
Die Stadt Würzburg macht ernst und schaltet ab Montag, 8. August, die Fassadenbeleuchtung bestimmter Gebäude ab. Davon sind auch die Festung, das Käppele und das Neumünster betroffen. Wie bereits angekündigt, bereitet sich die Stadt damit auf die unvorhersehbare Energieversorgung im kommenden Herbst und Winter vor.
Die EU-Vorgaben zum Einsparen von Gas sowie die Ankündigung des Präsidenten der Netzagentur, Klaus Müller, Deutschland müsse 20 Prozent einsparen, zeigten, wie dringlich die Lage sei, so die Pressesprecherin der Stadt, Claudia Lother auf Nachfrage der Redaktion. Die Stadtverwaltung habe sich bei den Maßnahmen mit dem Bistum und der bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung (letztere ist zuständig für Festung und Residenz) abgestimmt.
Verkehrssicherheit als wichtiger Aspekt
Dabei sei auch das Thema Verkehrssicherheit ein wichtiger Aspekt gewesen. Schließlich, so Lother, wolle man vermeiden, dass durch das Abschalten der Beleuchtungen Gefahrenquellen entstehen. Dies sei auch der Grund, warum die Residenz weiter angestrahlt werde. "Da geht es um die Sicherheit für Fußgänger und Autofahrer." Ähnliches gelte auch für die Marienkapelle, "die den Unteren Markt beleuchtet und das Falkenhaus, das den Oberen Markt erhellt" sowie für den Dom und den Platz davor.
Was die Festung Marienberg angeht, wurde beschlossen, dass der Burggraben nun durch die fehlende Beleuchtung eher geschlossen werde - "nämlich abhängig vom Sonnenuntergang". Dies sei besonders Gerhard Weiler von der Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg aus Sicherheitsgründen wichtig gewesen, berichtet Lother. Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass unbeleuchtete Wege, Böschungen, und Wälle ein hohes Gefahrenpotential bergen.

Faultürme bleiben erstmal dunkel
Weiter, so die Pressesprecherin, werden auch die Heiligenfiguren und die Brückenbögen auf der Alten Mainbrücke nicht mehr beleuchtet ebenso wie der Rathausinnenhof, der Grafeneckart, der Alte Kranen oder die Fassade der Karmelitenkirche in der Sanderstraße sowie die Bürgerspitalkirche an der Ecke Semmelstraße/Theaterstraße. Auch die Faultürme des Entwässerungsbetriebs blieben erstmal dunkel, genauso wie die Außenbildfassade am Mainfranken-Theater, erklärt Claudia Lother.
Weniger Beleuchtung wird es auch in der Eichhornstraße und der Kaiserstraße geben, hier werden die Lichtbänder abgeschaltet. Ähnlich passiert es mit der Baumbeleuchtung entlang des Oberen Main-Kais und am Willy-Brandt-Kai. Auch hier bleibt es erstmal dunkel. In den Stadtteilen würden ebenfalls größere Lichtquellen abgeschaltet, heißt es. Als Beispiel nennt Lother in Heidingsfeld die Beleuchtung der Gedenkstätte Dürrenberg oder den Place de Caen am Heuchelhof.

Auch Brunnen werden abgestellt
Wie die Pressesprecherin berichtet, wird auch manch ein Brunnen in der Stadt aus Gründen des Energiesparens trocken bleiben, zum Beispiel der Brunnen am Sternplatz oder der Lindahl-Brunnen im Ringpark.
Der Vierröhrenbrunnen am Grafeneckart und der Kiliansbrunnen am Bahnhof bleiben indes in Betrieb, ebenso wie der Schönbornbrunnen in Klein-Nizza mit dem teichartigem Wasserbecken, in dem Fische leben, oder der Erthal-Brunnen, ebenfalls im Ringpark. Würzburgs Wasserspielplätze in der Zellerau, am ehemaligen LGS-Gelände am Hubland oder ganz neu im Lengfelder Kürnachtal werden normal weiter betrieben, heißt es aus der Stadt. Gerade bei der Hitze wolle man das den Kleinsten jetzt nicht nehmen.
Städtische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Sparen aufgefordert
Was Ampeln im Straßenverkehr angeht - "da sollen sparsame LED-Leuchten zum Einsatz kommen", sagt Claudia Lother. Die Stadt Würzburg wolle mit gutem Beispiel vorangehen, was das Energiesparen angeht. Deshalb seien auch städtische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum "Sparen aufgefordert". Wenn möglich, solle bei Tageslicht gearbeitet werden, die Computer sollten am Ende des Tages "nicht auf Stand-by-Modus laufen, sondern heruntergefahren werden" und Klimaanlagen-oder Geräte sollen soweit möglich nicht betrieben werden.
"Wir wollen zeigen, wie wichtig es ist, dass jeder von uns etwas tut, um den Energieverbrauch zu senken." So plane die Stadtverwaltung auch, im Winter die Raumtemperatur in den Büros und Sälen des Rathauses etwa um ein Grad zu senken, auch sei geplant, ganz bewusst eine Stunde weniger künstliches Licht am Tag zu verbrauchen. "Schon eine Stunde weniger Grundbeleuchtung am Arbeitsplatz der städtischen Verwaltungsmitarbeiter kann bis zu 45.000 Kilowattstunden Strom einsparen. Dies entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von circa 15 Zwei-Personen Haushalten."
"Was die Festung Marienberg angeht, wurde beschlossen, dass der Burggraben nun durch die fehlende Beleuchtung eher geschlossen werde - 'nämlich abhängig vom Sonnenuntergang'."
Konsequenter nächster Schritt wird dann wohl "Zugang nur noch gegen Eintritt" sein. 😢
Zur Erinnerung: Erst im April wurde der Zugang zum Außenbereich der Festung auf die Zeit zwischen 7:30 Uhr bzw. 8:30 Uhr bis 23:00 Uhr beschränkt.
Ich sehe im Außenbereich der Festung sowohl eine Naturschönheit als auch eine landschaftliche Schönheit - vgl. Artikel 141 Absatz 3 der Bayerischen Verfassung. Von "Öffnungszeiten" steht dort nichts.
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/aussenbereich-der-festung-wuerzburg-was-die-naechtliche-schliessung-pro-monat-kostet-art-10772976?fbclid=IwAR09MjMkusm-1c2R1XBMB8dMzg7iBtZjppMwPT2P47i9aeqlPT4oFiDIaUc
Nachhause fahren darf er natürlich weiterhin mit seiner eigenen Dreckschleuder.
Bringen Sie doch wenigstens den Satz zuende!
Und: wenn es, wie Sie behaupten, keinen Strom und kein Gas mehr geben wird, dann brauchen Sie auch nichts bezahlen.
Mir ist jedenfalls keine Dienststelle bekannt.
Vermutlich im Sitzungssaal für die Stadträte ist eine Klimaanlage vorhanden, da rauchen ja die "Köpfe".
Kalt die Hände zu waschen ist bezüglich Corona überhaupt nicht zu vertreten.
Homeoffice macht Sinn, da könnte man die Heizung noch weiter herunterfahren.
Aber es werden sich dann die Krankheitsfälle mehren (bei zu niedriger Temperatur), so dass sich zeigen wird, ob dass die richtige Lösung ist.
Die Viren und Bakterien werden von Seife getötet, nicht vom Wasser. Weil mit so heißem Wasser, wäscht sich mit Sicherheit niemand mehr die Hände.
Warmes Wasser zum Hände waschen ist schon lange ein großer unsinniger Luxus.
Wirklich begrüßenswert, aber dass das nicht selbstverständlich zu sein scheint irritiert mich massiv
ja das sollte eine Selbstverständlichkeit sein wie sie schreiben. Aber wenn man den Strom etc. nicht selbst zahlen muss dann passiert so etwas... Schon mehrfach konnte ich in Amtsstuben und Behörden nachts das Licht brennen sehen bzw. tropische Temperaturen im Winter ausmachen bei einem Besuch dieser Behörden. Im Meiner Firma würde es da zurecht einen Einlauf geben, nicht erst seit der jüngsten Problematik.
Im Übrigen finde ich es gut, dass Energie gespart wird. Hier müssen wir alle solidarisch zusammenhalten. Niemand möchte, dass irgendwelche Autokratien ihren Allmachtsanspruch irgendwann bis an die dt. Grenze fortsetzen weil man sie nicht bremst.