Die Ermittler gegen Kinderpornografie im Internet kommen nicht zur Ruhe. In Folge der Missbrauchsfälle von Bergisch-Gladbach durchsuchten am Dienstag in zwölf Bundesländern Polizisten insgesamt 60 Wohnungen von 50 Tatverdächtigen. Die meisten von ihnen aus Bayern: Im Freistaat sei man an 15 Orten gegen 13 Tatverdächtige vorgegangen, so die Polizei am Mittwoch. Ein Schwerpunkt war offenbar Mittelfranken.
In allen sieben bayerischen Bezirken durchsucht
In allen sieben bayerischen Bezirken habe es Durchsuchungen gegeben, teilte LKA-Kriminaldirektor Mario Huber am Rande der Pressekonferenz zur Schaffung eines neuen Ermittlungszentrums der Justiz gegen Kinderpornografie in Bamberg mit. 48 männliche und zwei weibliche Tatverdächtige seien bei den Razzien vorläufig festgenommen worden.
Über 2000 Asservate, darunter auch Tresore, seien sichergestellt worden, sagte Ermittlungsleiter Michael Esser am Mittwoch in Köln. Die Auswertung dürfte Monate dauern, da es sich Huber um überwiegend elektronische Datenträger handelt. Die Tatverdächtigen stünden nicht im Verdacht, selbst Kinder missbraucht zu haben, so Esser.
Netzwerk mit 30.000 Spuren
Im Zuge der bisherigen Ermittlungen stießen die Fahnder auf teils internationale Netzwerke, in denen sie mehr als 30.000 Spuren nachgehen. Sie könnten – wie im Würzburger Fall - zu Tatverdächtigen führen, die Kinder missbraucht oder Kinderpornografie bezogen und verbreitet haben.