
Die Werke des einstigen Kirchenmusikdirektors Norbert Weber werden im Bistum Passau nicht mehr gespielt. Der im Jahr 2000 verstorbene Kapuzinerpater wird seit November 2021 unter Nennung seines Namens des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Er war im Bistum Würzburg von 1965 bis 1968 Kaplan in der Pfarrei "Zur Heiligen Familie" in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Dort gründete er den Kirchenchor und die als "Zementspatzen" bekannt gewordene Knabenschola. Danach ging Weber nach Passau zurück.
In der nächsten Auflage werden 29 Werke Webers (Kehrverse und ein Kanon) im Passauer Eigenteil des Gesangs- und Gebetbuchs "Gotteslob" nicht mehr enthalten sein, heißt es im Amtsblatt des Bistums. Dies geschehe aus Rücksicht auf das durch ihn verursachte Leid sowie aus Solidarität mit den Opfern.
Auch im Bistum Würzburg werden Webers Werke nicht mehr gespielt
Auf Nachfrage bestätigt der Würzburger Bistumssprecher Bernhard Schweßinger: Weder im Würzburger Eigenteil des "Gotteslob" noch in der aktuellen Bläserausgabe im Würzburger Prozessionsbüchlein seien Bläsersätze von Weber enthalten. Ebenso in der vorher verwendeten Ausgabe des Prozessionsbüchleins von 1993. "Generell gilt für das Bistum Würzburg: Werke von Pater Norbert Weber werden im Bistum Würzburg nicht mehr gespielt", so Schweßinger.
Im Bistum Münster wurde die Grabplatte eines beschuldigten Klerikers entfernt
Bereits als die Vorwürfe gegen Weber bekannt wurden, gab es Überlegungen, wie mit dem Erbe eines Missbrauchstäters umzugehen sei. Im Mai 2023 teilte das Bistum Passau mit, Kirchenmusikerinnen und -musiker wollen darauf verzichten, dessen Werke zu spielen. Nun ist es amtlich.
Auch in anderen Bistümern gab es Reaktionen zu beschuldigten Geistlichen. So wurde in der Pfarrei Markhausen (Bistum Münster) die Grabplatte eines Klerikers entfernt.

In der Krypta des Paderborner Doms stand bis vor kurzem eine Tafel. Darauf stand unter anderem: "Die hier beigesetzten Erzbischöfe haben während ihrer Amtszeit aus heutiger Sicht schwere Fehler im Umgang mit sexuellem Missbrauch begangen." Vor wenigen Tagen wurde die Tafel laut einem Bericht der Katholischen Nachrichtenagentur gestohlen. Sie soll wieder aufgestellt werden.
finde es auch übelst, dass man da nicht schon bei der Anschaffung und des Druckes näher draufgeschaut hat, das neue GL wird ja erst seit geraumer Zeit benutzt. Gott sei Dank haben wir da in unserem Bistum keinen bis jetzt bekannten Übeltäter im kirchenmusikalischen Bereich.
Ich finde, das Vorgänger-Gotteslob war sowie so besser alleine vom Aufbau und Struktur wie das jetzige. Wer wird wohl in 10 oder 15 Jahren nochmal ein neues GL benötigen, wenn die Zahl der Gottesdienstbesucher weiter so schrumpft, und gerade jetzt die zwischen 70 und 90 jährigen die noch regelmäßig zur Messe kommen, brauchen bis dorthin eh kein neues mehr,
vorallem sind wirklich schöne Lieder aus dem alten GL "rausgeschmissen" worden und im jetzigen sind z. T. welche, die man mit der Gemeinde gar nicht singen braucht, denn da gehts dann so: Buch auf - Lied kenn ich und mag ich nicht - Klappe zu!
Und im 'Gotteslob' bleiben dessen Werk noch eine Zeitlang - als Zeichen der Schande für Bischöfe, Kardinäle, Päpste und sonstige "Gläubige", die schützend ihr Hand über ihre "Brüder im Nebel" gehalten haben