In Unterfranken beginnen Stadt und Landkreis Würzburg jetzt mit den Drittimpfungen. In den Impfzentren Giebelstadt und Talavera bekommen diese Menschen, die 80 Jahre oder älter sind und deren zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Laut Pressestelle des Landratsamtes ist keine Anmeldung nötig.
Die dritte Dosis bekommt man wirklich nur sechs Monate nach der Zweiimpfung. Stand heute, sind das Menschen, die diese Ende Februar erhalten haben. Mitzubringen sind Lichtbildausweis und Impfausweis oder die bisherigen Impfunterlagen. "Wer später geimpft wurde, bekommt jetzt keine Auffrischung, das wäre medizinisch nicht sinnvoll", erklärt Lucas Kesselhut, Pressesprecher des Landrastsamtes.
Hintergrund für das Angebot ist eine aktuelle Anweisung des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege an die Impfzentren, mit den Auffrischimpfungen zu beginnen. Deren medizinischen Sinn belegen Studien, die zeigen, dass bei älteren oder immunsupprimierten Patienten der Schutz einer vollständigen Covid-Impfung nach etwa sechs Monaten deutlich nachlässt. Auf eine Auffrischimpfung sei die Immunreaktion nochmals deutlich besser als nach der zweiten Impfung. Eine Empfehlung der ständigen Impfkommission gibt es dazu aber noch nicht.
Menschen, die unter 80 Jahre alt sind, aber zum Beispiel eine Immunschwäche haben, wenden sich für eine Auffrischungsimpfung an ihren behandelnden Arzt beziehungsweise Hausarzt. Der ärztliche Koordinator der Würzburger Zentren, Dr. Christoph Zander, bittet auch ältere Menschen mit Vorerkrankungen, sich dort zu informieren.
Prinzipiell kann jeder in die beiden Impfzentren kommen. Die Wohnortbindung bei der Impfung in den Impfzentren ist laut Landratsamt Würzburg aufgehoben.
Für die Auffrischungsimpfung ist ein mRNA-Impfstoff vorgesehen. Dies gilt auch nach einer Primärimmunisierung mit einem Vektorimpfstoff (AstraZeneca).
Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und weitere Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen werden ab 6. September von mobilen Teams besucht, um vor Ort Drittimpfungen zu verabreichen.
Laut Landrastsamt entscheiden die Krankenhäuser in eigener Verantwortung über die medizinische Notwendigkeit einer Auffrischungsimpfung.
Wenn die Impfzentren auf der Talavera und in Giebelstadt Ende September schließen, kann man sich weiter beim Hausarzt impfen lassen. Außerdem sollen laut Landratsamt dezentrale Impfangebote in Stadt und Landkreis Würzburg auch für Drittimpfungen eingerichtet werden.