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Würzburg
Kilianifest könnte Sting-Konzert an der Residenz verhindern
Im Juli 2020 plant Argo-Konzerte eine Show mit Sting am Residenzplatz. Aber es gibt ein Problem: Das gleichzeitig stattfindende Kilianifest genießt besonderen Schutz.
Konzertveranstalter Argo möchte nächstes Jahr den Weltstar Sting auf dem Würzburger Residenzplatz auftreten lassen. Das gleichzeitig stattfindende Kiliani-Volksfest könnte jedoch Probleme bereiten.
Foto: Amy Harris, dpa | Konzertveranstalter Argo möchte nächstes Jahr den Weltstar Sting auf dem Würzburger Residenzplatz auftreten lassen. Das gleichzeitig stattfindende Kiliani-Volksfest könnte jedoch Probleme bereiten.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:59 Uhr

Der Würzburger Veranstalter Argo Konzerte hat in der Vergangenheit schon mehrfach Superstars der Rock- und Popmusik nach Würzburg zu Open-Air-Konzerten auf dem Residenzplatz geholt. Santana, Rod Stewart, REM oder Elton John begeisterten jeweils Tausende von Besuchern. Das wäre sicher auch im nächsten Jahr der Fall, wenn Weltstar Sting vor der Kulisse des Weltkulturerbes auftreten würde. Das möchte Argo-Konzerte, doch die Stadt Würzburg hat Regeln zu beachten, die ein solches Konzert verhindern könnten.

Am 11. Juli 2020 könnte Argo den Weltstar Sting bei einem Konzert auf dem Residenzplatz präsentieren. Dafür habe Argo bei der Stadt Würzburg um eine Genehmigung gebeten, aber eine mündliche Ablehnung erhalten mit dem Hinweis darauf, dass gleichzeitig in Würzburg das Kilianifest stattfindet. Das schreibt FDP-Stadtrat Karl Graf in einem Dringlichkeitsantrag an Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Damit möchte er erreichen, dass das Konzert doch noch genehmigt wird. 

Elton John durfte 2012 auftreten

Die Verwaltung, so Graf, habe gegenüber Argo auf einen Beschluss des Bau- und Ordnungsausschusses vom Februar 2011 verwiesen, laut dem zeitgleich zu Kiliani keinen anderen größeren Veranstaltungen stattfinden dürften. Im Juli 2012 habe jedoch auf dem Residenzplatz ein Konzert mit Elton John stattgefunden, schreibt Graf weiter, was aufgrund der damaligen Beschlusslage eigentlich nicht möglich gewesen wäre. Die Dringlichkeit seines Antrags begründet Graf damit, dass Argo unverzüglich den Künstler buchen müsse, denn "Sting wartet nicht auf Würzburg".

Verwaltung: Es gab lediglich eine Voranfrage

Auf Anfrage dieser Redaktion hieß es aus dem Rathaus, dass Argo bei der Verwaltung "vorangefragt und verschiedene Termine für ein Sting-Konzert auf dem Residenzplatz" genannt habe. Die Stadt habe um einen Termin gebeten, der außerhalb des Kilianifestes liege. Ein Antrag auf eine Genehmigung für einen konkreten Termin liege im Rathaus derzeit nicht vor. Von dem Termin 11. Juli habe die Stadt erst durch Grafs Antrag erfahren.

Pressesprecher Christian Weiß verweist in der Stellungnahme auf den Beschluss von 2011, in dem es unter anderem heißt: "Für die Durchführung von gewerblichen Veranstaltungen oder Festveranstaltungen mit Volksfestcharakter werden während des Kilianifestes keine öffentlichen Flächen zur Verfügung gestellt."

Mehrere Tausend Menschen besuchen 2017 das Bryan Adams Konzert auf dem Residenzplatz in Würzburg.
Foto: Patty Varasano | Mehrere Tausend Menschen besuchen 2017 das Bryan Adams Konzert auf dem Residenzplatz in Würzburg.

Antrag am 26. September im Stadtrat

Der Antrag Grafs soll dem Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 26. September vorgelegt werden, heißt es in der Erklärung aus dem Rathaus weiter. Dabei müsse der Stadtrat die oben zitierte Richtlinie und Fragen der Sicherheit beachten. Die Stadtverwaltung würde sich aber freuen, wenn sich ein Konzert mit Sting trotzdem realisieren ließe, heißt es abschließend.  

 
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Kommentare
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  • R. A.
    Da dreht der Sting aber durch, wenn seine Musik als Veranstaltung mit Volksfestcharakter eingestuft wird. Der Mann vertritt eine Lebenseinstellung, die hat mit dieser typischen deutschen Beamtenwortschoepfung rein gar nichts gemein.
    Gegen Beamtenkleingeister bist du machtlos.
    Wegen mir kann man doch auch mal Kiliani für einen Tag schließen ( Ironie aus)
    Dann kann oder darf dann ein Weltstar in diesem Provinznest behördlich korrekt seine Fans beglücken!
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  • A. M.
    Das ist mir auch schon mal passiert. Da wollte ich auf ein Konzert gehen und bin versehentlich aufm Kiliani gelandet. Naja, bin dann dort geblieben. Ist ja fast das gleiche...prust... Was für ein unsinniges Argument!
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  • C. H.
    Würzburg wird sich bei einem internationalen Star schon blamieren.
    Daran habe ich keinen Zweifel!
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  • W. H.
    Ein Sting-Konzert mit dem Kilianivolksfest zu vergleichen, hinkt gewaltig. Das Klientel ist doch sehr unterschiedlich. Mir erschliesst sich nicht, warum das nicht parallel stattfinden kann.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wegen den Menschenmassen!!!
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  • G. W.
    Da scheint das Provinzstädtchen am Main aber hoffnungslos überfordert, wenn zusätzlich zum Talaverarummelplatz auch noch ein Musikant auf dem Residenzplatz singen will.
    Und außerdem: Beschluß ist Beschluß, wo kommen wir denn da hin ,...
    Und noch was: Volksfest ist Volksfest, und Konzert ist Konzert.
    Konzert mit Volksfestcharakter ist eine sinnfreie, gleichwohl ultradeutsche Wortschöpfung ohne Mehrwert.
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  • G. K.
    Sting in Würzburg?

    Das wäre schon klasse ...
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