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WÜRZBURG
Jetzt siedelt auch Darmstadt Tauben um
Wetter in NRW       -  Tauben auf einer Leitung.
Foto: Martin Gerten (dpa) | Tauben auf einer Leitung.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:36 Uhr

Erzürnte Darmstädter schimpfen: „Wir haben selbst mehr als genug Tauben, wir brauchen nicht auch noch welche, die Würzburg los haben will.“ Befragt hatte die Passanten das Polit-Magazin „Quer“, am Donnerstag wurde der Beitrag im Bayerischen Fernsehen gezeigt.

Es geht um die städtische Tauben-Umsiedelung, über die schon mehrfach berichtet wurde. Zwischen Januar und Juli wurden in einem Taubenschlag auf Dach der Galeria Kaufhof Vögel eingefangen und nach Darmstadt gebracht. Organisiert hat den Taubenexport die Darmstädter Firma Kleinlogel, Auftraggeber war die Stadt Würzburg. 120 Vögel sollen umgesiedelt worden sein.

Das Würzburger Rathaus ist auch mit dem Ergebnis der 7000 Euro teuren Aktion zufrieden: Denn die Verschmutzung mit Kot habe deutlich abgenommen. Deshalb kann sich die Stadt auch vorstellen, weitere Tauben zu exportieren.

Die Stadt Darmstadt äußert sich zurückhaltend. Warum die hessische Stadt überhaupt Tauben importiert hat, erklärt Pressesprecherin Sigrid Dreiseitel: „Hintergrund ist ein Versuchsvorhaben, in dem ein neues Modell zur Taubenregulierung, das sogenannte „Substitutionsmodell getestet wird.“ Dieses beinhalte, „dass die gleiche Anzahl der nach Darmstadt gebrachten Tauben aus Darmstädter Problembereichen an weit entfernte Standorte mit betreutem Taubenschlag verbracht wird.“ Ob diese Auflage eingehalten wurde, wird laut Pressesprecherin Dreiseitel derzeit noch überprüft.

Die Reporter von „Quer“ haben in ihrem Beitrag spekuliert, ob die Tauben vielleicht von Darmstadt nach Augsburg, von dort nach Köln und am Ende wieder zurück nach Würzburg gebracht werden. Steckt in dieser satirischen Vorstellung vielleicht sogar ein Funken Wahrheit? Tatsächlich gibt es interessantes Indiz: In Darmstadt wurde Anfang Oktober ein neuer Taubenschlag eröffnet. Und zwar auf dem Dach des Karstadts. So ähnlich hat es in Würzburg ja auch angefangen.

Was das Tierschutzgesetz sagt
Angesichts der Taubenproblematik wird immer wieder die Frage gestellt, warum man Tauben nicht einfach töten kann. Laut Tierschutzgesetz dürfen Tiere prinzipiell nicht „ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden“ zugefügt werden. Ein Grund ist zum Beispiel, die mögliche Übertragung von Krankheiten durch Schädlinge (Ratten). Tauben gelten nicht als Schädlinge. Laut Gerichtsurteil dürfen sie nur getötet werden, wenn der Bestand so groß ist, dass Gesundheitsgefahren drohen. Im Normalfall zählen Felsentauben zu tierischen Mit-Stadtbewohnern, die artgerecht behandelt werden müssen.

 
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Manuela Göbel
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  • anton1921
    Schon vor Wochen habe ich das Darmstädter Echo mit den ersten Artikeln der Main Post über das "Taubenasyl" in DA informiert. Das Darmstädter Echo hielt sich aber aus irgendwelchen Gründen zurück, bis es anscheinend irgendwann nicht mehr ging. Das Bayrische Fernsehen, Darmstädter Tagblatt online und auf div. soz.Medien berichteten lange davor. Jetzt ist auch das Darmstädter Echo aufgewacht, hat aber nach einem Tag der Publikation die kritischen Veröffentlichungen der Leser vom Netz genommen.
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  • HPG
    etliche meiner kritischen Kommentare werden hier noch nicht mal reingestellt. Ich warte immer noch auf die Fortsetzung meines (wegen erschöpfter Zeichenmenge) abgebrochenen Kommentars (zu: dagobert) und auf meine Antwort an steve67. Früher wurden die Kommentare bei der MP sofort reingestellt, ohne Zensur, und so wäre es auch richtig. Bezüglich Tauben hat die Presse übrigens eigene Regeln, die es noch zu ergründen gilt.
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  • meeviertel
    Auch Tauben haben ein Recht auf Umzug. Die Idee ist doch in Ordnung. Umzüge sind halt teuer! Andere Vögel fliegen der kalten Jahreszeit wegen in den Süden. Die Würzburger Taubenfluggemeinschaft flieg gerne nach Darmstadt. Und? Heute habe ich zwei Tauben nach der Landung gefragt, wo sie denn her kommen. Sie kamen aus Taubenbischofsheim und wollen einige Verwandte besuchen. Heute Abend fliegen sie wegen dem Nachtflugverbot rechtzeitig zurück.
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  • Es handele sich bei den Würzburger Tauben um sog. "Schildbürgertauben". Die Herkunft dieser Tauben sei ungeklärt, ähnlich wie dies bei den sog. "Schildbürgern" der Fall sei. Nun sei man auf der Suche und versuche durch Umsiedlungen die Herkunft zu klären. Die Vermutung ist hierbei, dass mehrfach umgesiedelte Tauben irgendwann zu ihrem ursprünglichen Taubenstall zurückkehren. Neudeutsch nennt man das Vorgehen einen sog. "Taubenreset". Nachdem sich die Taubenart über ganz Deutschland ausgebreitet hat sind umfangreiche Ketten-Umsiedlungen notwendig geworden, bis der zunehmende Verwirrungszustand der Tauben einen Reset nach sich zieht. Herr Seehofer kündigte an, dass wegen der hohen Kosten über eine Gebühr nachgedacht werden müsse, die zunächst von den Hausbesitzern zu tragen sei auf deren Dächern sich die Tauben aufhalten. Es werde erwogen auch sog. "Fremdfütterer" zur Finanzierung zu verpflichten. Der Verband der "Schildbürgertaubenfutterherstelller" äußert sich dazu zurückhaltend. zwinkern
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  • droste
    Und ich dachte schon, dass es sich hier eher um einen Schildbürgerstreich handele. Wenn aber sogar der CSU-Horst schon davon weiß, war ich wohl nicht recht informiert. grinsen

    Mal sehn, wer zuerst in den Reset geht, die Schildbürgertauben oder aber die Menschen, die sich ausgedacht haben, dass Stadttauben andere Stadttauben verdrängen. zwinkern
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  • cimb24
    grinsen

    Schildbürgerstreich.

    Man kann sich eines leisen Lächelns nicht erwehren...im Hinblick auf die besondere Taubenart

    Wenn man das in Bezug auf den Dreck betrachtet,der regelmässig hinterlassen wird,fragt man sich ernsthaft zwinkern über Sinn und Unsinn jeglicher Beschlüsse oder Ideen zwinkern ...
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  • Wir haben offenbar einfach zu viel Geld und keine anderen Sorgen, wenn wir 7000 Euro mal so in den Sand setzen. Bei anderen Projekten ist dann kein Geld da.
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  • wer kam denn auf so eine Idee?
    Wenn die Darmstädter die Tauben zurück bringen
    kann ich nur verstehen udn unterstützen.
    Die Kosten sollte der Verursacher des ersten Taubenversandes tragen.
    SSSoooo ein Unsinn!!
    traurig zwinkern traurig traurig
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  • Funkenstern
    früher sagte man, Tauben sind die Rennpferde des kleinen Mannes.
    In den Städten aber hat man jahrelang geschlafen, was betreutes wohnen für Tauben anging. Man hat es machen lassen.
    In dieser Zeit entstand dann der Volksspruch Tauben sind die Ratten der Lüfte.
    Das Problem wäre mit gezieltem Kahlschlag doch eindämmbar.
    Tierschutz ist ein Thema, ich bin auch Mitglied beim Tierschutzverein. Aber Gesundheit und Vorsorge zu Allgemeinwohl stehen hier über den Tierschutzinteressen.
    Meine Meinung Bestand regulieren und dann die Population überwachen.
    Diese Art von Geldverschwendung schreit zum Himmel traurig:-(
    Für was es in D alles gutbezahlte Posten gibt, ohne Worte , wir habens ja (noch) traurig
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  • HPG
    würde wohl besser passen als ticktricktrack. "Kahlschläge" übt bevorzugt der Kapitalismus aus. Tick, Trick und Track vom Fähnlein Fieselschweif wollen sowas ganz sicher nicht. Meine Herrn, wenn Sie Mitglied beim "Tierschutzverein" sind, dann wird man als Tierrechtler noch mißtrauischer gegen Tierschutzvereine, als man eh schon ist. Sollten Tierschutzvereine auf ihr Image Wert legen, sind Sie ein Imagekiller. Wenn Ihnen "Gesundheit" und "Vorsorge zu Allgemeinwohl" am Herzen liegen, werden Sie doch einfach Vegetarier. Massentierhaltung hat nämlich mit Allgemeinwohl nix zu tun. Warum "Tierschutzinteressen" generell hintanstehen sollen, erschließt sich mir auch nicht. Tiere sollen also krank oder tot sein müssen, damit der Mensch nur gesund und wohlauf ist? Müßten Sie dann nicht zuerst verlangen, daß Autoverkehr, Zigaretten und Atomkraftwerke sofort aus dem Verkehr gezogen werden? Was halten Sie von Schusters Rappen statt "Rennpferd"? Sport ist Mord, vor allem mit Tieren. Genau, da geb
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  • schuema@web.de
    meine Liebe, Tiere sollen nicht tot sein,damit der Mensch gesund ist.
    Ich bin von jeher dafür die überschüssigen Tauben an Greifvögel, die mittlerweile in Massen in WÜ zu finden sind zu verfüttern. Das ist Tierschutz pur, denn Greifvögel haben´s grundsätzlich schwer, die werden nicht von einer HPG mit Getreide gefüttert und müssen deswegen vielleicht dahinsiechen!!
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  • heist "Substitution" austauschen.
    Also heist das die Tauben werden nur ausgetauscht.
    D. h. dir gleiche Anzahl kommt demnächt wieder?
    Und dafür zahlt der Steuerzahler??
    Super grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen
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  • jutta.noether@web.de
    ...siedeln die uns jetzt unsere Tauben wieder zurück oder schicken sie uns andere?
    Letzteres diente dann ja immerhin der Auffrischung des Taubengenpools in Würzburg grinsen
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