Die Datenpanne bei Reiserückkehrern an der bayerischen Grenze im Sommer, das anhaltende technische Chaos an den Gesundheitsämtern oder das eher losstolpernde denn startende Impfportal: Die Pandemie zeigt schonungslos, dass nicht nur die Schulen den von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vergangenes Jahr versprochenen "Digital-Turbo" brauchen, sondern auch das Gesundheitssystem. Und zwar vor allem die Gesundheitsämter.
Denn die Schlacht gegen das hochansteckende Virus wird nicht nur in den Kliniken geschlagen, sondern auch an den Schreibtischen der Amtsmitarbeiter. Dort werden die Kontakte von Infizierten nachvollzogen und versucht, die Ausbreitung von Sars-CoV-2 auszubremsen. Dass dieser Kampf gegen die Pandemie teils mit Zetteln und Excel-Tabellen geführt werden musste, hatte im Spätsommer für laute Kritik und ungläubiges Kopfschütteln gesorgt. Seitdem sind Monate vergangen. Einen echten Fortschritt gibt es kaum. Stattdessen schieben sich Bund und Freistaat bei der Frage der Digital-Zuständigkeit den Schwarzen Peter hin und her.
Nun soll mit der neuen Software "Sormas" alles besser werden. Bis Ende Februar wollen Bund und Länder damit Einheitlichkeit und Erleichterung schaffen. Nur: Eine Software, der wichtige Schnittstellen fehlen, wird wenig helfen. Hingegen braucht es dringend einen digitalen Alleskönner für die Gesundheitsämter. Ein Programm, dass die Überwachung von Corona komplett abdeckt – und das damit wirklich für Entlastung sorgt.
Diese Ministerin sollte erstmall die Digitaliersierung in Schulen und Ämtern vortreiben und nicht von Luftnummer reden. Fehl am Platz!