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Würzburg
Jahresschluss-Sitzung des Würzburger Stadtrates: Städtische Haushaltslage zwingt zum Sparen
Regierungspräsident Eugen Ehmann gibt dem Würzburger Stadtrat mahnende Worte mit ins neue Jahr. In der Abschluss-Sitzung hatte aber auch jemand Grund zur großen Freude.
Der Würzburger Stadtrat traf sich zur Jahresschluss-Sitzung mit Gedanken von OB Christian Schuchardt und Regierungspräsident Eugen Ehmann. 
Foto: Benjamin Brückner | Der Würzburger Stadtrat traf sich zur Jahresschluss-Sitzung mit Gedanken von OB Christian Schuchardt und Regierungspräsident Eugen Ehmann. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:43 Uhr

Mahnende Worte sind fast schon Tradition, wenn der Präsident der Regierung von Unterfranken bei der Jahres-Schlusssitzung des Stadtrats spricht. In diesem Jahr ging es wieder einmal ums Geld: Seine Behörde werde im Rahmen der Genehmigung des städtischen Haushalts 2023 "sehr genau hinsehen müssen", betonte Regierungspräsident Eugen Ehmann am Dienstagabend im Ratssaal.

Bevor Stadträtinnen und Stadträte mit geladenen Gästen das politische Jahr beim vorweihnachtlichen Empfang im Wappensaal ausklingen ließen, bekamen sie die deutliche Warnung zu hören, dass sich angesichts der weiterhin beträchtlichen Verschuldung der Stadt und steigenden Zinsen "die Gestaltungsspielräume in kürzester Zeit einengen" werden – und das "trotz recht günstiger Einnahmen" durch Steuern und den staatlichen Finanzausgleich.

Regierungspräsident lobt die Würzburger Bevölkerung für ihr bürgerschaftliches Engagement

Gleichzeitig forderte Ehmann die Stadt auf, bei wichtigen vom Freistaat finanzierten Einrichtungen wie Universität, Uniklinik und dem künftigen "Museum für Franken" auf der Festung, das 2032 eröffnet werden soll, für eine gute verkehrliche Anbindung zu sorgen. Bei der Finanzierung ihrer zahlreichen Aufgaben und Anforderungen müsse die Stadt genau abwägen und könne nicht alle Forderungen erfüllen.

Begonnen hatte der Regierungspräsident sein kurze Ansprache mit einem Lob für die Würzburger Bevölkerung und das bürgerschaftliche Engagement bei der Unterstützung und Unterbringung von Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflohen sind. Auch die enge Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis mit der Regierung bei der Bewältigung der aktuellen Krisen hob Ehmann hervor. Das in regelmäßigen Corona-Videokonferenzen abgestimmte gemeinsame Vorgehen habe die Aufmerksamkeit bei der Staatsregierung gefunden "und kann gerne ein Modell für die Bewältigung weiterer schwieriger Situationen sein", so Ehmann.

"Man kann auch mithelfen, wenn man auf einem anderen Platz sitzt."
Marion Schäfer-Blake,

Zuvor hatte Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seinen Gedanken zum Jahresende die aktuellen Krisen nur kurz gestreift und sich mit der Zukunftsfähigkeit seiner Stadt beschäftigt. Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellen die Kommunen nach seinen Worten vor große Herausforderungen, Veränderungen "hat unsere Gesellschaft aber immer schon annehmen und sich ihnen stellen müssen".

Wichtig sei es dabei, die Menschen und ihre Befürchtungen ernst zu nehmen: "Dem Ungewissen können wir am besten mit einem Mehr an Zusammenarbeit und auch mit einem Zusammenstehen als Gesellschaft begegnen", so Schuchardts Fazit.

Alt-Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake erhielt den Ehrenring der Stadt Würzburg.
Foto: Benjamin Brückner | Alt-Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake erhielt den Ehrenring der Stadt Würzburg.

Nach seiner knapp 30-minütigen Rede überreichte der OB seiner früheren Stellvertreterin Marion Schäfer-Blake den Ehrenring der Stadt Würzburg. Die Alt-Bürgermeisterin, die nach sechs Jahren im Kreistag 1990 zum ersten Mal für die SPD in den Stadtrat eingezogen war, sei "tief in der Kommunalpolitik verwurzelt", betonte Schuchardt.

2002 wurde sie zum ersten Mal zur 3. Bürgermeisterin gewählt und übte dieses Ehrenamt 18 Jahre lang aus, bis sich der Stadtrat Anfang Mai 2020 für zwei hauptamtliche Bürgermeister entschieden hat und sie wieder zur einfachen Stadträtin wurde. "Man kann auch mithelfen, wenn man auf einem anderen Platz sitzt", sagte Schäfer-Blake in ihrer Dankesrede dazu. Den Ehrenring zu tragen, sei etwas Besonderes und ein "Zeichen der Verbundenheit mit meiner Heimatstadt".

Regierungspräsident Eugen Ehmann (am Pult) mahnt den Stadtrat,  bei wichtigen Einrichtungen für eine gute verkehrliche Anbindung zu sorgen.
Foto: Benjamin Brückner | Regierungspräsident Eugen Ehmann (am Pult) mahnt den Stadtrat,  bei wichtigen Einrichtungen für eine gute verkehrliche Anbindung zu sorgen.
 
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  • Margarete-wuestner@web.de
    In Wü werden Projekte geplant, geplant geplant und oft nicht umgesetzt, kostet immens Steuergelder! Herr Regierungspräsident, Augen auf bei Verwendung von Fördergeldern
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  • klafie
    schön und gut letzte sitzung des stadtrates. ich frage mich aber, warum braucht würzburg einen solch großen stadtrat? wieviel lohn bekommen die eigentlich?
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  • okra
    Weil die Anzahl der Gemeinderäte (abhängig von der Anzahl der Einwohner) in der GO festgelegt ist. Was die als Aufwandsentschädigung bekommen kann man einfach googeln.
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