Der Real-Markt am Europastern in Würzburg soll nun auch zu Kaufland werden. Nachdem die Handelskette Real 2020 an einen russischen Investor ging, wurden manche der 277 Filialen in Deutschland geschlossen, andere zunächst weiterbetrieben.

Der Würzburger Real-Einkaufsmarkt in Lengfeld war schon vergangenes Jahr zu Kaufland gewandert. Längere Zeit war unklar, wie die langfristige Zukunft des Real-Marktes in der Nürnberger Straße aussehen würde, nun die Mitteilung von Real auf der Firmenhomepage, dass Kaufland den Markt zum 13. Juni 2022 übernehmen werde.

Absage für Edeka

Zuletzt noch hatte Edeka gegen Ende vergangenen Jahres Interesse an dem Real-Standort bekundet. 64 Real-Märkte waren da bereits von Edeka übernommen worden. Doch die Stadt Würzburg stellte sich quer.

Baureferent Benjamin Schneider erklärte gegenüber dieser Redaktion: "Eine Kombination aus Vollsortimenter und Discounter plus eines Drogeriemarktes in dieser Größe würde an dieser Stelle den Lebensmittelhandel in umliegenden Stadtteilen und der Innenstadt schaden und so die noch vorhandene wohnortnahe Versorgungslage mittel- bis langfristig stark gefährden."

Stadt wollte Real-Markt abreißen

Favorisiert hatte der Baureferent gar den Abriss des in den 1970er Jahren gebauten Betonklotzes sowie des Parkplatzes mit 700 Plätzen. Die städtischen Planer sahen in der etwa fünf Fußballfeld großen Fläche unterhalb der alten Uniklinik Potenzial: Vorgeschlagen wurde die Entwicklung eines gemischt genutzten, urbanen Quartiers mit den Schwerpunkten Dienstleistung, Gewerbe und Kultur.

Doch Schneider wusste auch da schon: "Es ist gut möglich, dass es jetzt erst einmal mit einem anderen SB-Warenhaus hier weiter geht." Dieser Fall ist nun offenkundig eingetreten.