Der Komet Tsuchinshan-Atlas (C/2023 A3) war lange Zeit nur von der südlichen Hemisphäre aus sichtbar und in unseren Breitengraden nur mit großer Mühe zu sehen. Doch ab Montag wird es auch in Unterfranken einfacher, ihn zu beobachten, da er nun am Abendhimmel erscheint.
An welchen Tagen kann man den Kometen sehen?
"Ab dem 14. Oktober kann man ihn sicher auch ohne große Himmelskenntnisse finden“, so Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde, gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Ab dem 13. Oktober werde er der Erde am nächsten sein. Die Sichtbarkeit mit dem bloßen Auge ende um den 25. Oktober herum. Der beste Zeitraum sei vom 14. bis 17. Oktober, danach nähere sich der Mond dem Vollmond und werde jeden Tag etwas heller, was die Sicht störe. Montag und Dienstag dürften laut Wetterprognose des DWD in Unterfranken allerdings Wolken die Sicht versperren. Am Mittwoch seien in weiten Teilen Unterfrankens die Chancen auf freie Sicht zum Himmel nach Sonnenuntergang am größten.
Wann ist der beste Zeitpunkt, nach dem Kometen Ausschau zu halten?
Kurz nach Sonnenuntergang sei der Komet am besten zu sehen, so Pilz. Von Montag an werde er jeden Tag etwa 16 Minuten später untergehen.
Wie kann ich den Kometen mit bloßem Auge finden?
Jeweils nach Sonnenuntergang sollten sich Interessierte einen Platz mit guter Sicht zum Westhorizont - also ohne Bebauung - suchen. Dort leuchtet der Abendstern, der helle Planet Venus. Streckt man den Arm ganz aus, liegt der Komet Tsuchinshan-Atlas gut zwei Fäuste rechts der Venus, wie Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde der dpa erklärte. Ein mögliches Maß sei auch der Abstand zwischen Daumen und Kleinfinger der weit gespreizten Hand. Man könne sich aber auch am Mond orientieren, so Pilz. Der befinde sich nach Sonnenuntergang im Südosten, der Komet im Südwesten.
Was ist überhaupt ein Komet?
Ein Komet ist ein kleiner Himmelskörper, der sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt und hauptsächlich aus Eis, Staub und Gestein besteht - oft werden Kometen darum "schmutzige Schneebälle" genannt. Sie entstehen in den kalten äußeren Regionen des Sonnensystems. Wegen der Wärme der Sonne verdampft ein Teil des Eises, der entstehende Dunst aus sonnenbeschienenem Staub und fluoreszierendem Gas bildet den sichtbaren Kometenkopf und den Schweif, der viele Millionen Kilometer lang sein kann.
Wann wurde Tsuchinshan-Atlas entdeckt?
Tsuchinshan-Atlas, auch bekannt als C/2023 A3, bewegt sich seit sehr langer Zeit auf die Sonne zu. Astronomen entdeckten ihn Anfang 2023 als winzigen Fleck in großen Teleskopen. Eine vergleichbare Helligkeit hatte zuletzt im Sommer 2020 der Komet Neowise (C/2020 F3).
Mit Material der dpa
