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Würzburg
Keine Beleuchtung mehr: Käppele, Festung und weitere Gebäude in Würzburg bleiben künftig dunkel
Es war angekündigt, nun folgen Taten: Neben der Beleuchtung von historischen Bauten und Denkmälern werden auch Brunnen abgeschaltet. Wie die genauen Pläne der Stadt aussehen.     
Blick vom Mainkai auf das schön beleuchtete Käppele, die Festung und die Alte Mainbrücke. Um Energie einzusparen, wird in den nächsten Tagen die Beleuchtung abgestellt.
Foto: Patty Varasano | Blick vom Mainkai auf das schön beleuchtete Käppele, die Festung und die Alte Mainbrücke. Um Energie einzusparen, wird in den nächsten Tagen die Beleuchtung abgestellt.
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Die Stadt Würzburg macht ernst und schaltet ab Montag, 8. August, die Fassadenbeleuchtung bestimmter Gebäude ab. Davon sind auch die Festung, das Käppele und das Neumünster betroffen. Wie bereits angekündigt, bereitet sich die Stadt damit auf die unvorhersehbare Energieversorgung im kommenden Herbst und Winter vor. 

Die EU-Vorgaben zum Einsparen von Gas sowie die Ankündigung des Präsidenten der Netzagentur, Klaus Müller, Deutschland müsse 20 Prozent einsparen, zeigten, wie dringlich die Lage sei, so die Pressesprecherin der Stadt, Claudia Lother auf Nachfrage der Redaktion. Die Stadtverwaltung habe sich bei den Maßnahmen mit dem Bistum und der bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung (letztere ist zuständig für Festung und Residenz) abgestimmt.

Verkehrssicherheit als wichtiger Aspekt

Dabei sei auch das Thema Verkehrssicherheit ein wichtiger Aspekt gewesen. Schließlich, so Lother, wolle man vermeiden, dass durch das Abschalten der Beleuchtungen Gefahrenquellen entstehen. Dies sei auch der Grund, warum die Residenz weiter angestrahlt werde. "Da geht es um die Sicherheit für Fußgänger und Autofahrer." Ähnliches gelte auch für die Marienkapelle, "die den Unteren Markt beleuchtet und das Falkenhaus, das den Oberen Markt erhellt" sowie für den Dom und den Platz davor.

Was die Festung Marienberg angeht, wurde beschlossen, dass der Burggraben nun durch die fehlende Beleuchtung eher geschlossen werde - "nämlich abhängig vom Sonnenuntergang". Dies sei besonders Gerhard Weiler von der Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg aus Sicherheitsgründen wichtig gewesen, berichtet Lother. Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass unbeleuchtete Wege, Böschungen, und Wälle ein hohes Gefahrenpotential bergen.

Über den Dächern der Stadt. Blick vom Grafeneckart auf den Dom. Der Dom bleibt aus Sicherheitsgründen auch jetzt weiter angestrahlt. 
Foto: Patty Varasano | Über den Dächern der Stadt. Blick vom Grafeneckart auf den Dom. Der Dom bleibt aus Sicherheitsgründen auch jetzt weiter angestrahlt. 

Faultürme bleiben erstmal dunkel

Weiter, so die Pressesprecherin, werden auch die Heiligenfiguren und die Brückenbögen auf der Alten Mainbrücke nicht mehr beleuchtet ebenso wie der Rathausinnenhof, der Grafeneckart, der Alte Kranen oder die Fassade der Karmelitenkirche in der Sanderstraße sowie die Bürgerspitalkirche an der Ecke Semmelstraße/Theaterstraße. Auch die Faultürme des Entwässerungsbetriebs blieben erstmal dunkel, genauso wie die Außenbildfassade am Mainfranken-Theater, erklärt Claudia Lother.

Weniger Beleuchtung wird es auch in der Eichhornstraße und der Kaiserstraße geben, hier werden die Lichtbänder abgeschaltet. Ähnlich passiert es mit der Baumbeleuchtung entlang des Oberen Main-Kais und am Willy-Brandt-Kai. Auch hier bleibt es erstmal dunkel. In den Stadtteilen würden ebenfalls größere Lichtquellen abgeschaltet, heißt es. Als Beispiel nennt Lother in Heidingsfeld die Beleuchtung der Gedenkstätte Dürrenberg oder den Place de Caen am Heuchelhof.

Bild aus 2019: Die Illuminierung der Faultürme an der Kläranlage Würzburg. Ab Montag wird die Beleuchtung abgeschaltet.
Foto: Johannes Kiefer | Bild aus 2019: Die Illuminierung der Faultürme an der Kläranlage Würzburg. Ab Montag wird die Beleuchtung abgeschaltet.

Auch Brunnen werden abgestellt

Wie die Pressesprecherin berichtet, wird auch manch ein Brunnen in der Stadt aus Gründen des Energiesparens trocken bleiben, zum Beispiel der Brunnen am Sternplatz oder der Lindahl-Brunnen im Ringpark.

Der Vierröhrenbrunnen am Grafeneckart und der Kiliansbrunnen am Bahnhof bleiben indes in Betrieb, ebenso wie der Schönbornbrunnen in Klein-Nizza mit dem teichartigem Wasserbecken, in dem Fische leben, oder der Erthal-Brunnen, ebenfalls im Ringpark. Würzburgs Wasserspielplätze in der Zellerau, am ehemaligen LGS-Gelände am Hubland oder ganz neu im Lengfelder Kürnachtal werden normal weiter betrieben, heißt es aus der Stadt. Gerade bei der Hitze wolle man das den Kleinsten jetzt nicht nehmen.

Städtische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Sparen aufgefordert 

Was Ampeln im Straßenverkehr angeht - "da sollen sparsame LED-Leuchten zum Einsatz kommen", sagt Claudia Lother. Die Stadt Würzburg wolle mit gutem Beispiel vorangehen, was das Energiesparen angeht. Deshalb seien auch städtische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum "Sparen aufgefordert". Wenn möglich, solle bei Tageslicht gearbeitet werden, die Computer sollten am Ende des Tages "nicht auf Stand-by-Modus laufen, sondern heruntergefahren werden" und Klimaanlagen-oder Geräte sollen soweit möglich nicht betrieben werden.

"Wir wollen zeigen, wie wichtig es ist, dass jeder von uns etwas tut, um den Energieverbrauch zu senken." So plane die Stadtverwaltung auch, im Winter die Raumtemperatur in den Büros und Sälen des Rathauses etwa um ein Grad zu senken, auch sei geplant, ganz bewusst eine Stunde weniger künstliches Licht am Tag zu verbrauchen. "Schon eine Stunde weniger Grundbeleuchtung am Arbeitsplatz der städtischen Verwaltungsmitarbeiter kann bis zu 45.000 Kilowattstunden Strom einsparen. Dies entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von circa 15 Zwei-Personen Haushalten." 

 
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  • C. S.
    Dass Brunnen im heißen und trockenen Würzburg im Sommer abgeschaltet werden sollen, finde ich abartig. Es muss für einen sinnvollen und sparsamen Umgang mit dem Wasser und evtl. Solartechnik, die sofort die Energie in umwandelt gesorgt werden. Allerdings nutzen manche Brunnen als Abfallkörbe. Das ist natürlich frech, z. B. schwammen ziemlich oft Eisbecher im Vierröhrenbrunnen rum. Leider klettern bei Trockenbleiben auch noch mehr Deppen auf Brunnenfiguren. Das sind aber alles Probleme, die schon weit vor den jetzigen Krisen existierten. Die Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten weit zurückzufahren, wenn das nicht den Verkehr gefährdet, ist sinnvoll. Wer muss denn nachts in den Burggraben? Diese Unart entwickelte sich auch erst in den letzten Jahrzehnten. Dann ist es doch umso schöner, wenn Beleuchtung nur zu bestimmten Ereignissen strahlte, wie Festtagen, z. B. Silvester. Lichtverschmutzung würde eingeschränkt, vielleicht wird auch manchem hotspot die Beleuchtung entzogen?
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  • D. H.
    Viele Radfahrer gehen mit gutem Beispiel voran. Fahren bei Dunkelheit ohne Beleuchtung.
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    Da muss mehr kommen. Oder blockiert da wieder mal die CSU?
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  • C. S.
    Man kann es natürlich immer noch weiter auf die Spitze treiben.

    "Was die Festung Marienberg angeht, wurde beschlossen, dass der Burggraben nun durch die fehlende Beleuchtung eher geschlossen werde - 'nämlich abhängig vom Sonnenuntergang'."

    Konsequenter nächster Schritt wird dann wohl "Zugang nur noch gegen Eintritt" sein. 😢

    Zur Erinnerung: Erst im April wurde der Zugang zum Außenbereich der Festung auf die Zeit zwischen 7:30 Uhr bzw. 8:30 Uhr bis 23:00 Uhr beschränkt.

    Ich sehe im Außenbereich der Festung sowohl eine Naturschönheit als auch eine landschaftliche Schönheit - vgl. Artikel 141 Absatz 3 der Bayerischen Verfassung. Von "Öffnungszeiten" steht dort nichts.

    https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/aussenbereich-der-festung-wuerzburg-was-die-naechtliche-schliessung-pro-monat-kostet-art-10772976?fbclid=IwAR09MjMkusm-1c2R1XBMB8dMzg7iBtZjppMwPT2P47i9aeqlPT4oFiDIaUc
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  • C. S.
    Kleine Korrektur zu meinen Ausführungen: Schon im April wurde von einer Schließung sogar schon von 22 Uhr bis 7.30 Uhr beziehungsweise 8.30 Uhr geschrieben. Ändert nichts daran, dass jetzt noch viel früher geschlossen werden soll.
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  • U. A.
    Weiterer Vorschlag: Den "Klima-Heiligen" von der Dienstlimousine auf Dienstfahrrad umbuchen.

    Nachhause fahren darf er natürlich weiterhin mit seiner eigenen Dreckschleuder.
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  • G. G.
    Ja wirklich komisch, dass Herr Heilig und ich uns in Höchberg regelmäßig auf dem Weg zur Arbeit begegnen - jeweils auf dem Fahrrad.
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  • d. e.
    Seit 10 Jahren Energiewende d.h. die höchsten Energiepreise der Welt, am Ende kein Strom, kein Gas, keine Wärme ,
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  • M. K.
    Ach Lutterbeck!
    Bringen Sie doch wenigstens den Satz zuende!
    Und: wenn es, wie Sie behaupten, keinen Strom und kein Gas mehr geben wird, dann brauchen Sie auch nichts bezahlen.
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  • M. G.
    Mit dem Abschalten der Beleuchtung kann ich mich anfreunden, aber warum man angesichts dieses Hitzesommers mitten im August die Brunnen stillegen möchte, erschließt sich mir nicht. Da halte ich die Lebensqualität durch kühlendes Wasser für vorrangig.
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  • H. S.
    Ich wüsste nicht, das städtische Bedienstete Klimaanlagen haben.
    Mir ist jedenfalls keine Dienststelle bekannt.
    Vermutlich im Sitzungssaal für die Stadträte ist eine Klimaanlage vorhanden, da rauchen ja die "Köpfe".
    Kalt die Hände zu waschen ist bezüglich Corona überhaupt nicht zu vertreten.
    Homeoffice macht Sinn, da könnte man die Heizung noch weiter herunterfahren.
    Aber es werden sich dann die Krankheitsfälle mehren (bei zu niedriger Temperatur), so dass sich zeigen wird, ob dass die richtige Lösung ist.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Was hat kalt Hände zu waschen mit Corona zu tun?
    Die Viren und Bakterien werden von Seife getötet, nicht vom Wasser. Weil mit so heißem Wasser, wäscht sich mit Sicherheit niemand mehr die Hände.

    Warmes Wasser zum Hände waschen ist schon lange ein großer unsinniger Luxus.
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  • D. H.
    Zum Feierabend den Rechner runterfahren.

    Wirklich begrüßenswert, aber dass das nicht selbstverständlich zu sein scheint irritiert mich massiv
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  • M. S.
    @danann17320812:
    ja das sollte eine Selbstverständlichkeit sein wie sie schreiben. Aber wenn man den Strom etc. nicht selbst zahlen muss dann passiert so etwas... Schon mehrfach konnte ich in Amtsstuben und Behörden nachts das Licht brennen sehen bzw. tropische Temperaturen im Winter ausmachen bei einem Besuch dieser Behörden. Im Meiner Firma würde es da zurecht einen Einlauf geben, nicht erst seit der jüngsten Problematik.

    Im Übrigen finde ich es gut, dass Energie gespart wird. Hier müssen wir alle solidarisch zusammenhalten. Niemand möchte, dass irgendwelche Autokratien ihren Allmachtsanspruch irgendwann bis an die dt. Grenze fortsetzen weil man sie nicht bremst.
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  • U. S.
    Wozu braucht man diese Festbeleuchtung? Wozu braucht man in Freibädern warmes Wasser? Wozu müssen Nachts an fast leeren Strassen Ampeln den Verkehr regeln? Auch die Frage eines Mitkommentators warum Nachts Schaufenster beleuchtet sind hat durchaus ihre Berechtigkeit. Es gibt viele Möglichkeiten Strom einzusparen. Man muss es nur tun!
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  • M. F.
    ne andere Möglichkeit wäre noch, in Schwimmbädern und Fitnessstudios Zeitschaltuhren für die Duschen einzubauen. Bei meinem letzten Schwimmbadbesuch hat eine Dame doch tatsächlich 30 min warm geduscht. Da reichen auch drei Minuten.
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  • M. K.
    Und wann werden 2spurige Straßen wie zB die Nordtangente und der Mittlere Ring nicht mehr beleuchtet?
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  • P. S.
    Warum das denn? Nachts weht doch der Wind so kräftig, dass Energie im Übermaß vorhanden wäre. Was soll man denn da sparen. Die Energiewende macht´s doch möglich!!
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  • J. G.
    Was geht, soll ins Homeoffice. Vieles geht ja auch bei den Behörden digital und den Parteiverkehr könnte man reduziren. Spart bestimmt auch Energie, wann viele daheim arbeiten.
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  • K. S.
    So kann man auch sparen. Man schickt das Personal in Home-Office. Dort muß der Strom und die Heizung vom Personal bezahlt werden. Ist eigentlich eine dreckige Lösung !
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