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Würzburg
Kommentar: Eberth wagt sich auf glattes Parkett
Ausgerechnet der stark gerupften SPD bietet Thomas Eberth den begehrten Posten des ersten Landrats-Stellvertreters. Ist das ein taktisches Machtspiel?
Thomas Eberth will Christine Haupt-Kreutzer als seine erste Stellvertreterin - und macht sich damit nicht nur Freunde. 
Foto: Daniel Peter | Thomas Eberth will Christine Haupt-Kreutzer als seine erste Stellvertreterin - und macht sich damit nicht nur Freunde. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:23 Uhr

Der neue Landrat bittet zum Tanz und ganz oben auf seiner Tanzkarte steht, welch eine Überraschung, Christine Haupt-Kreutzer. Thomas Eberth hat sich für die Dame mit Erfahrung entschieden, nicht für die, die es eigentlich verdient hat. Dass Karen Heußner mit dieser Wahl nicht einverstanden ist, ist verständlich. Das Wahlergebnis spricht für sie.

Nun muss Thomas Eberth aufpassen, dass er auf dem glatten Parkett nicht gleich ausrutscht. Denn nicht alle stehen im Kreis und klatschen begeistert dem neuen Tanzpaar zu. Mit seiner Avance an Christine Haupt-Kreutzer und damit an die SPD stößt er viele vor den Kopf. Als taktisches Machtspiel, mit dem sich Eberth Mehrheiten sichern will, sehen manche das Angebot an die SPD.

Bekommen die Freien Wähler jetzt die Retourkutsche?

Was Eberth bei seiner Wahl vergisst, ist das Wahlergebnis. Denn die Grünen sind die deutlichen Gewinner im Landkreis - und nach der CSU die stärkste Fraktion im Kreistag. Es wäre nur fair, ihnen das zu geben, was sie sich verdient haben. Nämlich den ersten Tanz. Und die Freien Wähler sind auch noch da. Sie jetzt bei den Stellvertreter-Posten an die letzte Position zu schieben, könnte schnell auch als eine Retourkutsche für ihre grüne Wahlempfehlung verstanden werden.   

Nur gut, dass die Namen auf Tanzkarten gerne mit Bleistift geschrieben werden. So lässt sich die Reihenfolge schnell verändern - und doch noch die richtige Partnerin finden.

 
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  • peterlesbub
    Ohne die Gebietsreform 1974 mit Angliederung von Ochsenfurt könnte die CSU nicht mehr den Landrat stellen. Deshalb wird der Altlandkreis mit Geld zugeschüttet (Klinik, Schulen, Hallenbäder, Kreisstraßen). So sieht es aus, Gelder aus parteitaktischen Gründen versenkt.
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  • metzger@maxiklinik.de
    Zeigt nicht die gegenwärtige Corona Pandemie, dass es d i e Wahrheit, d a s Richtige nicht gibt? Deshalb sind die Volksparteien eine bessere repräsentative Vertretung der gesamten Bevölkerung als die Parteien mit Partikularinteressen, Gruppierungen mit starkem Bezug zum eigenen Kirchturm oder gar populistischer und radikaler Parteien. In den Volksparteien finden viele Ausgleiche von Interessen schon statt bevor sie in radikalerer und demokratieschädlicherer Form in den politischen Gremien stattfinden. Das führt weg vom Egoismus und den oft unüberschaubaren Partikularinteressen hin zum akzeptablen Kompromiss. Friede, Freude Eierkuchen ist damit nicht angesagt und auch nicht erwünscht. Es wird zum Wohle der Demokratie weiterhin harte Auseinandersetzungen geben um das Ringen eines Kompromisses, um das Bestmögliche zu erreichen.
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  • Bezirksrat Gerhard Müller
    Karen Heußner ist im Landkreis besser vernetzt, kennt das Landratsamt sehr gut und hat 30 Jahre Verwaltungserfahrung - warum, lieber Landrat, soll sie weniger Erfahrung haben? Und sie ist ganz sicher populärer, woher käme - neben einem klaren inhaltlichen Kurs - sonst der große Erfolg der Grünen?
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  • epso
    Matthiaser, sie haben von mir 100% Zustimmung! Nur das Problem sie müssten erst gewählt werden.
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  • Arcus
    Eberth zeigt schon jetzt, dass er den Landratsamtsfilz weiter pflegen will. Das ist kein Landrat, das ist ein Parteipolitiker und solche Leute brauchen wir gerade jetzt zu Zeiten von Corona am allerwenigsten.
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  • kritischerbeobachter
    Die SPD zeigt sich als schlechter und uneinsichtiger Verlierer. Eberth will wohl gleich einen Fehlstart hinlegen.
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  • matthiasr
    Wieso gehen manche Menschen nicht einfach selbst in die Politik, so wichtig wie sie sich mit ihrer Meinung nehmen?
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  • epso
    Gilt ihre (Main Post) Meinungsmache immer mit dem gleichen Masstab, oder nur wenn es gegen die CSU geht?
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  • Doedi.wue
    Nur wenn es gegen die CSU geht!Die Main Post das Sprachrohr der Grünen ,das“Neue Deutschland“ Unterfrankens!
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  • marent1@hotmail.de
    Karen Heussner hat auch politische Erfahrung !!! Und wie!
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  • RProkopf
    Es ist das gleiche üble Spiel, das 2016 in Würzburg gespielt wurde. Nur damals gegen die SPD. Dass die jetzt mitmacht, ohne Kommentar. Wer wundert sich da noch über Politikverdrossenheit. Besser Verdrossenheit über Politiker.
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