
Das geplante Baugebiet „Westring“ in Estenfeld geht in die nächste Phase. In der Gemeinderatssitzung stellte Stadtplaner und Architekt Bertram Wegner vom gleichnamigen Stadtplanungsbüro aus Veitshöchheim sein Bebauungskonzept vor. Laut diesem Konzept würde sich das Baugebiet quasi auf der einen Seite an die Wohnbebauung der Wilhelm-Hoegner-Straße und auf der anderen Seite an die Ortsrandstraße anschmiegen, an einem Lärmschutz wird noch gearbeitet.
Wegner plant das Gebiet in drei Bereiche aufzuteilen: oben an der Würzburger Straße ein Mischgebiet mit kleinem Gewerbe, in der Mitte Reihen- und Doppelhäuser, und unten Einfamilienhäuser. Aktuell sind vier Erschließungsstraßen im Konzept des Planers vorhanden. Daraus könnten drei werden, wenn im unteren Bereich einige Einfamilienhäuser weichen würden für ein mögliches „Betreutes Wohnen“.
Für sein Konzept erhielt der Planer von allen drei Fraktionen durchgehend lobende Worte. Es sei gut durchdacht, schlüssig, gut durchmischt und sympathisch, so der Tenor, und der Bedarf für das Baugebiet sei auch vorhanden. Der eingeplante Spielplatz im Bereich der Reihen- und Doppelhäuser biete, sagte Wegner, „die Schnittstelle zwischen den Alt- und den Neubürgern“.
Ein Feldweg, der das gesamte Gebiet in der Mitte halbieren würde, soll erhalten bleiben, so der Wunsch aus dem Gremium. Denn dieser Weg werde sehr stark frequentiert, einmal von Spaziergängern, dann auch von den Hundebesitzern für die Gassi-Runden. Das, so Wegner, habe er bereits berücksichtigt.
Weil es sich um ein reines Konzept handelt, vergleichbar mit einer guten Skizze, habe er auch noch nicht alle möglichen notwendigen Parkplätze berücksichtigt, sagte der Planer. „Die Feinplanung der Straßen wären dann der nächste Schritt“, erklärte Wegner auf eine Anfrage von Ratsmitglied Silvia Fischer, die die Parkplätze vermisste. Ohnehin müsse jeder Grundstückseigentümer eine Stellfläche nachweisen, so Bürgermeisterin Rosi Schraud. „Von den Bürgern in den neuen Baugebieten habe ich erfahren, dass sie derartige zusätzliche Parkplätze als sehr angenehm empfinden“, so Schraud.
Wegner sprach in diesem Zusammenhang von „punktuellen Lösungsmöglichkeiten“, an denen er jetzt noch tüfteln wird.
Das Baugebiet wird zwar durchgängig von oben bis unten befahrbar sein können, erklärte der Stadtplaner. Allerdings müsse sich niemand darauf einstellen, an einer „Raserstrecke“ zu leben, denn die drei Gebiete sind durch versetzt liegende und nur vier Meter breite Straßen, die für die Müllabfuhr und die Feuerwehr vorgesehen sind, verbunden. „Das sind dann eben keine Entlastungs- oder Raserstraßen, sondern rein für diese Art Fahrzeuge vorgesehen.“ Was ein mögliches „Betreutes Wohnen“ angeht, das würde im Fall einer Umsetzung im südlichen Bereich des Baugebietes entstehen, quasi in Blickweite zum bestehenden Seniorenzentrum.
In seiner Septembersitzung will sich der Rat dem Aufstellungsbeschluss widmen.
Bis dahin wird der Planer einen konkreteren Bebauungsplan vorstellen, der dann den gewohnten Gang nimmt: Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange werden erfragt (unter anderem die verschiedenen Abteilungen des Landratsamtes, der Bund Naturschutz und der Denkmalschutz), und die Bürger dürfen ebenfalls ihre Bedenken und Einwände schriftlich äußern.
Die genaue Größe des Baugebietes und der einzelnen Grundstücke sowie die Kosten werden in späteren Sitzungen festgelegt. Und es werden auch noch Gespräche über Grundstücke geführt, die in diesem Bereich liegen, aber noch nicht im Besitz der Gemeinde sind und deshalb auch nicht überplant werden.