst nach heftiger Kritik einen Präsenzparteitag kurzfristig ab. Und die SPD will weiter ihre unterfränkischen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl in der Würzburger Posthalle wählen. Als Otto-Normal-Bürger kann man da nur mit dem Kopf schütteln: Es riecht nach Extrawurst.

Sicher: Die Parteien arbeiten für die Veranstaltungen Hygienekonzepte aus, teilweise werden die Teilnehmer vorab auf Corona getestet und im Falle der abgesagten Münchener CSU-Veranstaltung hatte das Gesundheitsministerium betont, dass der Parteitag rechtlich zulässig gewesen wäre. Das Signal, das durch solche Veranstaltungen aber bei der Bevölkerung ankommt, ist fatal.

Und notwendig für die Demokratie sind Präsenzparteitage auch nicht: Die CDU hat es schließlich auch geschafft, einen neuen Vorsitzenden auf einem Digital-Parteitag zu wählen.

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  • R. B.
    Ja was sagt denn eure nervende hysterische Gesundheitskröte Karl dazu. Nach seinen Prognosen steht die Welt kurz vor der Apokalypse, aber ihr macht einen auf Präsenzparteitag. Die Bürger in diesem Land werden nunmehr seit über einem Jahr sanktioniert, viele verlieren ihre Existenz, die Menschen verzichten in großem Maße und dies sehr diszipliniert auf ihre Freiheit, aber die SPD juckt das nicht die Bohne. Auch diese Aktion wird dazu beitragen, dass die Partei weitere Wähler verliert und das ist gut so.
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  • A. K.
    Da kann frau/man Regierungs-(in)-kompetenz erkennen.
    Die Wähler*innen habe es demnächst häufig genug in der Hand.
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  • R. W.
    Die CDU hat am Ende zwar einen Vorsitzenden herausgewürgt, wenn man das Ergebnis betrachtet war der Online-Parteitag aber auch ein Paradebeispiel, dass dabei nichts gescheites herauskommen kann, wenn man sich nicht vorher auf dem Gang unterhält oder mal in privaten Runden zusammensitzt um offen miteinander zu reden, Gesichtsausdrücke und Haltungen beobachtet usw.
    Und auch im Fernsehen, beim Tatort, DSDS, in Vorabendsendungen wird niemand seiner Vorbildrolle gerecht. Alles ohne Mindestabstand und ohne Maske, alles ganz normal wie immer, auch bei Maischberger & Co, außer dass man etwas weiter auseinander sitzt.
    Es wäre also heuchlerisch, wenn die Parteien, nur um den Schein zu wahren alles verkomplizieren. Wenn sie es nicht schaffen ein Zeichen für die Zukunft zu setzen, wie man coronakonform zusammenkommen kann, wer dann??
    Von Parteitagen ist nichts über Ansteckungen bekannt, da eher schon beim fast täglich getesteten FC Bayern München...
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