
Die Fronten zwischen den höchsten Feuerwehrmännern im Landkreis Würzburg sind verhärtet. Vertrauen wurde zerstört. Heftige Vorwürfe geäußert. Es wurde zu unfairen Mitteln gegriffen. So weit haben es beide Seiten getrieben, dass ein versöhnlicher Ausgang jetzt anscheinend nicht mehr möglich ist.
Aber ist er das wirklich nicht? Zu einem Streit gehören immer zwei. In diesem Fall haben beide Seiten mit ihren Reaktionen weit über das Ziel hinausgeschossen: Die Kreisbrandinspektoren mit ihren massiven Vorwürfen und der Kreisbrandrat mit der drohenden Abberufung seiner Stellvertreter. Dabei scheint es ja auch konstruktive Gespräche im Vorfeld gegeben zu haben.
Alle Möglichkeiten müssen genutzt werden, um den Streit ins Reine zu bringen
Eltern würden ihren Kindern in so einem Fall raten, aufeinander zuzugehen. Dazu gehört es, dass beide Seiten ihre Schwächen eingestehen und sich für Verletzungen entschuldigen. Für Außenstehende ist der Streit in der Feuerwehr schwer nachzuvollziehen und sicher auch nicht zu verstehen. Aber Außenstehende können auch ein Ratgeber sein. Bevor Kreisbrandrat Michael Reitzenstein jetzt zum Äußersten greift, sollte er nichts unversucht lassen, alles wieder ins Reine zu bringen. Ein außenstehender Mediator könnte dabei hilfreich sein und im Sinne aller vermitteln.
Nur weil Reitzenstein jetzt das Störfeuer löschen will, heißt das nicht, dass damit auch ein Riesen-Brand verhindert ist. Im Gegenteil: Der Streit könnte auf der Ebene der Kommandanten weiter gehen, weil diese ihren Kreisbrandinspektoren den Rücken stärken. Also, rauft euch zusammen - und seid nicht nur den Jugendlichen in der Feuerwehr ein Vorbild!