Er hat die Stadtgesellschaft erschüttert, der Messerangriff in der Würzburger Innenstadt am 25. Juni 2021, bei dem drei Frauen getötet und weitere Menschen schwer verletzt wurden. Außer dem offiziellen Gedenken am Sonntag, Würzburgs Bürgermeister Martin Heilig wird um 11 Uhr an der vor wenigen Tagen eingeweihten Gedenkstele am Barbarossaplatz einen Kranz niederlegen, hat auch die AfD, wie schon im Vorjahr, eine Gedenkveranstaltung bei der Stadt Würzburg angemeldet.
Erwartet wird dazu Björn Höcke, der Vorsitzende des AfD-Landesverbands Thüringen, der vom Thüringer Verfassungsschutz seit zwei Jahren als "gesichert rechtsextrem" eingestuft wird. Ab 14 Uhr sind ein stilles Gedenken am Barbarossaplatz, danach ein Schweigemarsch durch die Innenstadt und eine politische Kundgebung auf dem unteren Markt geplant.
"Würzburg ist bunt" ruft zum Protest gegen die Aktivitäten der AfD auf
Dagegen gibt es breiten Widerstand. So ruft der DGB Kreisverband Würzburg im Auftrag von "Würzburg ist bunt" zum Protest gegen diese Aktivitäten auf, heißt es in einer Pressemitteilung. "Würzburg ist bunt" ist ein zivilgesellschaftliches Bündnis, dem unter anderem Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und zahlreiche weitere Organisationen angehören.
Am Sonntag werde die AfD eine Demonstration veranstalten, um die schreckliche Gewalttat vor zwei Jahren am Barbarossaplatz für ihre rassistische Hetze zu instrumentalisieren, heißt es in einem Aufruf des Bündnisses. Dies werde man nicht unwidersprochen lassen. "Björn Höcke und die Thüringer AfD sind nachgewiesen rechtsextrem und demokratiefeindlich und haben in einer offenen, bunten Gesellschaft nichts verloren", heißt es weiter
Deswegen ruft "Würzburg ist bunt" am Sonntag ab 13 Uhr zu einer von der Stadt genehmigten Gegenkundgebung am unteren Markplatz auf.
Florakreis Würzburg: Auch schon den Barbarossaplatz bevölkern und den "Marsch" begleiten
Es sei wichtig, nicht nur der Kundgebung der AfD mit Björn Höcke um 14 Uhr am unteren Markt mit einer Gegenkundgebung um 13 Uhr an gleicher Stelle zu begegnen, sondern auch entschiedenen Protest gegen das sogenannte "Stille Gedenken" am Barbarossaplatz und den "Schweigemarsch" zum unteren Markt in vielfältiger Form zu äußern, so eine Pressemitteilung des Florakreis Würzburg. Daher bestehe für alle engagierten Menschen die Möglichkeit, bereits ab 13 Uhr auch den Barbarossaplatz zu bevölkern und den "Marsch" zu begleiten.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt: "Wir brauchen keine Demagogen und Wahlkämpfer"
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt macht in einer Mitteilung deutlich, worauf die Stadt bei der noch immer nicht abgeschlossenen Trauerarbeit verzichten will: "Auf dem langen Weg zurück zu Normalität und Unbeschwertheit brauchen wir keine Vereinnahmung des 25. Juni 2021 von außen", heißt es darin. "Wir brauchen keine Demagogen und Wahlkämpfer, die am Gedenktag anreisen und uns erklären, was an diesem Tag passiert ist und welche politischen Schlüsse nun daraus abzuleiten sind. Sie sind ausdrücklich nicht willkommen und bei der Aufarbeitung dieses Tages bestimmt nicht hilfreich", so der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg.
Ein Sieg der Demokratie!
Ein ehrlicher Dank an all die Polizisten, die für einen sicheren Ablauf des Tages gesorgt haben!
"Frau Bernd Höcke"
Weil dieser Faschist einmal vor geraumer Zeit auf einer dieser Hetz-Kundgebung gesagt hat:
" Vor 10 Jahren konnte ich mich in Erfurt als Frau noch sicher fühlen."
Lieber Gruß, Martin Dobat
Und die sich von ihm abwendeten erstarrten zur Salzsäule?
Der Mann sät Hass, statt einen Weg aus dieser Not zu weisen. Und menschliche Not, ist ja der Grund für die Gewährung von Asyl.
Da darf man durchaus davor warnen.
Schlimm genug, dass so etwas passiert ist – daraus auch noch politisches Kapital schlagen zu wollen, ist allerunterste Schublade.
Dem Höcke sind die Opfer aus Würzburg genauso schnuppe wie die seit 2014 weit über 20.000 im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge – aber mit ersterem kann man sich als AfD halt nun mal hervorragend inszenieren …
Wäre der AfD wirklich daran gelegen, Menschenleben zu schützen, dann würde sie eine bessere Betreuung der Flüchtlinge fordern – und nicht einfach nur nach „Grenzschutz“ rufen.
Fehlt nur noch, dass er verspricht, als Kanzler eine Mauer bauen zu wollen …