
Die Corona-Impfungen sind die große Hoffnung im Kampf gegen die Pandemie. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber dem Impfstoff in Teilen der Bevölkerung groß. Nicht nur bei Querdenkern und Verschwörungstheoretikern: Das neuartige Vakzin wurde im Eilverfahren zugelassen – zum Glück zwar, aber eben ohne Langzeitstudien. Nicht wenige haben zwar vor, sich impfen zu lassen, sind aber insgeheim froh, dass sie nicht die ersten sind. Wer sich jetzt und in naher Zukunft das Mittel verabreichen lässt, gibt Forschern, Medizinern und Politik also einen Vertrauensvorschuss darauf, dass dies nicht schadet, sondern hilft.
Wie in Bayern aber offenbar auf dem letzten Stück des Transportweges in den ersten Tagen mit dem Impfstoff umgegangen wurde, setzt das Vertrauen der Bürger aufs Spiel: Die Vorstellung, dass das temperaturempfindliche Mittel in Camping-Kühlboxen transportiert wurde, von denen der Hersteller sagt, sie seien nicht für den Transport von Arzneimitteln konzipiert, verunsichert jedenfalls. Auch wenn die Boxen nur auf ein paar Metern zum Einsatz kamen und die Temperatur dabei überwacht wurde.
Insgesamt nährt die Kühlboxen-Angelegenheit einen seit Wochen stärker werdenden Verdacht: dass das Gesundheitsministerium trotz monatelanger Zeit zur Vorbereitung nicht adäquat für den Impfstart gerüstet war.