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Würzburg
Real-Markt verlässt Würzburg: Was passiert am Europastern?
Der Real-Markt in der Nürnberger Straße schließt und Edeka würde gerne einsteigen. Die Stadt Würzburg will dort aber eine Mischung aus Gewerbe, Dienstleistungen und Kultur. 
Naherholung statt Discounter: Das Grundstück des Realmarktes am Europastern soll umgestaltet werden. Künftig sollen dort kleine Geschäfte, Naherholung und Kultur untergebracht werden.
Foto: Thomas Obermeier | Naherholung statt Discounter: Das Grundstück des Realmarktes am Europastern soll umgestaltet werden. Künftig sollen dort kleine Geschäfte, Naherholung und Kultur untergebracht werden.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:44 Uhr

Was wird aus dem Real-Markt am Europastern? Nach dem Verkauf der Handelskette Real an einen russischen Investor im vergangenen Jahr, wurden einige der 277 Filialen in Deutschland geschlossen, andere übernommen. So gehört zum Beispiel der Real-Markt in Lengfeld seit August zu Kaufland. Der Real-Markt in der Nürnberger Straße wird dagegen bislang weiter betrieben. 

Edeka hat Interesse am Real-Markt in der Nürnberger Straße

"Der Eigentümer hat uns informiert, dass Real auch am Standort Nürnberger Straße raus geht", sagt Würzburger Baureferent Benjamin Schneider. Er gehe davon aus, dass es im Laufe des kommenden Jahres soweit ist. Wie bei anderen Filialen auch, könnte auch hier ein Lebensmittel-Vollsortimenter die Immobilie mieten. 64 Real-Märkte wurden bereits von Edeka übernommen.

Stefanie Schmitt, Pressesprecherin von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Rottendorf, bestätigt das Interesse von Edeka an diesem Deal. "Wir haben Interesse an der Übernahme des Real-Hauses in der Nürnberger Straße. Das Bundeskartellamt hat uns die Übernahme auch bereits grundsätzlich freigegeben - allerdings mit der Auflage, dass wir im Objekt eine Standortkombination mit einem Discounter eingehen."     

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Doch die Stadt Würzburg stellt sich quer. Baureferent Schneider erklärt warum: "Eine Kombination aus Vollsortimenter und Discounter plus eines Drogeriemarktes in dieser Größe würde an dieser Stelle den Lebensmittelhandel in umliegenden Stadtteilen und der Innenstadt schaden und so die noch vorhandene wohnortnahe Versorgungslage mittel- bis langfristig stark gefährden."

Denn im Unterschied zu dem bisherigen Real-Markt (SB-Warenhaus), bei dem auf einem Teil der Fläche auch Kleidung, Haushaltswaren, Sportartikel und ähnliches angeboten wurden, werden bei Vollsortimentern wie Edeka oder Discountern wie Aldi hauptsächlich Lebensmittel angeboten. Deshalb wäre ein großer Edeka-Markt an dieser Stelle zum Beispiel für die Nahversorgung in Grombühl eine noch größere Konkurrenz, als es bislang schon der Real-Markt war. 

"Der geplante Lebensmittel-Vollsortimenter wäre mit einer Verkaufsfläche von 4500 Quadratmetern der größte der Stadt"
Baureferent Benjamin Schneider 

"Der geplante Lebensmittel-Vollsortimenter wäre mit einer Verkaufsfläche von 4500 Quadratmetern der größte in der Stadt", sagt Schneider. Um diese Entwicklung zu verhindern, hat der Baureferent dem Stadtrat jetzt vorgeschlagen, mit einer sogenannten "Veränderungssperre" den Umbau zu blockieren. "Mein Wunsch ist es, mit dem Eigentümer weiter darüber zu verhandeln, was hier möglich ist."   

So groß wie fünf Fußballfelder: Das Grundstück des Real-Marktes am Europastern. 
Foto: Thomas Obermeier | So groß wie fünf Fußballfelder: Das Grundstück des Real-Marktes am Europastern. 

Am liebsten wäre dem Baureferenten eine radikale Lösung für das bis 1997 von Wertkauf, bis 2007 von Walmart und danach von Real genutzten Areals:  Abriss des in den 1970er Jahren gebauten Betonklotzes sowie des Parkplatzes mit 700 Plätzen. Die städtischen Planer sehen in der etwa fünf Fußballfeld großen Fläche unterhalb der alten Uniklinik durchaus Potenzial: Vorgeschlagen wird die Entwicklung eines gemischt genutzten, urbanen Quartiers mit den Schwerpunkten Dienstleistung, Gewerbe und Kultur. 

Mehr Raum für die Pleichach

"Außerdem wäre entlang der Pleichach Platz für breite Gehwege und einen Zweirichtungsradweg für die Radachse Versbach/Lengfeld", sagt Schneider. Weitere Vorteile einer Neuplanung wären die Möglichkeiten, der Pleichach die das Grundstück begrenzt, hier mehr Platz zu geben und das Ufer zu renaturieren sowie bei der neuen Bebauung auf Luftschneisen zu achten, um die Stadt zu kühlen.   

So hatte es mal angefangen: Die Baustelle des künftigen Einkaufszentrums in der Nürnberger Straße im Februar 1976.
Foto: Hans Heer | So hatte es mal angefangen: Die Baustelle des künftigen Einkaufszentrums in der Nürnberger Straße im Februar 1976.

Wann diese Pläne Wirklichkeit werden, kann Schneider nicht sagen. "Es ist gut möglich, dass es jetzt erst einmal mit einem anderen SB-Warenhaus hier weiter geht. Allerdings hat die Stadt mit der "Veränderungssperre" die Hand auf der künftigen Entwicklung und wir können mit dem Eigentümer weiter verhandeln." Der zuständige Ausschuss des Stadtrats hat dem Vorgehen Schneiders bereits mit sehr deutlicher Mehrheit zugestimmt. Am Donnerstag soll noch der Stadtrat grünes Licht geben.  

 
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  • G. G.
    wie wäre es mit einer schönen Blühwiese. grinsen
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  • A. F.
    Also ich weine dieser alten Hütte keine Träne nach. Weg damit, schlimmer als jetzt gehts nimmer.
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  • W. B.
    Ne, ne, ne, der Heilig will dort auch noch einen Park!
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  • F. E.
    Bravo! Das ist ein wirklich guter Vorschlag des Stadtbaurats, diese riesige Fläche so zentral gelegen, sinnvoller zu nutzen! Handel soll es ja weiterhin dort geben, also auch eine Apotheke und Lebensmittel. Aber dieses jetzige hässliche Ungetüm kann ruhig verschwinden. Große Teile zu begrünen, ein Parkhaus, Büroflächen, Gewerbeeinheiten, den Bachlauf in eine grüne Oase verwandeln zu können, gute Vorschläge! Kultur sehe ich eigentlich hier nicht, dafür gibt es doch schöne Altbauten in der Faulenbergkaserne oder in Grombühl. Vielleicht lässt sich lärmtechnisch in einer abgeschirmten Mitte des Geländes auch Wohnbebauung realisieren?
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  • M. R.
    Eigentlich will ich die einzige Apotheke, die zwischen 18.00 und 20.00 Uhr geöffnet hat und gut mit dem Auto erreichbar ist, auch in Zukunft nicht missen.
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  • D. Z.
    Hatte ich früher auch so gesagt aber jetzt gibt es oben am E-Center die Apotheke mit ausreichend Parkplätzen. Das ist nicht so viel weiter weg und daher weine ich dem Real auch keine Träne nach
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  • K. K.
    Halt Haltet an.... Kommando zurück

    Baut auf dieses Gelände die " Multifunktions-Halle " !

    Das hätte "Hand und Fuss".... wo "Ihr doch im Bischofshut keinen Verkehr mehr haben wollt. Und das wichtig-ste für eine grüne Politik: renaturiert die "Pleichach zum "Fiscchwasser. "Koj-Karpfen sind schön bunt.
    Das sind doch schöne Fische.." Vielleicht gibt es sogar Grüne.
    Am Beständigsten sind die Veränderungen. Traut Euch !
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  • R. G.
    Und dazu noch mehr Radweg! Genau was man braucht!
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  • H. A.
    Wer nochmal sitzt im Stadtrat? Richtig, Leute die selbst Läden haben und und jedes mal alles versuchen neue Läden Steine in den Weg zu legen da sie ja Konkurrenz für sie sind. Wertkauf, Walmart und auch real haben deutlich mehr geboten als die kleinen in der Umgebung. Das was jetzt hier von Stadtrat versucht wird ist eine ganz billige Ausrede.
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  • S. J.
    Das wurde doch vom Baureferenten dem Stadtrat vorgeschlagen - finde ich jetzt etwas übereilt und pauschal, solche Behauptungen aufzustellen.
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  • G. K.
    @Souldream
    Das ist mir jetzt aber neu, welche Ladeninhaber sitzen denn im Stadtrat?
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  • U. A.
    Wäre auch ein toller Platz für das dringend benötigte neue Kickers-Stadion.

    Das würde auch die sogenannte überreichlich vorhandene "Nahversorgung"in Grombühl weniger tangieren.
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  • H. S.
    Grombühl hat eigenen Sportverein.
    Und die sind realistisch.
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  • R. Ö.
    Ich dachte das Thema sei durch?!
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  • H. A.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • H. F.
    Die Posthalle sucht doch ein neues Areal ....
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  • J. H.
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  • F. R.
    Ein "Zentralpark", mit Entwicklung eines großen Baumbestandes und zwei Luftschneisen Richtung Pleichachtal & Nürnberger Straße wäre an dieser Stelle goldrichtig! Er könnte die gesunkene Lebensqualität Würzburgs und die hässliche Umgebung und den Europastern (siehe Fotos) wieder aufwerten.
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  • F. R.
    heißt natürlich: hässliche Umgebung um den Europastern
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  • G. R.
    Auf diesem großen Parkplatz könnte ein tolles Parkhaus entstehen und ein Einkaufsmarkt weiter bestehen!
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