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Würzburg
Kommentar: Bei der Windkraft ist es Zeit, dass sich endlich was dreht!
Alle wollen Strom, aber ein Windrad vor der Haustür? Viele Lokalpolitiker verschleppen die Energiewende aus Angst vor Gegenwind, meint unser Autor. Und hält das für egoistisch.
Drei Rotorenblätter, die bisher mehr Diskussionsstoff als Strom produziert haben: Über den Windpark Wargolshausen/Wülfershausen im Landkreis Rhön-Grabfeld wurde jahrelang gestritten. 
Foto: Torsten Leukert | Drei Rotorenblätter, die bisher mehr Diskussionsstoff als Strom produziert haben: Über den Windpark Wargolshausen/Wülfershausen im Landkreis Rhön-Grabfeld wurde jahrelang gestritten. 
Henrik Rampe
Henrik Rampe
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:45 Uhr

Der Windkraftausbau ist ein Mannschaftssport. Von Südostoberbayern bis Nordwestunterfranken sitzen Beamte vor Landkarten und zeichnen Flächen ein, auf denen Windräder entstehen können. 18 regionale Planungsbüros, ein Flickenteppich, eine Mammutaufgabe. Der Rotstift ist ein wichtiges Werkzeug der Windradplaner. Wo Rotmilane gerne brüten und Militärflugzeuge tief fliegen, finden Windräder keine neue Heimat. Aus gutem Grund. Es gibt gut durchdachte Kriterienkataloge.  

Was es nicht braucht: Ausflüchte, Verzögerungen, Unsportlichkeit

Zum Glück ist Bayern ein großes Land mit ausreichend Platz für Windräder. Doch die Energiewende klappt nur, wenn alle zusammenspielen. Was es nicht braucht: Defensivakteure, Bürgermeister und Landräte, die Windräder vor ihrer Haustür verhindern, wie Torhüter Gegentore. Auch in Unterfranken ist es offensichtlich zum Sport unter Kommunalpolitikern geworden, mit dem Finger auf andere Flecken des Freistaats zu zeigen.

Warum müssen die nicht bauen, aber wir? Aus Sorge vor hitzigen Windrad-Diskussionen in Schulsporthallen werden Ausflüchte gesucht, Planungsprozesse verzögert. Ein klassisches Zeitspiel. Und unsportlich. 

Anpacken, statt auf andere zu zeigen! 

Fünf von 18 Planungsregionen in Bayern haben bislang nicht mal auf einer Karte eingezeichnet, wo Windräder entstehen können. Kein Quadratmeter, kein Zentimeter. Und klar, könnten hier jetzt die fünf Namen stehen, fünf Buhmänner. Aber Windkraftausbau ist Mannschaftssport. Es bringt nichts, auf andere zu zeigen.

 
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  • W. S.
    Die Gemeinde Wülfershausen a. d. Saale hat ihre Hausaufgaben gemacht und wir sind uns unsere Verantwortung bewusst, einen neuen Weg der Energieversorg für die Zukunft anzugehen. Die Doppelmoral der Bayerischen Staatsregierung mussten wir in Wülfershausen sehr teuer bezahlen.
    Deshalb lasst uns gemeinsam einen Masterplan entwerfen, der die Energiewende zum Abschluss bringt. Unsere Erde verträgt keine Verbrennung von fossiler Brennstoffen mehr und auch die Entsorgungsfrage des Atommülls ist in weiter Ferne gerückt.
    Kommen wir unserer Verantwortung für unsere nachfolgenden Generationen nach. Schließlich sind das unsere Kinder und Enkelkinder!
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  • M. S.
    Mehr Doppelmoral und Heuchelei als in dieser Zeitung geht nicht. Der Beruf des Journalisten ist einer der CO2-intensivsten überhaupt. Da hilft es auch nicht, wenn der Schreiberling zu Fuß zum Ort der Berichterstattung läuft. Leider streichen Sie solche unerwünschten Kommentare gerne wegen fehlender Nachweise heraus. Deshalb meine Bitte. Rechnen Sie Hr. Rampe mal aus, wie viele Windrädchen und Solarmodulchen Sie denn oben bei euch am Heuchelhof schon aufgestellt haben müssten, damit der Leser an jedem Morgen seine Zeitung in Papierform auf dem Frühstückstisch liegen hat. Aber bitte nicht erschrecken. Noch besser wäre es, wenn Sie schreiben würden, wie viele der bestehend Windräder in Unterfranken für die Produktion Ihrer Zeitung erforderlich sind. Und kommen Sie mir bloß nicht mit dem Argument, dass auf dem Land Platz wäre für ihre Energiewende. Das muss schon alles oben am Heuchelhof hin. Wie gesagt, würde ich gerne Zahlen nennen. Befürchte aber, dass das eh nicht veröffentlicht wird.
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  • K. K.
    Gerald63: Ich bin heilfroh, dass es bei uns freien Journalismus und Journalisten gibt. Diesem/n verdanken wir zu einem nicht unerheblichen Teil, dass wir eine freiheitliche Ordnung hier haben und uns diese erhalten bleibt.
    Übrigens: Ihre "Zensurvermutung" wurde doch mit der Veröffentlichung Ihres, für mich sehr befremdlichen Kommentars widerlegt.
    Es lebe der Freie Journalismus in Deutschland.
    Und, um Ihn Allen zugänglich zu machen, natürlich auch die Printausgaben.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    "Auch in Unterfranken ist es offensichtlich zum Sport unter Kommunalpolitikern geworden, mit dem Finger auf andere Flecken des Freistaats zu zeigen."
    Wenn diese anderen Flecken noch überwiegend weiß sind, ist es kein Sport, sondern eine Notwendigkeit. Im Übrigen war und ist dieser "Sport" jenseits der Donau weiter verbreitet und das nicht nur bei Kommunalpolitikern, sondern auch bei Landespolitikern.
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  • H. S.
    Wer will denn eigentlich die sog. "Energiewende"? Baut endlich wieder saubere und CO2-freie Kernkraftwerke für verlässlichen Strom rund um die Uhr.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    @mainheini: Um Gottes willen - haben Sie nichts dazugelernt?
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  • H. S.
    Doch, deshalb bin ich für AKW. Wir retten die Welt Solar und Wind. Lachhaft.
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  • K. K.
    @meinheini: Wir haben doch Fasching, also stimmen wir an: "Ja mancher lernt´s nie, des Fahr´n mit die Schi!
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  • L. W.
    @ Mainheini

    Auch für den "Brennstoff" für diese AKWs müssen wir Diktatoren wie Putin verdammt viel Geld überweisen und den strahlenden Müll nehmen die hinterher auch nicht zurück.

    GB und Frankreich bauen gerade neue AKWs. Deren Bauzeit hat sich gegenüber der ursprünglichen Planung verdreifacht. Damit sind diese auch keine schnelle Lösung für unseren aktuellen Energieengpass.

    Billig ist der Strom aus diesen Kraftwerken auch nicht. Der britische Staat muss den Betreibern mittlerweile die Abnahme des Stroms zu einem Preis weit über dem aktuellen Marktpreis garantieren, sonst hätten die den Bau in GB schon eingestellt.
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