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Würzburg/Hanau
Jahrestag von Hanau: Schuster fordert mehr Tempo im Kampf gegen Rechts
Am Jahrestag des Anschlags von Hanau mahnt der Präsident des Zentralrats der Juden mehr Hilfe für die Hinterbliebenen an. Deutlich auch sein Appell an den Gesetzgeber. 
Josef Schuster fordert von Politik und Justiz mehr Engagement gegen Rechts.
Foto: Thomas Obermeier | Josef Schuster fordert von Politik und Justiz mehr Engagement gegen Rechts.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:43 Uhr

Zum Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau fordert Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, die rechtsextremen Netzwerke hinter der Tat aufzudecken, die weiterhin existierten. Die Aufarbeitung des Verbrechens sei noch nicht abgeschlossen. Der Täter habe sich schließlich nicht in einem Vakuum radikalisiert.

Vor einem Jahr hatte ein 43-jähriger Rechtsextremist in der hessischen Stadt vor und in zwei Bars neun  Menschen mit mutmaßlich ausländischen Wurzeln erschossen, anschließend seine Mutter und sich selbst. "Unsere Gedanken gehen zu den Opfern und ihren Familien sowie zu den Menschen, die bei dem Anschlag verletzt und traumatisiert wurden", schreibt Schuster in einer Pressemitteilung. 

Solidarität und Mitgefühl

Die Angehörigen der Opfer müssten seit diesem Tag mit dem "schrecklichen Verlust" leben. Viele Betroffene litten noch heute unter den Spätfolgen des Anschlags. Ihnen gelten "unsere Solidarität und unser Mitgefühl". Die Hinterbliebenen brächten "konkrete und nachhaltige Unterstützung", so der Präsident des Zentralrats. Er hatte unmittelbar nach dem Anschlag im Gespräch mit dieser Redaktion eine "Sehschwäche" von Polizei und Justiz auf dem rechten Auge beklagt.

Um Verbrechen wie in Hanau vorzubeugen, fordert Schuster, eine dauerhafte Stärkung all jener Kräfte, "die sich unermüdlich und oft mit hohem persönlichen Risiko für unsere wehrhafte Demokratie einsetzen". So müsse die Bundesregierung endlich das geplante Gesetz zur Förderung von Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzen, verabschieden. Im Herbst hatte ein Kabinettsauschuss einen Katalog mit über 80 Vorhaben zur Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus verabschiedet. Diese Maßnahmen, so Schuster, "dürfen nicht in der Schublade verschwinden".

 
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  • H. R.
    Wie ich in meinem ersten Kommentar hier schon sagte: Gefährlich ist die Einseitigkeit. Und die Begriffe schwirren heutzutage gefährlich durcheinander. "Nazi" konnte schon einer sein, der die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin 2015 kritisierte. Da gehörte ich auch dazu. Und ich bin wahrhaftig keiner, im Gegenteil, siehe oben. "Die Nazis" haben die Synagogen angezündet, haben den Zweiten Weltkrieg angefangen, heißt es überall. Wer waren denn diese "Nazis"? Wer hat Massenerschießungen im Osten freiwillig mitgemacht? Wer waren die Gestapo-Leute und die SS? Sind die damals alle plötzlich aus einem Höllenschlund heraufgestiegen, wie die Dämonen in der Offenbarung? Darüber muss man mal nachdenken. Und wer kennt eigentlich den Unterschied zwischen einem "Faschisten" und einem "Nationalsozialisten"? Das sollte man einmal nachlesen. Goebbels sagte übrigens 1931: "Nichts ist uns [Nationalsozialisten] verhasster als der rechtsstehende, nationale Besitzbürgerblock." Also bitte: Erst nachdenken!
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  • G. K.
    @Albatros und Konsorten

    Ich finde es widerwärtig und ekelhaft, wie hier im Forum immer mehr braune Soße ausgegossen wird, fast immer sind das die immer gleichen Ewig-Gestrigen. Wenn es nicht soviele junge und alte aufrechte Demokraten gäbe, die dagegen halten, müsste man sich richtig fremdschämen.

    Und noch etwas: lassen Sie es sich gesagt sein: Josef Schuster, übrigens ein Unterfranke, hat Recht!!!
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  • M. D.
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  • B. E.
    Herr Schuster hat korrekterweise "rechtsextrem" benannt, die MP macht "rechts" daraus.
    Rechts ist genauso legitim wie links, sonst gäbe es keine Mitte. Es gibt rechte wie linke Demokraten und rechtsextreme wie linksextreme Idioten bis hin zu Verbrechern. Auch links hat eine gigantische Blutspur durch die Welt getrieben. Und Antisemitismus wird heute dezent als BDS gerade im linken Spektrum forciert. Wobei das alte Tradition hat.
    In Deutschland dunkelster Zeit gab es einen breiten rechten Widerstand, Kreisauer Kreis, Weiße Rose (würde heute als rechts deklariert) und viele andere. Nicht immer Demokraten. Kann aber vom linken (ich lasse hier jetzt auch mal das "extrem" weg) Widerstand schon gar nicht behauptet werden, war doch der Lenker der in Zahlen deutlich größere und länger agierende Schlächter.
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  • P. K.
    Der weitaus größte Anteil antisemitischer Straf- und Gewalttaten ist rechts(extremistisch) motiviert.
    Daran ändert auch Ihre unsägliche Relativierung und Umdeuterei nichts.
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  • B. E.
    trevor_ochmonek, glauben Sie das wirklich? Weltweit sieht das ganz anders aus. Verteidigen Sie doch mal in linken Kreisen das Existenzrecht Israels ... Und ich habe genug Antisemitismus - Sie wissen schon, so diese kleinen fiesen Bemerkungen - mitbekommen. Von ach so liberalen, aufgeklärten "Kulturträgern", aber natürlich werden die Förderer- und Sponsorengelder trotzdem gerne genommen. Deutliche und krasser zu hören und erleben auch von heutigen gläubigen Anhängern eines psychotischen orientalischen Warlords. Selbst zu oft erlebt, als dass ich mir über ein "unsäglich" von Ihnen einen Kopf mache.
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  • A. B.
    Auch wenn es manche hier "nicht mehr hören können": Dr Schuster hat recht. Es geht hier nicht um Einzeltaten, es geht auch nicht um Einzelopfer ... es geht um eine kriminelle rechte Struktur, die oft unterschwellig und geheim agiert. Diese rechte "Szene" ist zutiefst kriminell, rassistisch aufgeladen und zu Gewalttaten bereit. Dr. Schuster fordert zu Recht
    "eine dauerhafte Stärkung all jener Kräfte, "die sich unermüdlich und oft mit hohem persönlichen Risiko für unsere wehrhafte Demokratie einsetzen".
    Dtland bleibt in ganz besonderer Verantwortung, da von unserem Boden aus schon einmal die halbe Welt gebrandschatzt und gemordet wurde - wer will das denn bezweifeln?! Die Fabrik mäßige Tötung und Ermordung jüdischer Menschen aus ganz Europa begann auf dem Papier und endete in den Gaskammern. Diese Erbe, für das alle nach 1945 Geborenen nichts persönlich konnten, muss dennoch für jeden Verpflichtung sein. Rechtsextremismus darf nie wieder ein Chance haben!
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  • R. Ö.
    Herr Schuster, man will´s und kann´s nicht mehr hören!!! Geben Sie doch endlich mal Ruhe mit diesem Geschwafel!!! Weder meine Eltern, noch ich und schon gar nicht mein Sohn hat den Juden irgend etwas getan! Muss denn immer und immer wieder Öl ins Feuer gegossen werden???
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  • D. A.
    Wie Ihr Kommentar zeigt schon. Wo ist das Problem, dass Herr Schuster Dinge klar benennt.
    Als jüdische(r) BürgerIn oder MigrantIn würden Sie das Problem vielleicht etwas mehr wahrnehmen.
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  • A. B.
    Leider haben sie die Brisanz der Frage gar nicht verstanden. Sie sind vielleicht nicht schuld, was das Grauen vor 1945 angeht. Aber sie haben ihre Pflicht und Schuldigkeit Verantwortung für unsere Gesellschaft wahrzunehmen, deren Wurzeln auf die Zeit vor 1945 liegen. Rechtsextremismus und Rassenwahn haben Dtland in den Abgrund gestürzt; gegen diese Nachfahren und Epigonen gilt es sich mit aller Klarheit und Härte entgegenzustellen. Das Gespräch am Stammtisch, am Arbeitsplatz, in Schule, unter Freunden und in der Verwandschaft, im Verein usw. ... das muss doch das Feld sein, auf dem die Mitglieder dieser braunen Netzwerke nichts zu sagen haben. Übrigens: Öl ins Feuer gießen andere und es ist schlimm genug, dass diese rechten Extremisten dabei heute mehr denn je Beifall finden.
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  • G. K.
    @28041953

    Sieht so aus, als hätten Sie entweder den Artikel gar nicht gelesen oder ihn nicht verstanden.

    Schuster geht es hier nicht singulär um die Juden in Deutschland sondern um die Opfer des Hanauer Attentats, wie es vielleicht hätte vermieden werden können und wie man in Zukunft besser gegen Rassismus vorgehen und Hassverbrechen verhindern kann.

    Was ihren familiären Bezug angeht: von ihren Eltern haben Sie zu diesem Thema anscheinend nichts beigebracht bekommen, was Sie vermutlich bedauerlicherweise an ihren Sohn weitergeben werden. Einfach nix dazu gelernt...
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  • H. R.
    Rechtsextremismus ist schlimm. Antisemitismus ist schlimm. Ich bin alt und weit gereist, habe Freunde verschiedenster "Hautfarben", von "maximalpigmentiert" bis "käseweiß", verschiedenster Glaubensrichtungen, verschiedenster Nationalitäten. Das geht ohne Probleme. Ich habe Freunde, die sind überzeugte Sozialisten, auch ein überzeugter Kommunist ist dabei, ich habe welche, die sind bei der AfD. Auch das geht. Man sieht, verschiedene Überzeugungen können nebeneinander leben, gut miteinander auskommen. Streiten gehört auch dazu, auch unter guten Freunden, sonst wäre es ja langweilig. Was gefährlich ist, ist die Einseitigkeit. Wie meine Vorkommentatoren schon sagten, gibt es noch mehr Extremisten und Antisemiten aus ganz anderen Ecken, die werden aber bei uns meistens unter den Tisch gekehrt. Warum? Meine Oma hat im Dritten Reich öffentlich (!) oft über Hitler geschimpft, ihn einen Lumpen genannt, wie durch ein Wunder ist sie der Verhaftung entgangen. Ich bin stolz auf meine mutige Oma!
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  • R. B.
    Sehr geehrter Herr Schuster, jeden Tag geschehen in Deutschland scheußliche Verbrechen, für deren Opfer und Hinterbliebene sich leider kaum jemand stark macht. Sie erwecken turnusgemäß den Eindruck, als würden jüdische Mitbürger besonders betroffen sein. Leider gibt es in Deutschland, wie in allen Ländern dieser Welt, Rassisten, welche Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe oder Religion verachten. Was man allerdings nicht verschweigen sollte ist die Tatsache, dass mit den vielen Flüchtlingen der vergangenen Jahre, die Übergriffe gegen Juden deutlich zugenommen haben https://www.br.de/puls/tv/puls/puls-reportage-antisemitismus-100.html). Der über tausend Jahre alte Konflikt zwischen Juden und Muslimen kennt keine Grenzen, darüber habe ich Sie noch nie reden hören. Sie erwecken stets den Eindruck, als müssten Juden in Deutschland unter der deutschen Bevölkerung leiden, dem ist in keinster Weise so.
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  • L. W.
    @ Albatros

    Ihre Schönrednerei der rechten Terroristen ist ja augenscheinlich.

    Haben Sie den Vorfall von Halle schon vergessen?

    Dort war es doch nur dem Zufall oder der Dummheit des Ausführenden zu danken, dass es keine mit Christchurch vergleichbare Opferzahlen gegeben hat.

    Die rechten Netzwerke im Untergrund, die immer wieder solche Menschen hervorbringen werden definitiv nicht adäquat vom Rechtsstaat bekämpft.

    Bis heute ist ja auch das Netz, das die NSU - Morde ermöglicht nicht wirklich aufgedeckt. Scheinbar sind seit dem Ende des 2. Weltkriegs unsere Geheimdienste nie richtig von dem geerbten Gedankenschlecht gereinigt worden, so dass diese Ideen weiter leben und sich von Generation zu Generation fort pflanzen.

    Der einzige investigative Abgeordnete im NSU - Untersuchungsausschuss, Hr. Edathy, hatte leider selbst Dreck am Stecken in Form von Kinderpornographie, so dass die Geheimdienstler diesen recht leicht abschalten konnten. Danach kam kein Aufklärer mehr.
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  • R. B.
    @Lebenhan...., gebetsmühlenartig immer die gleiche Laier. Ich verharmlose keine rechte Gewalt, aber ich geisel mich auch nicht damit so wie Sie das seit Jahren hingebungsvoll praktizieren. Mein Großvater ist von den Nazis über den Haufen geschossen worden, ich hab` keinen Grund diese braunen Idioten nicht zu hassen. Aber ich wehre mich dagegen, als würden die Menschen in Deutschland in großem Maße antisemitisch denken. Wir haben linken und rechten Terror und keinen von beiden sollten wir unterschätzen und vor allem unterschätzen Sie nicht den importierten Antisemitismus. Weltweit gibt es leider Vorbehalte gegen Religion, Herkunft und Hautfarbe, dies ist keine deutsche Erfindung. Und ja, wir sollten wachsam sein, dass diese Extremisten nicht überhand nehmen.
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  • P. S.
    Ausgerechnet Hanau: Der Täter hatte eine gewaltige Psychose, die sich dort entladen hat. Das hat mir rechts nichts zu tun. Aber es ist ja wohlfeil das zu rufen. Insbesondere wenn man in dieser Position ist. Dabei kommen die wahren Antisemiten aus einer ganz anderen Richtung. Ich sage nur Al-Quds Marsch...
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  • L. W.
    @ steve67

    Bei Ihnen haben immer alle Gewalttaten mit rechter radikaler Gesinnung nichts zu tun, das ist lächerlich.

    Natürlich war auch der Täter von Hanau aufgewiegelt durch rechte Propaganda. Wie jetzt später bekannt geworden ist, bewegt sich ja auch sein Vater in diesem Dunstkreis.

    Und leider ist dieses Denken der Fremdenfeindlichkeit in Hessen sogar in der Polizei weit verbreitet, da können die rechten Hetzer also relativ ungestört agitieren.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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