Würden Sie die Straßenbahn im Sommer öfter nutzen, wenn sie klimatisiert wäre? Auf die Fragen haben in einer nicht repräsentativen Umfrage auf mainpost.de 51 von 92 Teilnehmern mit "Ja" geantwortet. Im Mobilitätsausschuss der Stadt Würzburg waren sich die Mitglieder des Stadtrats größtenteils einig und empfahlen dem Stadtrat deswegen, für Klimaanlagen in den 18 neuen Straßenbahnen zu stimmen.
Lediglich die ÖDP äußerte Kritik: "Klimaanlagen beschleunigen die Aufheizung des Weltklimas", schreibt ÖDP-Bürgermeisterkandidatin Dagmar Dewald in einer Presseerklärung. Sie fordert daher eine klimaneutrale Lösung mit einer Wärmepumpe. Zudem müsse die Stadt mehr für die Wasserspeicherung und den Erhalt von Frischluftschneisen im Stadtgebiet tun.
Geld besser in Park-and-Ride-Parkplätze investieren?
"Jeder überzeugte Klimaschützer (...) muss Klimaanlagen und WLAN in Straßenbahnen rundweg ablehnen, erzeugt dies doch viel zusätzliches böses CO2", kommentiert auch ein Main-Post-Nutzer. Andere sind von den hohen Investitions- und Wartungskosten abgeschreckt: "Man sollte das Geld lieber in die Infrastruktur und den Ausbau des Schienennetzes investieren, Park-and-Ride-Plätze schaffen", heißt es im Kommentarbereich.
- Kommentar: Das spricht für die Klimaanlagen
- Kommentar: Das spricht dagegen
Viele Nutzer sprechen sich aber auch deutlich für Klimaanalagen aus: "Ich bin letztes Jahr in Basel mit der Straba unterwegs gewesen und die dortigen Straba-Züge sind klimatisiert, was bei hohen Temperaturen eine wirkliche Wohltat ist." Als weiteres Argument wird die Langlebigkeit der Straßenbahnen genannt: "Die Fahrzeuge fahren dann mindestens 30 Jahre. Wer kauft heute noch ein Auto ohne Klimaanlage?", fragt beispielsweise ein Kommentator.
Wie steht es mit dem Zwei-Richtungs-Verkehr?
Erst im September hatten Vertreter von FWG, FDP, Bürgerforum, ÖDP , ZfW und Linke einen Antrag an Oberbürgermeister Schuchardt gestellt: Die Stadt möge prüfen, ob sie Straßenbahnen anschaffen kann, die in zwei Richtungen fahren – also keine Wendeschleife an der Endstation brauchen. Für die 18 Bahnen, die jetzt bestellt wurden, kommt das jedoch nicht mehr in Frage. Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt, sagte auf Anfrage dieser Redaktion: "Wir würden dann zwei Jahre verlieren, weil wie den Auftrag komplett neu ausschreiben müssten." Die neuen Fahrzeuge würden aber dringend benötigt, man könne den Beschaffungsprozess daher nicht weiter verzögern. Der Antrag werde aber Thema in einer der kommenden Sitzungen sein, so Weiß.
Der PUMA hat aber für eine Technik gestimmt, die mit Kühlmittel R 744 = CO2 betrieben wird. Die Energie kommt bei der WSB-Straba zu 100% aus Erneuerbaren. Insgesamt vollständig klimaneutral, aber Energieverschwendung: sie hat recht mit der Forderung nach Klimatechnik auf Wärmepumpenbasis. Die heizt im Winter, kühlt im Sommer und 75% der Energie dafür kommt aus Umgebungsluft. Also auch 75% geringere Energiekosten als in der Vorlage! Insgesamt benötigt die Wärmepumpenlösung ca. 65 - 70% weniger Energie als eine klassische Klimaanlage. Also, Stadtrat: am Donnerstag Wärmepumpentechnik beschliessen!
Bleibt wieder mal die Frage, warum eigentlich die WSB nicht in der Lage ist, eine anständige Vorlage auf der Höhe der Zeit zu erstellen, sondern erst der Stadtrat das in die richtige Spur setzen muss?
In den neuen Strabazügen zeitgemäss ganz klar: Ja !
Verstehe einer, dass man in Deutschland schon wieder darüber diskutieren muss den ÖPNV auch komfortabler zu machen ... ???
Alternativ kann sie ja im Sommer mal einen Tag lang in einem nichtklimatisierten Strabazug durch Würzburg fahren, sie hat dann ja wieder Zeit, wenn der Wahlkampf vorbei ist und nicht gerade die nächste Blockade-Initiative angezettelt wird.