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Würzburg
Josef Schuster vor Halle-Urteil: "Aus enthemmten Worten folgen Taten"
Am Montag endet der Prozess zum Anschlag auf die Synagoge in Halle. Im Interview erklärt Josef Schuster, Sprecher der Juden in Deutschland, seine Erwartung an das Urteil.
Am 9. Oktober, dem Jahrestag des Attentats in Halle,  gedachten Josef Schuster (links), der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Opfer.
Foto: Hendrik Schmidt, dpa | Am 9. Oktober, dem Jahrestag des Attentats in Halle,  gedachten Josef Schuster (links), der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Opfer.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Am kommenden Montag wird das Oberlandesgericht Naumburg in Magdeburg das Urteil im Prozess um den Anschlag auf die Synagoge von Halle verkünden. Am 9. Oktober 2019 hatte ein heute 28-jähriger Deutscher versucht, 51 Menschen zu töten, die in dem Gotteshaus den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur feierten. Er scheiterte an der massiven Tür und erschoss daraufhin zwei Passanten, darunter den Gast eines Döner-Imbisses. Die Anklage spricht von einem der "widerwärtigsten antisemitischen Akte" seit dem Zweiten Weltkrieg. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats, erläutert, wie Jüdinnen und Juden in Deutschland den Prozess wahrgenommen haben - und was sie von dem Urteil erwarten.

Frage: Der Prozess zum Anschlag von Halle geht zu Ende. Welche Erwartungen hat die Jüdische Gemeinde in Deutschland an das Urteil, welche haben Sie ganz persönlich?

Josef Schuster: Das Urteil ist wichtig und hat Signalwirkung. Mir geht es jedoch um den gesamten Prozess. Mein Eindruck ist, das Gericht mit der Vorsitzenden Richterin Ursula Mertens hat das Verfahren mit viel Feingefühl gegenüber den Opfern geführt. Straff zwar, aber eben auch so, dass alle Beteiligten das Gefühl haben konnten, gehört worden zu sein. Sowohl die Anwälte der Nebenkläger, als auch der Rechtsvertreter des Angeklagten haben von einer sehr fairen Verhandlung gesprochen.

Aber gibt es auch eine Erwartung an das Urteil?

Schuster: Ich denke, das Verhalten des Täters vor Gericht, seine zahlreichen Einlassungen, die abermals seinen Hass auf Juden und Muslime deutlich gemacht haben, - gerade auch beim letzten Wort – zeigen, dass er nichts bereut und jederzeit bereit wäre, so eine Tat erneut auszuführen. Da kann es in meinen Augen – es sind zwei Menschen ermordet worden – nur lebenslänglich geben. Außerdem gehe ich davon aus, dass das Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellt, die anschließende Sicherheitsverwahrung anordnet und der Täter somit nicht nach 15 Jahren Gefängnis in Freiheit entlassen wird.

25 Tage wurde seit dem Sommer in Magdeburg verhandelt, viele der 51 Jüdinnen und Juden, die damals in der Synagoge in Todesangst verharrt hatten, nahmen daran teil. Warum taten sie sich das an?

Schuster: Den Betroffenen war es wichtig, dieses schreckliche Attentat aus ihrer Sicht zu schildern, ihr Erleben in den Vordergrund zu stellen und dem Täter nicht die Deutungshoheit zu überlassen. Ich glaube, die Betroffenen wollten auch versuchen, die Tatmotive, und seien sie noch so krude, zu verstehen. Wie kommt es zu so einer antisemitischen, rassistischen und menschenfeindlichen Einstellung, wie zu einer solchen Tat?

Sie wollten dem Täter ins Gesicht schauen?

Schuster: Ja, ich denke schon.

Wurden die Hintergründe der Tat ausreichend ausgeleuchtet?

Schuster: Das Abgleiten des Täters in den Rechtsextremismus lässt sich nun besser nachvollziehen. Ich erinnere mich an Interviews im Vorfeld des Prozesses, in denen seine Mutter deutlich antijüdische Ressentiments zum Ausdruck brachte. Das zeigt, dass der Täter bereits im Elternhaus eindeutig geprägt wurde. Nach seinem Rückzug ins Internet hat der Mann sich die Webseiten und Foren herausgesucht, in denen sein angebahntes Weltbild passte. Nach und nach hat es sich verfestigt. Wenn der Täter dann mit seinen antisemitischen Einstellungen und den Überlegungen zu einem Anschlag auch noch in den entsprechenden Chatrooms bestätigt wird, dann ist das eine Gemengelage, die hochexplosiv ist.

Unter großen Sicherheitsmaßnahmen findet in Magdeburg der Prozess gegen den Attentäter von Halle statt. Am Montag wird das Urteil verkündet.
Foto: Hendrik Schmidt, dpa | Unter großen Sicherheitsmaßnahmen findet in Magdeburg der Prozess gegen den Attentäter von Halle statt. Am Montag wird das Urteil verkündet.
Eine der Nebenklägerinnen sagte: „Dieser Mann mag allein gehandelt haben, aber er hat nicht allein gedacht.“ Sehen Sie eine Struktur, so dass sich ein solcher Anschlag jederzeit wiederholen könnte?  

Schuster: Ich sehe eine Art Dreiklang: Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, die Bluttat von Halle und die Mordanschläge von Hanau geschahen innerhalb von nur wenigen Monaten. Das zeigt, dass das rechtsextreme Milieu zunehmend gewaltbereit ist. Der Täter von Halle mag alleine gehandelt haben, er ist jedoch von Gleichgesinnten im Internet sowie im Darknet in seinem Denken und in seinen Plänen bestärkt worden und hat sich radikalisiert. Diese Netzwerke müssen verstärkt beobachtet werden. Für mich sind die Attentate auch die negative Konsequenz daraus, wenn öffentlich Dinge gesagt werden, die man sich lange Zeit in Deutschland nicht getraut hat zu sagen.

Sie vermuten eine geistige Brandstiftung?

Schuster: Wenn Politiker das Denkmal für die ermordeten Juden ein „Mahnmal der Schande“ nennen, wenn man eine Wende der Erinnerungspolitik um 180 Grad fordert, also wenn entsprechende Äußerungen von AfD-Funktionären salonfähig und in die Mitte der Gesellschaft getragen werden, dann ist das nichts anderes. In letzter Konsequenz folgen aus enthemmten Worten dann Taten. Das sehen wir in allen drei Fällen.

Würzburger Juden haben kürzlich im Gespräch gesagt, der Anschlag von Halle habe sie nicht überrascht. Sie hätten damit gerechnet, er hätte auch in Würzburg passieren können. Das klingt sehr desillusioniert. Sehen Sie auch so schwarz?

Schuster: Absolute Gewähr gibt es nicht, aber in dieser Form hätte ein solcher Anschlag in Würzburg nicht passieren können. Die Polizei ist hier dauerhaft und sichtbar präsent, vor allem an jüdischen Feiertagen wie Jom Kippur. In Halle war das nicht der Fall. Das ist auch der Grund, weshalb Bundesinnenminister Horst Seehofer unmittelbar nach dem Anschlag dafür gesorgt hat, dass die Einrichtungen aller jüdischen Gemeinden im Bundesgebiet auf ihre Sicherheit überprüft werden und dass der Schutz, wo nötig, verbessert wird.

Seit 2014 ist der Würzburger Arzt Josef Schuster Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Foto: Thomas Obermeier | Seit 2014 ist der Würzburger Arzt Josef Schuster Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Die Solidarität bei den Verantwortlichen der Politik ist groß, die Repräsentanten des Staates, allen voran Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel, stehen fest an jüdischer Seite, oder?

Schuster: Definitiv ja. Und ich denke, das gilt auch für ihre Vorgänger. Bei den aktuellen Amtsträgern weiß ich aus persönlichen Gesprächen, dass ihnen das Wohlergehen der jüdischen Gemeinschaft, insbesondere in Deutschland, ein Herzensanliegen ist.

"Das klingt, als seien die Juden daran schuld, wenn die Polizei bei anderen Einsätzen zu spät kommt."  
Josef Schuster über Aussagen des Innenministers von Sachsen-Anhalt 
Andererseits hatten Sie den CDU-Innenminister von Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht, der mittlerweile entlassen wurde, zwischenzeitlich zum Rücktritt aufgefordert, weil er Antisemitismus befördere. Ein böser Vorwurf.

Schuster: In Dessau gab es Beschwerden, dass die Polizei zu lange brauche, bis sie bei Straftaten vor Ort ist. Zur Erklärung sagte Minister Stahlknecht, es fehle an Personal, weil die Polizei Dessau nunmehr den Schutz der jüdischen Gemeinde sicherzustellen habe. Das klingt als seien die Juden daran schuld, wenn die Polizei bei anderen Einsätzen zu spät kommt. Das ist in meinen Augen Antisemitismus.

Hat es ein Gespräch gegeben?

Schuster: Ein Gespräch zwischen mir und Herrn Stahlknecht kam nicht zustande. Ministerpräsident Reiner Haseloff hat sich aber bei der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Anschlags in Halle deutlich von Stahlknechts Worten distanziert. Kurz danach hat Haseloff dem Minister dann sein Vertrauen entzogen, weil dieser Überlegungen anstellte, eine Minderheitsregierung der CDU unter Duldung der AfD anzustreben. Auch das ist für mich inakzeptabel.

Die Bundesregierung hat kürzlich einen 89-Punkte-Plan gegen Rechtsextremismus und Rassismus verabschiedet. Da geht es unter anderem um Verschärfungen im Strafrecht und mehr Möglichkeiten, gegen Hass und Hetze im Internet vorzugehen. Was ist Ihnen dabei wichtig?

Schuster: Ich finde diesen Plan sehr gut. Der Zentralrat der Juden hat daran mitgearbeitet. Alle Punkte sind wichtig. Nur eins: Wir stehen am Ende der Legislaturperiode und müssen darauf achten, dass diese Liste mit 89 Maßnahmen nach der Wahl nicht in irgendeiner der vielen Schubladen in Berlin verschwindet. Ich werde ein Auge darauf haben.

Was kann die Gesellschaft tun? Mehr Zivilcourage gegen Antisemitismus haben Jüdinnen und Juden als Nebenkläger in Halle gefordert. Was muss konkret besser werden?

Schuster: Jeder und jede kann im persönlichen Umfeld, im Kollegenkreis, in der Clique oder am Stammtisch eine ganze Menge tun. Denn da fallen immer wieder Bemerkungen, die Vorurteile transportieren und fördern. Dann sollte man fragen: Meinst Du das ernst, was Du gesagt hast, findest Du das wirklich gut? Dem anderen den Spiegel vors Gesicht zu halten, das fordert keine riesige Zivilcourage, aber es ist ein Anfang.

Und sonst?

Schuster: Entscheidend bleibt Bildung. Trotz aller Corona-Beschränkungen dürfen wir an den Schulen beim Thema Antisemitismus und Rassismus nicht nachlassen. Hier kann und muss es noch eine ganze Menge mehr an Aufklärung geben. Und ich baue auf das Jahr 2021, wenn das Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefeiert wird. Dann sollte für jeden deutlich werden, dass dies mehr ist als die Schoa, nämlich seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Ich würde mir wünschen, dass jüdisches Leben in Deutschland als selbstverständlich betrachtet wird.  

"Juden können in Deutschland in meinen Augen sicher leben." 
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden
Können Juden sicher in Deutschland leben?

Schuster: Juden können in Deutschland in meinen Augen sicher leben. Hundertprozentigen Schutz gibt es nirgendwo. Juden sind selbst in Israel von Terrorismus bedroht. Leider.

 Was macht Ihnen Mut?

Schuster: Mut macht mir die klare Position der politisch Verantwortlichen, vor allem der Regierenden in Bund und Ländern. Mir macht auch Mut, dass wir in den Tagen und Wochen nach Halle eine sehr große Anzahl an Solidaritätsbekundungen aus der Bevölkerung erhalten haben.

Zum Beispiel?

Schuster: Viele Bürger, darunter sogar Schulklassen, haben uns geschrieben, sie haben ihrer Abscheu über dieses Attentat Ausdruck verliehen und sich klar für jüdisches Leben ausgesprochen. Das hatte ich so nicht erwartet, das ist wirklich ermutigend.

Josef Schuster

Geboren 1954 im israelischen Haifa, kam Josef Schuster im Alter von zwei Jahren mit den Eltern nach Würzburg. Seine Vorfahren stammen aus dem Raum Bad Brückenau. Großvater Julius Schuster war in der Kurstadt als Stadtrat und Gastronom aktiv. 1933 beschlagnahmten die Nazis sein Hotel. 1937 wurden Julius und sein Sohn David Schuster inhaftiert. Den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald entkamen sie 1938 unter der Auflage, nach Palästina zu emigrieren.
Die Sehnsucht nach der Heimat blieb groß. Julius Schuster kehrte 1954 nach Unterfranken zurück. Sohn David kam mit seiner jungen Familie zwei Jahre später. Weil es in Bad Brückenau keine jüdische Gemeinde mehr gab, wurde Würzburg zum Lebensmittelpunkt der Familie. Schnell wuchsen David Schuster in der jüdischen Gemeinde Aufgaben zu. Von 1958 bis 1996 war er ihr Vorsitzender.
Josef Schuster, der in Würzburg zur Schule ging und an der Universität Medizin studierte, übernahm die Führung der Jüdischen Gemeinde 1998, ein Jahr vor dem Tod seines Vaters. 2002 wurde er zum Präsidenten des bayerischen Landesverbands der israelitischen Kultusgemeinden und 2010 zum Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt. Seit 2014 steht er an der Spitze des Zentralrats.
micz
 
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  • Wenn sich Israel mal als Völkerrecht halten würde... Da könnte der Zentralrat auch mal engagierter auftreten.
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  • Lebenhan1965
    @ marder16180912

    Wie können Sie in Deutschland lebende deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens für die Politik Israels verantwortlich machen?

    Das ist absurd!
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Das ist nicht absurd, sondern genau das, was @Marder... schreibt, ist der ganz alltägliche Antisemitismus. Und ist in diesem thread ja bei Weitem nicht der Einzige. Himmel, hilf!
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  • haba2908
    Wenn @marder.... das über den Islam geschrieben hätte, wäre das Ausübung der Meinungsfreiheit ..... da kann sich jetzt jeder seinen Teil denken.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Nein, wäre es nicht.
    Wenn deutsche Muslime Anfeindungen erleben und das thematisieren und kritisieren und das würde dann damit abgetan, dass der Zentralrat der Muslime in Deutschland sich bspw. erstmal um den Kurdenkonflikt in der Türkei kümmern soll, dann hätte das mit Meinungsfreiheit nichts zu tun, sondern würde einen falschen Zusammenhang herstellen. Muslimische Deutsche hier auf Grund ihrer Religionszugehörigkeit verantwaortlich zu machen, wäre schlicht islamfeindlich.
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  • @ Lebenhan1965 Wenn man den Beitrag von Marder16180912 genau liest, so hat dieser nicht pauschal von in Deutschland lebenden Staatsbürgern jüdischen Glaubens geschrieben, sondern konkret den Zentralrat genannt. Und dieser kann sehr wohl mehr in die Pflicht genommen werden, so kann ich mich noch sehr gut an ganzseitige Anzeigen erinnern, mit denen der Zentralrat den Krieg Israels im Libanon 2006 zu verteidigen suchte, bzw. Israel ganz klar unterstützte. Wie auch Kommentare hier zeigen, folgt aber sehr schnell aus einer Kritik an diesem Gebaren des Zentralrats (oder Israels) sehr schnell der Vorwurf des "alltäglichen Antisemitismus" (sorry wiggins). Bei mir hat die damalige Unterstützung des Zentralrates der Juden in Deutschland für das völkerrechtswidrige Auftreten Israels im Libanon (siehe auch:https://taz.de/Debatte-Nahostkonflikt/!5168741/) jedenfalls das Gegenteil bewirkt.
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  • Lebenhan1965
    @ Szyslak

    Im Jahr 2006 war sicher noch jemand anders als Hr. Schuster Vorsitzender des Zentralrats.

    Die mahnenden Worte des Hr. Schuster zum aktuellen Aufflammen des Antisemitismus in Deutschland sind ohne Zweifel berechtigt und ihn und dessen Organisation für die Politik des aktuellen höchst korrupten Ministerpräsidenten Israels verantwortlich zu machen ist einfach Unfug.
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  • @ Lebenhan1965 Richtig, das war seinerzeit Frau Knobloch. Allerdings ist mir nicht bekannt, dass sich der Zentralrat der Juden in Deutschland mittlerweile kritischer mit der seit Jahren doch eher als expansiv/agressiv zu bezeichnenden Politik Israels auseinandersetzt. Eher das Gegenteil ist der Fall, auch Herr Schuster ist da nicht wirklich eine Ausnahme (https://www.zentralratderjuden.de/aktuelle-meldung/artikel/news/rede-dr-josef-schuster/). Auch er setzt den Hass auf Israel mit***********gleich. Damit setzt er aber eine seit Jahrhunderten geschundene Bevölkerungs-, bzw. Religionsgruppe, deren Schutz (wie im Falle jeder anderen ethnischen/religiösen Gruppe auch) zu Recht verteidigt werden muss, mit einem Staat gleich, der eine andere Ethnie diskriminiert, verdrängt und auf Basis eines Jahrtausende alten Buches meint, das Besitzrecht auf gewisse Gebiete zu haben. Gerade vor dem Hintergrund der schrecklichen Vergangenheit sollte der Zentralrat hier doch eine andere Agenda verfolgen.
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  • Lebenhan1965
    @ szyslak

    Die Politik in Israel, wo seit der Ermordung Rabins nur noch Hardliner die Regierung stellen, kann man sicher wirklich kritisieren und auch ich sehe die Entwicklung im Pulverfass Naher Osten mit Besorgnis.

    Aber mir würde es nicht im Traum einfallen den Zentralrat der Juden in Deutschland für die Politik des korrupten israelischen Premierminister verantwortlich zu machen.

    Sind für Sie auch wir Deutschen verantwortlich für alle Schandtaten die deutsche Auswanderer irgendwo in der Welt begehen, wie zum Beispiel die Colonia Dignidad des Hr. Schäfer in Chile?
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  • @Lebenhan1965
    Entschuldigung, da verstehen Sie mich falsch. Es geht nicht darum, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe im Gesamten für Taten eines Staates oder einer Organisation verantwortlich zu machen, noch den Zentralrat für die Politik Israels verantwortlich zu machen - das wäre auch völlig idiotisch. Es ging vor dem Hintergrund des Kommentars von Marder16180912 rein darum, dass der Zentralrat durchaus ein Zeichen hinsichtlich des Konfliktes in Palästina setzen könnte, gerade weil er ja sich Israel besonders verbunden sieht und - wie etwa 2006 geschehen - hier ganz klar eine Position einnimmt hat, die nicht ganz unproblematisch ist. Der Zentralrat könnte also betonen, dass er die völkerrechtlich mindestens problematische Expansionspolitik Israels und die Zweiklassengesellschaft in Israel nicht gutheißt.
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  • Franken48
    Herr Schuster, wollen Sie Richter spielen. Lassen Sie es bitte sein. Die können es auch ohne Ihren Kommentar.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Sie könnten sich Ihre Kommentare von rechts aussen wirlich sparen.
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  • haba2908
    Bei ALLEN Straftaten, welche Menschenleben schädigen, kann es nur die Höchststrafe geben. Unabhängig von irgendwelchen psychologischen Gutachten, die die vermeintliche Schuldunfähigkeit des Täters „bescheinigen „.
    Vielleicht sollten die Vertreter des Judentums endlich mal aufhören, ständig mit dem Finger in der Wunde zu bohren oder die Tränendrüse zu drücken, dann bestünde wirklich die Chance, dass eine Art Normalität im Umgang miteinander eintreten könnte. Sicherlich darf Geschichte nicht vergessen werden....
    Ich habe vor kurzem 2 Karikaturen in der Presse gesehen: auf der einen war ein Islamist, auf der anderen ein Jude zu sehen. Die Kommentare darunter: beim 1. stand „ Pressefreiheit „ beim anderen „Antisemitismus“...... das sagt vieles aus. Mir persönlich ist es wirklich sch.....egal, welcher Religion mein Gegenüber angehört, solange er sich als Mensch ordentlich benimmt. I.d.S. wünsche ich ALLEN eine gute Zeit!
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Juden sollen "endlich mal auhöhren [...] die Tränendrüse zu drücken", nachdem 6 Mio ihrer Vorfahren und Angehörigen ermordet worden sind? Das einfach ignorieren, damit "eine Art Normalitat" eintreten könnte?
    Und Islamisten = Terroristen und Extremisten sollten mehr Schonung erfahren dadaurch, dass Meinungs- und Pressefreiheit enger gesteckt werden?
    Ich bin mir weder sicher, ob Ihnen wirklich klar ist, was Sie da geschrieben haben, noch ob denen die "Gefällt mir" angeklickt haben, wissen, was sie da liken. Vor diesem Hintergrund ist allerdings sonnenklar, warum jüdische Deutsche im eigenen Land Angst um ihre Sicherheit haben und dass (nicht nur!) der Zentralrat gut daran tut, auf Antisemitismus hinzuweisen und zu seiner Bekämpfung aufzurufen.
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  • semistar
    Die Erwartungen von Herrn Schuster tun überhaupt nichts zur Sache. Die deutsche Justiz urteilt unbeeinflusst und unabhängig.
    Im übrigen Teile ich seine Ansicht nicht, dass heute vieles hoffähig geworden ist.
    Was in den 60er und 70er Jahren an ekelhaften Judenwitzen ganz normal war, das spottet heute jeder Beschreibung.
    Da ist also wirklich vieles eher besser als schlechter geworden. Das sollte Herr Schuster auch mal anerkennen und nicht immer nur rumjammern.
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  • Lebenhan1965
    @ semistar

    Wie die deutsche Justiz teilweise besetzt ist kann einen Demokraten manchmal schon erschüttern.

    Noch vor einigen Jahren kam ein sächsischer Jurist mit Bezug zur rechten Szene in Oberfranken auf einen Richterstuhl.

    Leider greift der Radikalenerlass, der verhindern sollte dass Demokratiefeinde in den Staatsdienst kommen, bei der rechten Szene gar nicht. Auch die einschlägigen Schlagzeilen über
    Droh - E - Mails aus Polizeicomputern sprechen Bände.

    Die Anmerkungen des Herrn Schuster sind durchaus berechtigt.
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  • Albatros
    @Lebenh...., Sie sollten dann der Ordnung halber aber auch erwähnen, dass wir eine Frau Borchardt, Mitglied der antikapitalistischen LINKEN, als Verfassungsrichterin ertragen müssen. Die Gruppierung wird als linksextrem eingestuft und vom Verfassungsschutz beobachtet. Aber darüber schreibt eine Main Post natürlich nicht.
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  • ernst.lauterbach@mainpost.de
    Wer lesen kann...
    https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/verfassungsrichterin-mitglied-in-beobachteter-vereinigung-art-10448323

    https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/kontroverse-um-linke-verfassungsrichterin-art-10448777

    https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/linke-politikerin-an-verfassungsgericht-kritik-von-akk-art-10449322
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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