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Dritte Corona-Impfung: Wer bekommt die Auffrischung zuerst?
Bayern startet mit Auffrischungsimpfungen gegen Corona - für wen und wie? Welche Impfstoffe dafür zum Einsatz kommen soll und was bislang zum Ablauf bekannt ist.
Studien zeigen, dass insbesondere vulnerable Gruppen von einer Auffrischimpfung profitieren könnten.
Foto: Bodo Schackow, dpa | Studien zeigen, dass insbesondere vulnerable Gruppen von einer Auffrischimpfung profitieren könnten.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:39 Uhr

In Bayern können von nun an alte Menschen und Pflegebedürftige Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus erhalten, weil der Impfschutz mit der Zeit nachlässt. "Die Impfzentren und die niedergelassenen, behandelnden Ärzte können in Bayern schon jetzt Auffrischungsimpfungen anbieten", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Montag in München. Der Bund sieht bislang diesen Schritt erst ab Anfang September vor.

Welche Impfstoffe werden für die Auffrischung verwendet und wer wird zuerst an der Reihe sein? Antworten im Überblick.

Ab wann werden in Bayern Auffrischungsimpfungen gegen Corona angeboten?

Ab sofort. Zunächst wolle man sich auf Pflegeeinrichtungen konzentrieren, sagt Gesundheitsminister Klaus Holetschek: "Denn dort leben die Menschen, die zuerst geimpft wurden." Dafür sollen vor allem mobile Impfteams zum Einsatz kommen.

Wer erhält die Auffrischungsimpfung vorrangig?

Neben Hochbetagten sollen auch Patientinnen und Patienten mit Immunschwäche sowie Pflegebedürftige vorrangig eine Auffrischimpfung angeboten bekommen. Diese Personen gehören der sogenannten vulnerablen Gruppe an. Bisherige Studiendaten zeigen dem Bundesgesundheitsministerium zufolge, dass insbesondere diese Gruppen von einer Auffrischimpfung profitieren: "Damit sollen gefährdete Gruppen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt werden. Denn für sie kann das Risiko eines nachlassenden Impfschutzes am größten sein", teilt das Ministerium mit.

Kann man eine Auffrischungsimpfung bekommen, wenn man kein Risikopatient ist?

Allen bereits vollständig geimpften Bürgerinnen und Bürgern, die den ersten Impfschutz mit einem Vektor-Impfstoff (Astrazeneca oder Johnson&Johnson) erhalten haben, soll bundesweit ab September eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna) angeboten werden. Voraussetzung ist, dass die Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Die Auffrischungsimpfung kann in Impfzentren, durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte oder durch Betriebsärztinnen und -ärzte verabreicht werden. Ob oder wie Termine für Auffrischungsimpfungen in Impfzentren vereinbart werden müssen, ist derzeit nicht bekannt.

Was bedeuten die Auffrischungsimpfungen für die Impfzentren? 

"Ich erwarte jetzt keinen Ansturm auf die Impfzentren, denn dies ist kein allgemeiner Aufruf zu Auffrischungsimpfungen", sagt der bayerische Gesundheitsminister. Das Angebot richte sich zunächst nur an die Bürgerinnen und Bürger mit dem größten Risiko - "und auch die Zahl derjenigen, bei denen die erste Impfserie sechs Monate zurückliegt, wird erst nach und nach steigen".

Ist es auch bei anderen Impfungen üblich, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt?

Ja. Bei vielen Krankheiten wird empfohlen, nach einem bestimmten Zeitintervall eine Auffrischimpfung durchzuführen. Beispiele sind Keuchhusten und Tetanus. Wie lange der Schutz anhält, hängt dem Bundesgesundheitsministerium zufolge von verschiedenen Faktoren ab: der Wirkweise des Impfstoffs, möglicher Immunitätsentwicklung oder der Wirksamkeit gegen neue Virusmutationen.

 
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  • Oreus
    Mich würde mal interessieren, ob diese Auffrischungsimpfung auf wissenschaftlicher Basis geschieht, oder nur vorsorglich? Wurde denn in der Vergangenheit die Immunantwort der vollständig Geimpften in großer Zahl überwacht, um hier überhaupt eine belastbare Aussage machen zu können?
    Meine Zweifel beziehen sich auf den Umstand, dass in den reichsten Ländern der Erde nur noch diejenigen nicht geimpft sind, die einfach nicht wollen, wohingegen in den ärmeren Ländern händeringend um Impfstoffe gebettelt wird.
    Wenn die reichen Länder jetzt schon mit der Dritt-Impfung beginnen, kommt in den armen Ländern noch weniger an. Doch das fällt auch auf Uns zurück: Denn dann werden sich in den armen Ländern möglicherweise Mutanten bilden, gegen die uns auch unsere vermeintliche Immunität nichts mehr nützen wird!
    Eigentlich sollte es doch jetzt darum gehen, soviel Impfstoff, wie möglich, in der Welt zu verteilen um da wenigstens eine Grundimmunisierung zu erreichen.
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  • tinawue@gmail.com
    Diese Frage stellt sich mir ebenfalls. Gestern bei Tagesschau zu lesen, dass Biontech/Pfizer bei der FDA und EMA die Unterlagen zu Phase 1 eingereicht haben und sinngemäß, dass "ausreichend Daten aus Phase 3 vorlägen". Also "off- label- Impfung" eines bedingt zugelassenen Impfstoffs. Spannend...
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  • WueMich
    Bitte geben Sie Quellen an.
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  • WueMich
    Es gibt unterschiedliche Studien (u.a. aus Israel), die darauf hinweisen, dass der Schutz vor Infektion mit der Zeit nachlässt. Das liegt daran, dass die Anzahl der Antikörper mit der Zeit sinken.
    Insofern gilt es als gesichert, dass eine Auffrischung den Schutz verbessern kann. Allerdings ist unklar, welche Alters- und Risikogruppen eine Auffrischung benötigen und welche trotz abnehmender Wirkung auch mit der Zweifachimpfung noch gut geschützt sind.

    Quellen:

    https://www.deutschlandfunk.de/debatte-ueber-booster-impfungen-wie-lange-haelt-der.2897.de.html?dram:article_id=500197

    https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/laut-pfizer-braucht-es-booster-sechs-monate-nach-corona-impfung-a/
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