
Rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) seit Weihnachten eine Erstimpfung gegen Corona erhalten, 2,6 Millionen auch die Zweitimpfung. Jetzt sollen die Hausärzte helfen, die Impfquote deutlich zu steigern. So hält es Andreas Gassen, der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, für möglich, schon ab April pro Monat bis zu 20 Millionen Menschen zu impfen. Anfang August könnte die weitgehende Immunisierung der Bevölkerung dann abgeschlossen sein, so Gassen im Gespräch mit der "Welt".
Diabetiker will notfalls klagen
Solange will der Würzburger Lars Petri nicht warten. Als "Typ-1-Diabetiker" ist er Risikopatient und zählt zur Priorisierungsgruppe zwei. Sehnsüchtig wartet der 45-jährige Familienvater auf eine Corona-Impfung. Die Meldungen, dass Hunderttausende Impfdosen unverimpft irgendwo im Lande lagern, treiben Petri um: "Ich kann nicht verstehen, dass ich da keinen Termin bekomme." Beim zuständigen Gesundheitsamt in Würzburg hat er schriftlich einen "Antrag auf Erhalt einer Schutzimpfung" gestellt. Werde diesem nicht stattgegeben, will er einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht stellen.
Man wolle wissen, woran es liegt, dass offensichtlich aktuell nicht alle Impfkapazitäten ausgenutzt werden, sagt Rechtsanwalt Chan-jo Jun, der Petri vertritt. "Schließlich geht es hier um Lebensschutz."
Petris Antrag sei "derzeit noch in Prüfung", teilt Dagmar Hofmann, die Sprecherin des Würzburger Gesundheitsamts mit. Mit einem Ergebnis sei Anfang kommender Woche zu rechnen. Auf Nachfrage macht die Behörde deutlich, dass in den Impfzentren Würzburg und Giebelstadt noch rund 20 000 Berechtigte aus der Priorisierungsgruppe eins für einen Impftermin anstehen. Ab dem zweiten Quartal rechne man mit einer Steigerung der Lieferungen von aktuell 5000 auf dann 16 000 Impfdosen pro Woche. Entsprechend baue man die Kapazitäten in den Impfzentren und bei den mobilen Teams aus.
1,9 Millionen Impfdosen für Bayern
Derweil bestätigt das Gesundheitsministerium in München, dass bis Mittwoch rund 1,9 Millionen Impfdosen nach Bayern geliefert wurden. 1,4 Millionen davon seien verimpft worden. Die verbliebenen 500 000 seien entweder bereits für Impfungen fest eingeplant oder würden nach und nach noch ausgeliefert. Zudem halte man knapp 100 000 Impfdosen für Zweitimpfungen zurück, um notfalls kurzfristige Lieferschwankungen ausgleichen zu können. In den unterfränkischen Impfzentren hatten die Zahlen zuletzt immer wieder für Irritationen gesorgt. Jede in der Region angelieferte Impfdose werde auch zeitnah verabreicht, versicherten die Vertreter der Landkreise.
Unterdessen richten sich die Hausärzte in Bayern darauf ein, ab April parallel zu den Impfzentren in ihren Praxen gegen Corona impfen zu können. Markus Beier, der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, betont, man würde lieber heute statt morgen mit den Impfungen beginnen. "Jeder Tag zählt." Die Hausärzte hätten die nötige Erfahrung beim Impfen - und das Vertrauen ihrer Patienten.
Wichtig sei, verbindlich zu erfahren, wann und wieviel Impfstoff den Hausärzten zur Verfügung steht, sagt Beier. Auch sollten die Allgemeinmediziner über die Impfreihenfolge mitentscheiden können. Sie wüssten schließlich am besten, welche ihrer Patienten besonders gefährdet sind, schwer an Corona zu erkranken. Die strenge Priorisierung sei zu Beginn des Impfens notwendig gewesen, als extrem wenig Vakzine zur Verfügung standen.
(Mit Informationen der Augsburger Allgemeinen)
Ich muss mich immer wieder wundern.
Momentan ist man ja nicht mal in der Lage was zu beschaffen.
Und die was beschaffen können, zeigt man an weil sie ohne Genemigung ein Impfstoff erfunden haben.
Hallo Deutschland
Der kennt seine Patienten, hat alle gesundheitlichen Daten. Und eine Spritze setzen kann er auch.
Warum dauert es so lange, bis 500.000 Dosen von den Bürokraten ausgeliefert werden? Ach ja, muss natürlich geprüft, geprüft, geprüft und geprüft werden.
Himmelnocheins. Gesundheitsämter sind für die Bürger da und nicht für die Bürokratie.
Müssen die Impfzentren so gefördert werden? Vor allem die Ärzte, die für einen Stundenverdienst jenseits der 100 € die Arbeit von ehrenamtlich oder mit geringen Beträgen abgespeisten dort tätigen überwachen?
Sollten wir die Verantwortliche Sesselp****r vielleicht mal zum Arbeitseinsatz nach Israel schicken? Dort kann man lernen, wie eine Pandemie bekämpft werden kann.
Wichtig wäre: So schnell wie möglich so viele wie möglich impfen. Andere Länder machen es vor. Aber Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn es pragmatisch agieren würde. Können wir einfach nicht, haben wir in der DNA. Ich bin daher sicher, wir werden uns auch diesmal im Irrgarten der Bürokratie verlaufen.
Und wie viele Bedenken und umständliche Auflagen dazu wieder aus dem Weg zu
räumen sind .