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Würzburg
Innengastronomie öffnet: So geht es den Würzburger Gastronomen
Ein Stück Normalität für Würzburger Gastronomen: Wie die Außengastronomie in den vergangenen Tagen lief und wie groß die Freude ist, endlich die Innenräume wieder öffnen dürfen.
Seit etwas mehr als zwei Wochen hat die Außengastronomie wieder geöffnet. Hier ein Blick auf das Lokal Wohnzimmer in der Tiepolostraße.  
Foto: Patty Varasano | Seit etwas mehr als zwei Wochen hat die Außengastronomie wieder geöffnet. Hier ein Blick auf das Lokal Wohnzimmer in der Tiepolostraße.  
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 03:29 Uhr

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und nach monatelangem Lockdown ist die Lust groß, wieder ein kühles Getränk in der Außengastronomie zu genießen. Das nämlich ist aufgrund der gesunkenen Inzidenzen in Würzburg seit Mitte Mai  wieder möglich. Und: Die Aussichten sind noch besser, denn nach neuen Lockerungen, die in der Sitzung des bayerischen Kabinetts am vergangenen Freitag beschlossen wurden, darf auch die Innengastronomie ab diesem Montag wieder bis 24 Uhr öffnen. Allerdings gilt das nur für Lokale, die auch Speisen anbieten. Davon ausgenommen sind reine Ausschank-Lokale, Bars und Diskotheken.   

"Ich bin überrascht, dass es jetzt so schnell geht, aber natürlich freue ich mich riesig, dass wir ab Montag wieder innen aufmachen dürfen", sagt Marcel Demand, der seit neun Jahren das Studentenlokal Wohnzimmer in der Tiepolostraße betreibt. Schon die Außengastronomie sei in den vergangenen zweieinhalb Wochen gut angenommen worden. "Man merkt, dass die Lust der Menschen groß ist, endlich wieder weggehen zu können." Sogar mit Regenschirmen säßen die zumeist jüngeren Leute da, "wenn es mal schüttet".

Dennoch: Die Außenbewirtung sei normalerweise der Bonus obenauf und generiere nicht den Hauptumsatz. "Ohne die Innengastronomie ist alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein", so Demand. Umso größer ist seine Freude jetzt, wo die Staatsregierung weitere Lockerungen beschlossen hat. "Gleich am Montag werden wir unsere Innenräume öffnen." Schon bei der Außenöffnung habe er davon profieren können, dass durch den "während der Coronazeit professionell eingerichteten Lieferdienst" die Küche immer besetzt gewesen sei. Momentan habe er keinen seiner festen Mitarbeiter mehr in Kurzarbeit, berichtet Demand.   

Verwirrung aufgrund der Corona-Regeln 

Was die Corona-Regelungen betrifft, wie viele Hausstände mit oder ohne Test an einem Tisch sitzen dürfen, sei es gerade am Anfang sehr verwirrend gewesen. "Unser Telefon war erstmal dauerbelegt, weil die Leute wissen wollten, wie ein Besuch bei uns stattfinden kann." Man müsse, so Demand, immer auf dem Laufenden bleiben und die Inzidenzen im Blick haben. Eingecheckt wurde im Wohnzimmer meist mit der Luca-App. Geimpfte und Genesene hätten gerne schon an der Tür ihren Ausweis gezückt, sagt er.  

"Die Gäste sind dankbar und irgendwie auch geduldiger als vor Corona."
Gudrun Berndt, Wirtin im Schützenhof

Nicht zuletzt ist Demand froh, nach der langen Zeit wieder zu arbeiten. "Auch meine Mitarbeiter freuen sich, unsere Gäste endlich wieder bedienen zu dürfen." Der Gastronom ist zuversichtlich, dass es nicht nochmal einen Lockdown gibt: "Ich glaube, es geht jetzt voran."  

Optimistische Stimmung im Schützenhof 

Hoffnungsfroh ist nach der langen pandemiebedingten Pause auch Gudrun Berndt, die mit ihrem Sohn Lorenz den Schützenhof im Steinbachtal betreibt. Ab nächster Woche könne sie endlich wieder gezielter planen und auch Reservierungen, beispielsweise für Feiern, entgegen nehmen. Die vergangenen Tage seit der Öffnung der Außengastronomie seien im Prinzip gut gelaufen und viele Besucher hätten die Außenfläche mit dem schönen Blick auf Würzburg genossen. "Die Gäste sind dankbar und irgendwie auch geduldiger als vor Corona", hat die Wirtin festgestellt.

Nach langer Corona-Pause durften Mitte Mai die Außenbereiche von Restaurants und Biergärten wieder öffnen – allerdings nur unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen. Hier: Blick in den Biergarten am Schützenhof.
Foto: Silvia Gralla | Nach langer Corona-Pause durften Mitte Mai die Außenbereiche von Restaurants und Biergärten wieder öffnen – allerdings nur unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen. Hier: Blick in den Biergarten am Schützenhof.

Am Anfang sei aufgrund sich ändernder Inzidenzen und Corona-Regeln noch Verunsicherung bei den Gästen zu spüren gewesen. "Wir hatten jemanden am Eingang stehen, der die Gäste ein wenig eingewiesen hat, das hat geholfen." Leider habe das Wetter nicht so gut mitgespielt wie erhofft, und die Ausweichmöglichkeit nach drinnen habe bei den Regengüssen gefehlt, so die Schützenhof-Chefin. Man habe sich mit aufgestellten Schirmen beholfen. Dass sich das ab Montag ändern wird und auch die Kontaktbeschränkungen gelockert wurden, stimmt sie fröhlich: "Wir haben alle ein bisschen Normalität bitter nötig." 

Etwa zweieinhalb Wochen hat die Außengastronomie wieder geöffnet. Nun darf auch innen geöffnet werden. Konstantinos Zafiris, Wirt des griechischen Restaurants Mykonos im Würzburger Frauenland, freut sich darauf.
Foto: Thomas Obermeier | Etwa zweieinhalb Wochen hat die Außengastronomie wieder geöffnet. Nun darf auch innen geöffnet werden. Konstantinos Zafiris, Wirt des griechischen Restaurants Mykonos im Würzburger Frauenland, freut sich darauf.

Das findet auch Konstantinus Zafiris, der seit fast drei Jahrzehnten das griechische Restaurant Mykonos im Frauenland betreibt. Er ist dankbar für seine vielen Stammgäste, die ihm durch die Coronazeit "die Treue gehalten" und fleißig "Speisen to go" bestellt haben. Seit der Öffnung der Außengastronomie ist auf der Terrasse des Lokals wieder einiges los und Stimmengewirr erfüllt die Straße. Seine Gäste hätten sich sehr gefreut, dass man außen wieder sitzen könne, sagt der Wirt.

Für den nach der langen Zeit so nötigen Umsatz sei es aber nicht Dasselbe, "wie, wenn auch die Innenräume geöffnet sind". Leider habe auch der viele Regen der vergangenen Tage Leute davon abgehalten, essen zu gehen oder länger zu verweilen. Abgesehen von den Abständen zwischen den Tischen hat der Wirt auch einige Hygieneschutzwände draußen installiert. Froh ist Zafiris, dass sich von nun an wieder bis zu zehn Personen aus verschiedenen Haushalten treffen dürfen. Das werde das Geschäft sicher beleben.  

Möglichkeit Pavillons aufzustellen

Gut angelaufen ist auch die Außengastronomie im neuen "Biergarten am Hubland", den Ratskeller-Wirt Kurt Schubert und Frank Kulinna von den Juliusspital-Weinstuben seit kurzem betreiben. "Vor allem viele Familien sind unsere Gäste, und Nachbarn aus dem neuen Stadtteil Hubland", erzählt Schubert. Bei Regen würden sich die Gäste derzeit mit den großen Sonnenschirmen behelfen. Wenn die Innengastronomie öffnet, kämen auch noch einige überdachte Plätze dazu, zudem bestehe dann die Möglichkeit, bei schlechtem Wetter kleine Zelte oder Pavillons aufzubauen. 

Der neue Biergarten auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau am Hubland in Würzburg. 
Foto: Daniel Peter | Der neue Biergarten auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau am Hubland in Würzburg. 

Neue Regelungen für die Gastronomie

Die Innengastronomie wird ab Montag geöffnet und die Gastwirtschaften können drinnen wie draußen bis 24 h (bisher 22 h) bei einer Inzidenz unter 100 offenbleiben. Ein negativer Test ist nur bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 erforderlich. Am Tisch gilt die allgemeine Kontaktbeschränkung.
Solange die Inzidenz unter 50 liegt, können sich also bis zu zehn Personen aus egal wie vielen Haushalten treffen. Zwischen 50 bis 100 dürfen sich allerdings nur Personen aus drei Haushalten sehen. Die Regelungen zur Maskenpflicht bleiben bestehen. Reine Schankwirtschaften, also Bars und Kneipen, dürfen nicht öffnen. Genauso wenig wie Clubs oder Diskotheken.
Quelle: Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband 
 
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Kommentare
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  • stefan.behringer@web.de
    Jetzt müssen sich nur noch die Schüler testen. 2-3 mal die Woche. Und den ganzen Schultag Maske tragen. Auch bei Inzidenzen unter 50.
    Vielleicht sollte man im Klassenzimmer einen Zapfhahn installieren.....
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