
Wenn sich manche Ochsenfurter Stadträtin und mancher Stadtrat nach der Mai-Sitzung reichlich veräppelt vorkam, ist das verständlich. Nach zweitsündiger Beratung über die Rathaussanierung, präsentierte ihnen Bürgermeister Peter Juks ein Schreiben, das schon Monate zuvor auf seinem Schreibtisch gelandet war und die ganze Debatte auf den Kopf zu stellen scheint. Dass der nun - wenn auch spät - Einsicht zeigt und auf einen Hauruck-Beschluss verzichtet, ist zu begrüßen.
Egal, für welche Variante sich das Gremium am Ende entscheidet: Die Rathaussanierung wird über Jahre hinweg finanzielle Mittel binden, die auch anderswo dringend zu gebrauchen wären, etwa für die Schaffung nötiger Kita-Plätze. Angesichts der großen Tragweite der Rathausentscheidung darf in der Öffentlichkeit nicht der Eindruck zurückbleiben, dass der Bürgermeister sie mit taktischen Spielchen herbeigeführt hat.