Am Dienstagmorgen ist in einem historischen Gebäude in der Kartause ein Feuer ausgebrochen. Verletzt wurde niemand. "Es deutet einiges darauf hin, dass der Brand möglicherweise vorsätzlich gelegt wurde", heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Die Kripo hofft daher nun auch auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Alarm um 5.30 Uhr
Kurz vor 5.30 Uhr war die Mitteilung über einen Brand in der Unteren Ritterstraße eingegangen. Als die erste Streife der Polizeiinspektion Würzburg-Land vor Ort eintraf, drang bereits dichter Rauch aus dem Dachstuhl der historischen Scheune. Die Brandbekämpfung erfolgte durch ein Großaufgebot der örtlichen Feuerwehren. Derzeit (9.30 Uhr) dauern die Löscharbeiten noch an.
Dem aktuellen Sachstand nach wurde durch das Feuer niemand verletzt. Die Schadenshöhe dürfte nach ersten vorsichtigen Schätzungen im sechsstelligen Bereich liegen.
Heftiger politischer Streit
Um die Kartause gibt es derzeit in Estenfeld heftigen politischen Streit. Möglicherweise steht dieser im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Brandstiftung. Die Mehrheit im Gemeinderat will den Ausbau des Denkmals zu einem Gemeindezentrum inklusive Rathaus. Ein Bürgerbegehren, die Bürgermeisterin Rosi Schraud und die CSU-Fraktion wollen dort lediglich ein Kultur- und Handwerk-Zentrum errichten und das Rathaus in der Ortsmitte belassen.
Zeugen gesucht
Derweil bittet die Polizei mögliche Zeugen um Hinweise. Sie stellt folgende Fragen "von wichtiger Bedeutung", wie es heißt:
- Wer hat in der vergangenen Nacht bzw. am Dienstagmorgen im Bereich der Kartause eine verdächtige Person gesehen?
- Wer hat im Umfeld sonst etwas Verdächtiges beobachtet oder kann Hinweise zu einem möglichen Brandstifter geben?
Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon (0931) 457-1732 bei der Kriminalpolizei zu melden.