Kreisbrandrat Michael Reitzenstein tritt zurück, will sich aber bei einer Neuwahl wieder zur Verfügung stellen. Er stellt quasi die Vertrauensfrage - und spielt dabei mit dem Feuer. Denn, weder ist garantiert, dass er wieder gewählt wird – sein Ergebnis im März 2016 war nicht überragend. Noch ist sicher, dass damit wieder Ruhe einkehrt und die Grabenkämpfe beendet sind.
Bekommt Reitzenstein einen Gegenkandidaten?
Wie auch immer es ausgehen mag, angesichts der verfahrenen Situation in der Landkreis-Feuerwehr mag es aber ein kluger Schachzug sein. Denn, sollte Reitzenstein wieder das Vertrauen der Kommandanten bekommen, kann er sich seine Führungskräfte so aussuchen, wie sie ihm genehm sind und Unterstützung für seine Pläne finden. Denn mit Amtsantritt des neu gewählten Kreisbrandrates endet die Amtszeit der Kreisbrandinspektoren und -meister. Und in der kurzen Zeitspanne bis zur Neuwahl wird sich wohl auch so schnell kein Gegenkandidat finden. Zumindest ist im Moment keiner in Sicht.
Brenzlig ist die Situation für Landrat Thomas Eberth. Bekommt Reitzenstein das erneute Vertrauen der Kommandanten, könnte es für ihn ein Befreiungsschlag sein. Geht es anders aus, hat er ein Problem. Er muss sich mitten in der Corona-Pandemie einen neuen Feuerwehrchef suchen und seine Reformpläne erst einmal zurückstellen. Und dann muss Eberth endlich auch erklären, warum er den Streit in der Feuerwehr nicht früher geschlichtet hat. Hätte er rechtzeitig mit dem Löschen begonnen, wäre aus dem Schwelbrand sicher kein großer Flächenbrand geworden.