zurück
Würzburg/Karlstadt
Öffentlich als Missbrauchstäter bezeichneter Kaplan war auch im Bistum Würzburg
Bistum Passau und Kapuziner veröffentlichen "bewusst" den Namen von Kaplan Norbert Weber. In den 1960er Jahren war er in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Gibt es dort Betroffene?
Das Archivfoto entstand am im Oktober 1967 bei der Einweihung der Kirche 'Zur Heiligen Familie' in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Rechts im Bild der damalige Chorleiter Pater Norbert Weber.
Foto: Alfred Biehle | Das Archivfoto entstand am im Oktober 1967 bei der Einweihung der Kirche "Zur Heiligen Familie" in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Rechts im Bild der damalige Chorleiter Pater Norbert Weber.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 29.11.2021 02:24 Uhr

Der frühere Kirchenmusikdirektor Pater Norbert Weber wird von Bistum Passau und der Deutschen Kapuzinerprovinz öffentlich als Missbrauchstäter beschuldigt. Sein Name ist nicht nur dort bekannt, sondern auch im Bistum Würzburg. Der bereits 2000 verstorbene Weber war von 1965 bis 1968 in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) der erste Kaplan der Pfarrei "Zur Heiligen Familie". Dort gründete er den Kirchenchor sowie die Knabenschola, die als "Zementspatzen" bekannt wurde. Chor und Schola sangen im Oktober 1967 unter seiner Leitung bei der Weihe der neuen Pfarrkirche durch Bischof Josef Stangl. 1968 kehrte der Ordensmann nach Passau zurück.

Bistum Passau: Straftaten sollen seit den 1960er bis in die späten 90er Jahre verübt worden sein

Die Interventionsbeauftragte des Bistums Passau für sexuellen Missbrauch Antonia Murr sowie der Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz Christophorus Goedereis gingen bewusst an die Öffentlichkeit, "um weitere Betroffene zu ermutigen, sich zu melden", heißt es in einer am Dienstag auf der Bistumshomepage veröffentlichten Mitteilung. Demnach habe das Bistum Passau in jüngster Zeit vermehrt Hinweise auf sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen bekommen. Die Straftaten seien seit den 1960er Jahren bis in die späten 1990er Jahre verübt worden.

Diözese Würzburg: Betroffene sollen sich beim Bistum Passau und Kapuzinerorden melden

Die Diözese Würzburg teilt diesbezüglich mit, dass sie sich der Bitte der Diözese Passau und der Kapuzinerprovinz anschließt, "dass sich Betroffene bei den Ansprechpersonen beziehungsweise Kontaktstellen des Bistums Passau und des Kapuzinerordens melden".

Aufgrund der Angaben aus Passau könnte es jedoch auch Betroffene im Karlstädter Raum geben. Norbert Weber hatte dort mit vielen Kindern und Jugendlichen Kontakt. Er habe es verstanden, die Mädchen und Jungen für die Musik zu begeistern.

Auf Anfrage teilt Pfarrer Simon Mayer, Dekan des Dekanats Karstadt und Leiter der Pfarreiengemeinschaft St. Georg, mit: Es hätten sich noch keine Betroffenen bei ihm gemeldet. Die Beschuldigung Pater Webers habe er "über die Medien" erfahren. Laut Bistumssprecher Bernhard Schweßinger hat der Passauer Bischof Stefan Oster den Würzburger Bischof Franz Jung kürzlich bei der Sitzung des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz im Exerzitienhaus Himmelspforten über die Veröffentlichung informiert.

Informationen zu den Ansprechpartnerinnen und -partnern für Betroffene sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg im Internet unter: www.bistum-wuerzburg.de/seelsorge-hilfe-beratung/missbrauch/

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Karlstadt
Christine Jeske
Bistum Würzburg
Deutsche Bischofskonferenz
Franz Jung
Karstadt
Kirchenchöre
Mädchen
Simon Mayer
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • J. F.
    Archivfoto "Zur Heiligen Familie" : Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Es schweigt des Sängers Höflichkeit.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten