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Mateh Yehuda
Israel-Tagebuch: Wie der Wein Freundschaften festigt
Der Weinbau könnte zu einem weiteren Bindeglied zwischen den Landkreisen Würzburg und Mateh Yehuda werden. Beim Wetter gibt es verblüffende Parallelen.
Die Delegation aus dem Landkreis Würzburg zu Besuch in der Yehuda Winery im Moshav Shoresh. Für Landrat Nuß ist die Reise eine Abschiedstour.
Foto: Gerhard Meißner | Die Delegation aus dem Landkreis Würzburg zu Besuch in der Yehuda Winery im Moshav Shoresh. Für Landrat Nuß ist die Reise eine Abschiedstour.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:37 Uhr

Schon zur Zeit des Alten Testaments wurde im heutigen Mateh Yehuda Wein angebaut. Mit der Eroberung durch die Muslime im 7. Jahrhundert kam der Weinbau zum Erliegen und erlebt erst seit etwa 30 Jahren eine bemerkenswerte Renaissance. Freilich muss man sich die Weinberge in Israel anders vorstellen als in Franken, Und doch könnte der Weinbau zu einem weiteren Bindeglied der Partnerschaft zwischen den Landkreisen Würzburg und Mateh Yehuda werden.

Von dem tiefroten Wein, den uns Gilad Flam in seinem Weingut kredenzt, ist Weinbaupräsident Artur Steinmann schwer beeindruckt. Die besten unter den Weingütern in den judäischen Bergen - und Flam zählt dazu - haben das Zeug, zur Weltspitze aufzusteigen, sagt Steinmann. Zwei Tage zuvor war er am Abend mit Vertretern der Kreisverwaltung zusammengesessen und hat über mögliche Kooperationen diskutiert.

Auch die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer ist beeindruckt von den Rotweinen des Weinguts Flam.
Foto: Gerhard Meißner | Auch die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer ist beeindruckt von den Rotweinen des Weinguts Flam.

Alle zwei Jahre findet in Mateh Yehuda ein in Israel berühmtes Weinfestival statt. Alle großen Weingüter der Region sind dort vertreten. Probiert werden darf nach Herzenslust. Beim nächsten Mal könnte auch Weißwein aus dem Landkreis Würzburg dort vertreten sein, so Artur Steinmann. "Beim Rotwein ist man hier sehr gut aufgestellt, das kann man wunderbar mit unserem Weißwein flankieren", sagt der Präsident und verspricht, zu Hause die Werbetrommel für eine solchen Austausch zu rühren.

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Naheliegender noch ist der Austausch von Wissen und Technologie. Der Landkreis Mateh Yehuda will ein Weininstitut aufbauen und sich dabei am Beispiel der Landesanstalt in Veitshöchheim anlehnen. Im Gegenzug könnten die fränkischer Winzer von den Erfahrungen der Israelis mit der künstlichen Bewässerung profitieren und so der zunehmenden Trockenheit in den Sommermonaten, wie sie in Israel normal sind, ein Schnippchen schlagen. Dabei verblüfft, dass in Judäa übers Jahr sogar mehr Regen fällt als in Franken, nämlich durchschnittlich 650 Liter pro Quadratmeter. Nur eben zeitlich anders verteilt. Von April bis Oktober regnet es nämlich überhaupt nicht. 

Winzer Gilad Flam und Weinbaupräsident Artur Steinmann. Israels Spitzenweingüter haben das Zeug zur Weltspitze, sagt Steinmann.
Foto: Gerhard Meißner | Winzer Gilad Flam und Weinbaupräsident Artur Steinmann. Israels Spitzenweingüter haben das Zeug zur Weltspitze, sagt Steinmann.

Nach vier Tagen Programm von früh bis spät wird es in den kommenden Tagen jedoch erst einmal darum gehen, die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Für Landrat Eberhard Nuß war es gewissermaßen eine Abschiedstour, nachdem er Ende April aus dem Amt scheiden wird. Dass er trotzdem nicht zum letzten Mal Israel und Mateh Yehuda bereist hat, hat er seinem Amtskollegen Niv Viezel fest versprochen. Und so geht es wohl allen, die an diesem Abend mit ihren Gastgebern ein großes Abschiedsfest feiern.

 
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