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Zellerau
Indoor-Sport in Würzburg: Es darf wieder drinnen geschwitzt werden
Seit Kurzem ist aufgrund der sinkenden Inzidenzzahlen in der Stadt auch Indoor-Sport möglich - etwa in Kletterhallen und Fitnessstudios.
Die Kletterhalle des DAV in Würzburg durfte nach dem Lockdown im Mai unter Coronaauflagen wieder öffnen. Die Kletterer müssen Maske tragen, Abstand beachten und einen Test machen.
Foto: Thomas Obermeier | Die Kletterhalle des DAV in Würzburg durfte nach dem Lockdown im Mai unter Coronaauflagen wieder öffnen. Die Kletterer müssen Maske tragen, Abstand beachten und einen Test machen.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 22:02 Uhr

Lisanne Plein (34) und Uwe Heinz (55) sind seit knapp zwei Jahren ein Klettergespann. Sie Psychologin, er Biologe. An diesem Mittwoch versuchen sie sich am neuen Turm inmitten des Kletterzentrums in der hinteren Zellerau. Beide sind von der Errungenschaft begeistert. "Eine tolle Sache", sagt Heinz. "Die letzten Monate waren sehr hart", berichtet Plein. Von November an war die 2009 eröffnete Halle des Deutschen Alpenvereins - genau wie Fitnessstudios und andere Sportstätten - zum zweiten Mal über längere Zeit geschlossen. Zumindest der Außenbereich öffnete Mitte März, innen darf man seit Christi Himmelfahrt wieder klettern.

Die Idee für den Turm trägt Rainer Balling schon länger mit sich. Die Umsetzung ging dann flott. "Das ist echtes Zimmerer-Handwerk", erklärt der Würzburger Kletterhallenwart. Im März rückte eine Firma aus Norditalien an und baute vor Ort das 14 Meter hohe Holzkonstrukt zusammen. Anschließend wurden die Platten und Griffe angebracht. "Wenn man dort hochklettert, riecht man noch das frische Holz. Das ist etwas ganz Besonderes", meint Balling. Rund 60 000 Euro hat der Verein für den Turm investiert, DAV-Mitglieder wie Heinz und Plein, aber auch die Gäste frohlocken ob des neuen Überraschungsangebotes, zu dem auch ein neuer Kinderbereich gehört. "Wir haben den Turm bewusst mit überwiegend leichteren Routen bestückt", erklärt der Kletterhallenwart.

"Auf den beiden Boulder-Flächen dürfen maximal 20 Personen klettern."
Rainer Balling, Würzburger Kletterhallenwart

Nicht ganz so einfach zu durchschauen sind dagegen die Corona-Regeln, die sich noch dazu häufig ändern. Fakt ist: Das Kletterzentrum galt in der Pandemie stets als Sportstätte und durfte daher auch am 12. Mai komplett öffnen – natürlich unter Corona-Bedingungen. "Genau wie im letzten Sommer und Herbst kann nur jede zweite der 70 Linien bestiegen werden, damit die Abstände gewahrt bleiben." Insgesamt seien damit drinnen und draußen zusammengenommen 35 Seilschaften gleichzeitig zugelassen, so Balling. "Auf den beiden Boulder-Flächen dürfen maximal 20 Personen klettern."

Die Kletterer müssen Maske tragen, Abstand beachten und einen Test vor Halleneintritt machen.
Foto: Thomas Obermeier | Die Kletterer müssen Maske tragen, Abstand beachten und einen Test vor Halleneintritt machen.

Die Drei-Stunden-Fenster sind vorab online zu buchen. Jeder Anwesende muss einen höchstens 24 Stunden alten Corona-Negativtest nachweisen – Vorort-Tests sind möglich – und darf nur dann seine FFP2-Maske abnehmen, wenn er tatsächlich an der Wand die Hände und Füße anlegt. Augenscheinlich kommen alle mit den Regeln gut zurecht. Balling ruft dazu auf, wenn möglich, eher tagsüber an Werktagen zu kommen, da es abends und am Wochenende passieren könne, dass alles voll sei. Die Eintrittspreise hätten sich trotz der Einnahmeausfälle in der Pandemie praktisch nicht geändert. Etwaige Kurse, aber auch die Jahreskarten sind noch ausgesetzt – genau wie der beliebte Sonntagstreff. Umkleiden und Duschen bleiben geschlossen. Von Normalität ist man also auch im Würzburger Kletterzentrum noch weit entfernt. Aber es geht im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufwärts.

Fitnessstudios in Würzburg sind seit 21. Mai geöffnet

Gleiches gilt auch in der Boulderhalle Rock Inn in der Würzburger Ohmstraße. Auch hier darf man seit Kurzem wieder an die Griffe. Eine Vorab-Buchung ist nicht mehr notwendig, man sollte allerdings die Ampel auf der Webseite im Blick behalten. "Tagsüber hält sich die Resonanz noch in Grenzen. Gegen Abend wird es dann voller", sagt die Dame an der Rezeption. Drinnen in der Halle versuchen sich überwiegend junge Leute, es sind schließlich Pfingstferien. Die Fitnessstudios im Stadtgebiet können nach einem Hin und Her seit dem 21. Mai ebenfalls wieder ihre Türen öffnen. "Wegen des Rehasports hatten wir nie ganz zu", erzählt Bettina Trapp, Inhaberin des Sportina mit Standorten in der Sanderau und Grombühl. "Wir haben auch vieles draußen angeboten." Doch natürlich freue sie sich, dass nun auch wieder Sport im Inneren möglich sei. Das Sportina bietet Fitness speziell für Frauen. "Wir haben in der Krise viel Solidarität unserer Mitgliederinnen erfahren", sagt Trapp, die darauf hofft, dass Corona zu einem Umdenken führt, so dass "noch mehr an die eigene Gesundheit gedacht wird."

 
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  • J. B.
    Fitnesscenter dürfen öffnen Gastronomie nicht. HÄÄ?
    Beim Training am Gerät darf die Maske abgenommen werden und dann werden ja wohl mehr Aerosole verteilt beim keuchen wie wenn jemand sein Essen im Restaurant verzehrt.
    Da reichen auch keine 2 Meter Abstand.
    Die Schnelltest sind zu über 40 % fehlerhaft dh. sie zeigen eine Infektion nicht an.
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