Michael Hahn ist seit 2007 Festwirt auf dem Würzburger Frühjahrsvolksfest. Das Festzelt auf Kiliani betreibt er seit 2010. Sein Unternehmen "Hahn Zelt und Catering" mit Sitz in Bad Windsheim, das er seit fast 20 Jahren leitet, betreibt neun Volksfeste in Bayern. Wenn er auf Kiliani ist, fühlt er sich als Würzburger, wie er sagt.
Im letzten Jahr sind alle seine Feste wegen Corona ausgefallen. In diesem Jahr gibt es in Würzburg zumindest ein Klein-Kiliani mit "Kiliani-Sommergarten" auf den Mainwiesen, den Hahn gemeinsam mit dem Würzburger Wirt Jan Endres betreibt. Die Schausteller müssen ab diesem Montag Riesenrad, Autoscooter, Karussells und Buden räumen, der Sommergarten wurde bis aber bis Montag, 26. Juli, verlängert. Wie beurteilt der Festwirt die derzeitige Situation und das Ersatz-Kiliani?
Michael Hahn: Wir haben wirklich alle Register gezogen. Wir waren sehr kreativ mit Ersatzaktionen und haben so die Krise bisher überstanden.
Wir haben einen großen Zusammenhalt mit unserem treuen Personal und wir haben es halten können. Das ging aber nur aufgrund solcher Aktionen wie dem Sommergarten. Es wäre nicht gegangen, wenn unsere Leute nicht alle mitgezogen hätten. Wir sind so bisher einigermaßen über die Krise gekommen und hoffen, dass nächstes Jahr die Normalität wieder einkehrt.
Im Sommergarten hatten wir je nach Zeitfenster 450 bis maximal 650 Personen.
Es ging uns von Anfang an um ein Signal für die Wiederbelebung. Und es ging uns auch um unsere Mitarbeiter, damit sie wieder einen festen Job haben. Ob es am Ende wirtschaftlich erfolgreich ist, kann ich heute noch nicht sagen. Doch wenn man den bisherigen Verlauf sieht, dürfen wir trotz der Wetterkapriolen recht zufrieden sein.
Sehr, sehr gut. Für mich war es kein Ersatz für Kiliani, aber es war eine wunderschöne Atmosphäre mit unseren Schaustellern. Einfach schön zu sehen, wie die Menschen mit einer ganz anderen Haltung da flanieren.
Man sieht, dass die Menschen einfach wieder raus wollen und dass sie die schöne Atmosphäre auf der Wiese am Main schätzen. Unsere Gäste haben das Sicherheitskonzept mit den Abstandsregelungen anstandslos akzeptieren. Wie haben auch ordentlich investiert, damit das Konzept verwirklicht werden konnte. Es freut einen sehr, dass die Resonanz bei den Besuchern so gut ist. Wir hatten keinen einzigen Vorfall. Die Leute tragen ihre Masken, setzen sich hin und genießen das Essen. Es gab keinerlei Zwischenfälle, wo wir hätten eingreifen müssen. Die Besucher haben alle Regeln akzeptiert und eingehalten. Ein schönes familiäres Fest.
Einen ähnlichen Sommergarten haben wir nur in Regensburg betrieben. Würzburg und Regensburg sind unsere Hauptstandorte.