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Würzburg
Internationales Filmwochenende in Würzburg: Das sind 12 Tipps der Festivalmacher im Jahr 2025
Das Programm des Internationalen Filmwochenendes Würzburg ist auch in diesem Jahr wieder prall gefüllt. Diese Filme empfehlen die Mitglieder der Filminitiative.
Das Internationale Filmwochenende Würzburg findet in diesem Jahr schon zum 51. Mal statt. 
Foto: Nicolas Armer, dpa (Archivbild) | Das Internationale Filmwochenende Würzburg findet in diesem Jahr schon zum 51. Mal statt. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 03.02.2025 02:33 Uhr

Vom 30. Januar bis 2. Februar verwandelt sich Würzburg wieder in ein Paradies für Fans von Filmen aus aller Welt. Das Internationale Filmwochenende bietet eine Mischung aus Kurzfilmen, Dokumentationen und Spielfilmen. Damit Sie sich im prall gefüllten Programm leichter orientieren können, gibt es hier zwölf Filmtipps aus dem Organisationsteam des Filmwochenendes.

1. Katharina Schulz: "Einhundertvier"

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"Der Begriff Seenotrettung ist vielen bekannt, aber eine genaue Vorstellung davon, wie ein Einsatz abläuft, haben vermutlich die wenigsten. Genau deshalb ist Jonathan Schörnigs Film 'Einhundertvier' so wertvoll. Er zeigt beobachtend und ohne Kommentar das strikte Protokoll eines Rettungseinsatzes und in welche Gefahren sich die Flüchtenden und die Helferinnen und Helfer begeben. Der Film ist ein Statement gegen die zynische Politik, die Seenotrettung kriminalisiert. Ein Statement für ziviles Engagement und für Mitgefühl gegenüber geflüchteten Menschen. Der Regisseur und Clara Richter, die den Einsatz im Film koordiniert, sind beim Festival zu Gast."

2. Eve Sava-Halbig: "Lars ist LOL"

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"Der norwegische Film 'Lars ist LOL' erzählt die Geschichte der zwölfjährigen Amanda, die widerwillig Mentorin für Lars wird, einen Mitschüler mit Down-Syndrom. Was zunächst wie eine lästige Aufgabe erscheint, entwickelt sich zu einer außergewöhnlichen Freundschaft. Doch als Lars in sozialen Medien zum Ziel von Mobbing wird, steht Amanda vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie für Lars einstehen und damit ihren eigenen sozialen Status gefährden? Regisseur Eirik Sæter Stordahl erzählt eindrucksvoll von Mobbing, Gruppenzwang und Zivilcourage – aus der Perspektive einer Figur, die zwischen Täterin und Opfer steht."

3. Thomas Schulz: "Akiplėša"

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"Der litauische Film Akiplėša (Toxic) von Saulė Bliuvaitė erzählt die Geschichte der 13-jährigen Marija, die in einer trostlosen Industriestadt mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert wird. Gemeinsam mit ihrer Freundin Kristina taucht sie in die zwiespältige Welt einer Modelschule ein. In starken, kühlen Bildern zeigt der Film fast dokumentarisch Marijas und Kristinas Weg, geprägt von sozialem Druck, Bulimie, Scham und Selbstoptimierung. Gleichzeitig ist der Film eine präzise Analyse westlicher Schönheitsideale und ihrer Schattenseiten.

4. Nicole Stieger: "Sariri"

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"Die Thematik der Gleichberechtigung und die Frage, inwieweit ein Mann über den Körper einer Frau bestimmen darf, ist ein wichtiges Thema beim Internationalen Filmwochenende. Der Film 'Sariri', der in einer chilenischen Wüstenstadt abseits der Zivilisation spielt, greift mit vielen Metaphern die Probleme zwischen traditionellen Männerbildern und den um ihre Selbstbestimmung kämpfenden Frauen auf. Die Regisseurin Laura Donosco schafft es, feinfühlig und mit wunderschönen Aufnahmen der chilenischen Wüstenlandschaft den Zuschauer beziehungsweise die Zuschauerin zum Nachdenken über das Rollenbild der Frau in der Gesellschaft anzuregen."

5. Katharina Heilig: "The dog thief"

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"Dieser Film erzählt die herzzerreißende Geschichte von Martin, einem 15-jährigen Schuhputzer, der in La Paz sein Geld verdient. Martin entschließt sich, den Schäferhund seines Kunden, des Schneiders Novoa, zu kidnappen, um Lösegeld zu erpressen. Hauptsächlich geht es ihm jedoch darum, Novoa näher zu kommen, da er ihn für seinen Vater hält. Der Plan scheint zunächst aufzugehen. Die bolivianische Hauptstadt wurde von dem erst 36 Jahre alten Regisseur Vinko Tomičić Salinas wundervoll in Szene gesetzt. Es fühlt sich an, als wäre man dabei auf der Reise durch die Stadt, und man möchte helfend eingreifen, damit die Geschichte gut endet."

6. Thomas Hofmann: "Quelques jours pas plus"

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"Mein persönlicher Favorit unter den französischen Filmen ist 'Quelques jours pas plus' von Julie Navarro mit Benjamin Biolay und Camille Cottin in den Hauptrollen. Mit Augenzwinkern und viel Wärme nimmt sich der Film einer sehr aktuellen Thematik an, nämlich der Arbeit, die Hilfsorganisationen in der Unterstützung von Flüchtlingen leisten, und was passieren kann, wenn man einen oder eine von ihnen bei sich zu Hause aufnimmt und so persönliche Beziehungen entstehen."

7. Matteo Saam: "Chainsaws Were Singing"

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"Auch in diesem Jahr bieten wir in der Nachtschiene wieder eine besondere Filmauswahl, für die sich der späte Kinobesuch lohnt. Nach zehn Jahren Post-Produktion wird endlich das estnische Action-Horror-Musik-Komödien-B-Movie-Epos 'Chainsaws Were Singing' auf die Menschheit losgelassen. Wir sind dabei! In dem Film verliebt sich Tom unsterblich in Maria. Das Paar wird aber durch einen Kettensägen-Killer getrennt. Dieser herrliche abgedrehte Streifen erhebt jetzt schon Kultstatus und 120 Minuten vergehen viel zu schnell."

8. Gerhard Suttner: "Nawi"

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"Zum ersten Mal steht ein Film aus Kenia auf der Auswahlliste für den Oscar. Nawi schildert in schönen ruhigen Bildern die Lebenswirklichkeit eines Mädchens im Norden Kenias, wo gesellschaftliche Verpflichtungen und ökonomische Zwänge über der Lebensplanung eines begabten Mädchens stehen. Der Konflikt zwischen Bildung, Selbstverwirklichung und Loyalität zur Familie wird von der jungen Schauspielerin Michelle Lemuya Ikeny großartig dargestellt. Rinder und Ziegen sind nun mal wichtiger als ein Studium und eine Berufsausbildung. Ein Plädoyer gegen Kinderehen von zwei jungen kenianischen Regisseurinnen - unbedingt anschauen!"

9. Julie Barthel: "Norah"

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"'Norah' ist der erste jemals beim Filmwochenende gezeigte saudi-arabische Spielfilm. Ein Mädchen, das in der Stadt aufgewachsen ist, erleidet zunächst einen Kulturschock, als es nach dem Tod ihrer Eltern bei Tante und Onkel in einem abgelegenen Dorf unterkommt. 'Norah' handelt vom grundlegenden menschlichen Bedürfnis, durch Kunst zu kommunizieren. Im Mittelpunkt stehen zwei ganz besondere Menschen, denen es gelingt, trotz des repressiven Verbots ihre Kreativität aufrechtzuerhalten."

10. Birgit Pelchmann: "Twice Colonized"

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"Aju Peter, eine Anwältin aus dem Volk der Inuit, hat mich nachhaltig beeindruckt. Was für eine Power, Was aber auch für eine persönliche Offenheit in einem Film über die indigenen Völker der Arktis. Wie können Wunden heilen, die durch den Kolonialismus bis heute in den Familien präsent sind? 'Twice Colonized' hat mein Denken beeinflusst und gehört mit Sicherheit zu den Filmen, die ich für unentbehrlich halte. Danke auch an die dänische Regisseurin Lin Alluna, die diese wunderbare, kraftvolle Dokumentation zu einem wahren Sehvergnügen gemacht hat."

11. Christian Molik: "Black Box Diaries"

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"Shiori Ito hat in 'Black Box Diaries' aus ihrem eigenen Missbrauchsfall ein bedeutsames und überraschendes Werk erschaffen, das alle betrifft. Sie stellt sich selbst in ihrer eigenen Geschichte dar, verwebt geschickt Videotagebuchauszüge und Selbstreflexionen mit Gesprächs- und Interviewsequenzen und auch Gerichtsszenen. Ohne jegliche vorhergehende Filmerfahrung erschafft sie sich so ihr ganz eigenes Filmformat, wächst daran und im Aufarbeiten ihres Falls über sich hinaus. Dieser gesamte Entwicklungsprozess ist wesentlicher Bestandteil ihrer Therapie, und wir Zuschauer haben daran teil. Ein packender Realthriller - der wichtigste Film in diesem Festival."

12. Eoghan McGuire: "That they May Face The Rising Sun"

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"'That they May Face The Rising Sun' ist ein wunderbarer Irlandfilm, der auf dem gleichnamigen Buch meines irischen Lieblingsautors John McGahern basiert. Er zeigt die Zeit und den Lebensstil des Irlands, in dem ich aufgewachsen bin – in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, in den einfacheren ländlichen Regionen Irlands. Der Film fängt auch die Wahrheiten, die Trauer und die Nöte der Menschen ein, die in dieser Zeit im ländlichen Irland lebten. Für mich ist dieser wunderschön gedrehte Film eine großartige Reise in die Vergangenheit und ich hoffe, dass der Film Sie dazu ermutigt, andere großartige Werke von McGahern zu lesen."

 
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