
Nach außen hin ist es derzeit etwas ruhiger um die Suche der Würzburger Kickers nach einem neuen Standort geworden. Aber eben auch nur nach außen hin. Intern ist die Stadt Würzburg damit beschäftigt, die vom Gutachter des Frankfurter Planungsbüros Albert Speer + Partner empfohlenen vier Standorte im Stadtgebiet näher zu untersuchen. Ende Januar hatte der Stadtrat den Auftrag dazu erteilt.
Neben einem Bereich an der Y-Spange zwischen dem Heuchelhof und Reichenberg, dem Neuen Hafen und einem Areal nahe Versbach steht ein Gebiet gegenüber von Ikea mit der Bezeichnung „Lengfeld Nord-Ost“ im Fokus der Planer. Doch darüber ist nicht jeder glücklich. Der Bürgerverein Lengfeld als Interessensvertretung der Lengfelder Bürger zum Beispiel überhaupt nicht, wie jetzt bei einem Pressegespräch deutlich wurde.
Chance oder Belastung für Lengfeld?
„Wir haben uns im Vorstand gefragt, wäre ein Stadion an diesem Standort für Lengfeld eine Chance oder eine Belastung?“, berichtet Eckard Pongratz, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins. „Dabei sind wir einvernehmlich zu der Einstellung gekommen, dass die Belastungen überwiegen würden“, sagt er. Schon jetzt höre man die Spiele des TVS Lengfeld auf dem Sportplatz im Tal weithin im Stadtteil. Mit einem neuen Stadion für bis zu 20 000 Zuschauer, das nicht nur für Fußballspiele genutzt werden soll, werde es dann noch lauter in Lengfeld, befürchtet Pongratz.
Und nicht nur im Stadtteil. „Eine der Sachen, die mich ärgern“, sagt der Lengfelder Stadtrat Wolfgang Roth, mit im Bunde beim Pressegespräch, „ist, dass der Gutachter auch das Estenfelder Baugebiet komplett negiert hat“. Denn neben den bereits vom Würzburger Stadtrat beschlossenen neuen Baugebieten Lengfeld 22 A+B zwischen Hornbach und der Kürnach im Tal hat auch die Gemeinde Estenfeld an ihrem südwestlichen Rand entlang der dort neu gebauten Straße ein Wohnbaugebiet beschlossen. Dort sollen schon in diesem Jahr die Bagger zur Erschließung rollen.
Auf beiden Seiten deutlich unterschritten
„Die vom Planer ermittelten rund 750 Meter Abstand zur existierenden Wohnbebauung werden damit auf beiden Seiten deutlich unterschritten“, weiß Alois Hornung, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins. „Das ist nicht nur unsere Meinung, das Thema haben wir im Beirat des Vereins diskutiert, darin sind etwa 90 Prozent der Lengfelder Vereine vertreten, und die Meinung war unisono, dass dieser Standort für Lengfeld schädlich wäre“, sagt Pongratz.
„Ich bin deswegen auch schon von Bürgern auf der Straße angesprochen worden“, verdeutlicht Bürgervereins-Vorsitzende Elena Illing die Stimmung, die der Bürgerverein im Stadtteil ausgemacht hat. „Befürworter mag es geben“, schränkt ihr Stellvertreter Pongratz ein, „aber wir haben sie nicht gefunden“. Die Lage eines Stadions an diesem Standort wäre für Lengfeld sehr exponiert, bekräftigt er.
Täglich sind es jetzt schon 26 000 Autos

Hinzu komme der Verkehr, der sich dann auf dem Weg vom und zum Stadion zwischen der B 8 und der B 19 auch durch die Werner-von Siemens-Straße quälen müsse, sagt Alois Hornung. „Das ist für mich ein erschreckendes Szenario“, so der stellvertretende Bürgervereinsvorsitzende. Er glaubt nicht, dass alle Autofahrer den längeren Weg über den Greinbergknoten nehmen würden. „Täglich sind es ja jetzt schon 26 000 Autos in der Werner-von-Siemens-Straße, und da würden wir dann noch etwas draufpacken? Nein!“, sagt Pongratz entschlossen.
„Ich bin kein Freund des Sankt-Florians-Prinzips, aber die beiden anderen Standorte bei Versbach und an der Y-Spange sind besser geeignet“, sagt Wolfgang Roth. „Der neue Hafen mit sieben Störfallbetrieben und den großen Firmen, die teilweise europaweit arbeiten, ist als Stadionstandort eine Lachnummer“, glaubt Roth. „Da kostet die Umsiedelung der Firmen ja schon so viel wie ein neues Stadion. Das ist Unsinn.“
Der Feldhamster mach überall Probleme
„Die ÖPNV-Anbindung ist bei allen Dreien nicht gut, auch Natur-und Artenschutz mit dem Feldhamster machen überall Probleme“, gibt er zu. „Wenn der alte Standort wirtschaftlich machbar wäre, wäre er mir der liebste“, fährt der Stadtrat fort. „Aber so ist für mich die Y-Spange die Nummer eins, die beeinträchtigt ihr Umfeld am wenigsten, zudem wäre das gewünschte Gewerbegebiet leicht möglich“, sagt er. An zweiter Stelle käme für ihn der Standort bei Versbach, der verkehrlich mindestens genauso gut erschlossen sei, wie die von den Lengfeldern ungeliebte Variante Lengfeld Nord-Ost, die erst Nummer drei und damit letzter Punkt auf seiner Liste ist.
Und Pongratz bekräftigt noch einmal: „Dieser Standort ist den Lengfelder Bürgern jedenfalls nicht zu vermitteln. Der ist einfach zu nah an der Wohnbebauung.“
Ich sehe nicht ein warum der Steuerzahler bzw. der Bürger die ÖPNV Anbindung an ein neues Stadion auf der grünen Wiese bezahlen soll.
Mir kann auch keiner nachvollziehbar erklären warum eine vernünftige Sanierung, auch lärmschutztechnisch, teurer als ein Neubau sein soll.
Zumal ja schon einige hunderttausend Euro am Dallenberg versenkt wurden.
Die Stadt soll den Dallenbergparkplatz ausbauen, meinetwegen mehrgeschossig, dann hätte das Schwimmbad etwas davon und wir hätten einen Park&Ride Platz im Würzburger Süden mit perfekter Straßenbahnanbindung.
Der Verein soll massive Bauten errichten, wo heute Rohrtribünen und Zelte stehen.
Mit dem Aufzug des Parkhauses kommt man direkt hinter der neuen Tribüne raus.
Wenn die Architekten ihr Handwerk verstehen, dann schaffen sie auch den erforderlichen Lärmschutz.
sowohl die 50 Zuschauer des sehr, sehr alten ortsansässigen Sportvereins als auch die 5.000 bis 20.000 Zuschauer der Kickers sind absoluter Unsinn.
Nicht mal gegen den KSC war der Dallenberg ausverkauft. (Geschönte?) 8.000 Zuschauer.
Wofür braucht dieser Stadtteil-Verein ein Stadion für 20.000 Zuschauer, wenn sie nicht mal ihr jetziges vollkriegen?
Wenn sie das wollen und sich leisten können - meinetwegen, aber dann vor ihrer Haustür und nicht in Lengfeld, die haben nämlich ihren eigenen verein und wollen die Kickers nicht.
Lärm und Verkehr bitte in Heidingsfeld beim Stadtteil-Verein lassen. Und bitte keine Steuergelder zum Fenster rausschmeissen, Würzburg hat dringendere Probleme.
Wenn Herr Fischer die Lust verliert ist der Käs eh gegessen.
Wenn man bei den Kickers Kartoffeln anpflanzen würde, könnte sie mit ihrer Rasenvergewaltigung wenigsten etwas Wirtschaftliches aus dem Boden treten
Es kommt doch nicht von ungefähr, dass deutsche "Spitzenvereine" wie z.B. Hoffenheim, Gladbach geben in Europa ein klägliches Bild ab. Und selbst Dortmund und Leipzig bolzen doch weitgehend nur noch. o.k., an einem guten Tag reichts mal, unengagierte Bayern zu ärgern, aber sonst ......
Eigentlich ist das die grundlegende Frage, ohne die man irgendwelche Standortsuchen gar nicht erst intensivieren muss.
Hier wird seitens der Stadt ohnehin schon zuviel Geld rausgeworfen, ohne irgendwelchen Gegenwert.
Ich persönlich wäre nämlich überhaupt nicht bereit, für das Vergnügen einiger weniger mein Geldbeutel zu öffnen!
Und ich denke, ich bin da nicht der einzige.
Daher bin ich auch etwas verwundert, dass von allen Seiten so getan wird (auch von der Mainpost), als ob das Stadion sicher gebaut wird.
Bisher habe ich von den Kickers noch nichts vernommen, wie die Finanzierung gestemmt werden könnte. Wenn Flyeralarm den Großteil zahlt ok - dann sollte man das aber auch klarstellen.
Viele weitere Investoren dürfte es nicht geben, die in solch ein Luftschloss investieren.
Als normaler Drittligist ist das nämlich ohne städtische Hilfe schlicht nicht zu stemmen, wo doch der normale Spielbetrieb in dieser Liga bereits ein Drauflegegeschäft ist.
Und von dauerhafter Zweitligazugehörigkeit sollte man auch lieber nicht ausgehen, vor allem nicht bei der sportlichen "Kompetenz" die sich da aktuell bei den Kickers tummelt. Da helfen auch alle Flyeralarm-Gelder eher wenig
Die mangelhafte Infrastruktur läßt in oder am Rand von Würzburg überhaupt kein neues Fußballstadion zu. Sich über Staus und Feinstaub beschweren und dann so einen Irrsinn zu planen.
Bevor man plant und baut muss man es auch ALLEIN finanzieren können....damit hat sich dieser Größenwahn erledigt
Das mit Brot und Spiele haben schon die Römer erkannt und für ihre Zweck genutzt.
Bei allem was mit Fußball zu tun hat, hört bei vielen offenbar das rationale Denken auf.
http://new-stadium.tottenhamhotspur.com
... und das ist auch verdammt gut so!!!
Dann kann man auch mit ernsthafter Standortsuche beginnen, damit ein 20.000 Zuschauertempel für die momentan noch ca. 2.500 (wenn die Zuschauerzahlen mal nicht geschönt werden) Kickers-Getreuuen gebaut werden kann.