
Hinter den Impfungen gegen Corona steckt ein immenser logistischer Aufwand. Impfzentren und Hausärzte müssen zur richtigen Zeit mit der richtigen Menge an Impfstoff ausgestattet sein. Zudem sind die Vakzine nur begrenzt haltbar. Wer seinen Termin für die Impfung verschieben will, braucht deshalb einen triftigen Grund. Was Sie jetzt wissen sollten, wenn Sie Ihren Impftermin verlegen müssen und ob das die Wirksamkeit beeinflusst:
Will man den vereinbarten Termin für die Erstimpfung verschieben, muss man ihn im Bayerischen Impfportal (www.impfzentren.bayern/citizen) stornieren und anschließend ein neues Terminpaar auswählen. Damit die Impfzentren verlässlich planen können, kann man über den Onlinezugang nur bis spätestens 24 Stunden vor dem Termin absagen. Lediglich über das Callcenter (Tel.: 116 117) können dem bayerischen Gesundheitsministerium zufolge Termine kurzfristiger storniert werden.
"Nach erfolgter Erstimpfung ist der Termin für die Zweitimpfung grundsätzlich einzuhalten", teilt das bayerische Gesundheitsministerium mit. Terminverschiebungen seien nur in dringenden persönlichen Ausnahmefällen zulässig. Diese müssen belegt werden können. Das Ministerium rät, sich dafür an das zugewiesene Impfzentrum zu wenden.
Als dringende Ausnahmefälle gelten laut Gesundheitsministerium Erkrankungen, die einer Impfung am gebuchten Termin entgegenstehen. Dafür ist ein ärztliches Attest notwendig. Als dringender persönlicher Grund gilt auch "ein Todesfall in der engsten Familie". Eine geplante Urlaubsreise werde hingegen nicht akzeptiert: Sollte jemand deshalb seinen Zweittermin verschieben wollen, bekomme er keinen Ersatztermin angeboten, stellt das Ministerium klar. "Die Verschiebung eines Termins ist nur aus dringenden medizinischen Gründen möglich", teilt auch ein Sprecher der Stadt Würzburg mit. Als Beispiel nennt er einen Krankenhausaufenthalt. Dafür sei ein "qualifiziertes ärztliches Attest" nötig, das auch per E-Mail eingereicht werden könne.
Wer den Termin für eine Zweitimpfung ohne triftigen Grund absagt, kann mit dem zuständigen Impfzentrum telefonisch einen neuen Termin dafür vereinbaren, teilt das Gesundheitsministerium mit. "Ein zeitnaher Nachholtermin kann dabei jedoch nicht garantiert werden", sagt eine Sprecherin. Michael Dröse, einer der beiden Verwaltungsleiter der Impfzentren von Stadt und Landkreis Würzburg, sagt: "Die Impfzentren haben hier leider keine Möglichkeit, einen Ersatztermin einzuräumen." Die Betroffenen müssen sich dafür wohl an einen Hausarzt wenden.
Die Zuteilung von Terminen erfolge in den Impfzentren immer noch unter Berücksichtigung der Priorisierung. "Impftermine und die damit verbundenen Impfangebote sind somit an die jeweilige impfberechtigte Person gebunden", stellt Michael Dröse klar.
"Eine frühere Impfung ist grundsätzlich nicht möglich", sagt der Leiter der Würzburger Impfzentren. Grundsätzlich seien die Impftermine aufgrund der komplexen Planung einzuhalten. Bei Hausärzten sieht das anders aus: Sie können laut Gesundheitsministerium den Termin für die Zweitimpfung in Absprache mit dem Impfling festlegen.
Bei einer Verspätung am Tag der Impfung verfällt der Termin im Impfzentrum nicht. "Der Impfstoff wird erst nach dem Check-in für die jeweiligen Impflinge aufgezogen", erklärt Michael Dröse.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna einen Abstand von sechs Wochen, beim Impfstoff von Astrazeneca dagegen zwölf Wochen. Verlängere man den Abstand, habe man vor der zweiten Impfdosis vermutlich einen geringeren Schutz als vorgesehen, sagt der Infektiologe Peter Kremsner von der Uniklinik Tübingen. Doch nach der zweiten Impfung sollte der Impfschutz gleich gut sein – "auch bei einem längeren Abstand zwischen den Impfungen als vorgesehen".
Falls die Priorisierung (1, 2, 3) auf einer Krankheit beruht lohnt es auch einmal beim entsprechenden Facharzt nachzufragen bei dem man sich bei so einer Priorisierung häufig sowieso in Behandlung befindet - viele wissen nicht, das Fachärzte oftmals auch impfen.
Sich mit der Priorisierung 3 auf das Impfzentrum zu verlassen kann unter Umständen noch länger warten. Hier ist die Anzahl der Wartenten besonders groß (v.a. weil es bie vielen Personen einen Grund gibt in diese Gruppe zu rutschen). Bei Priorisierung 1 oder 2 sollten sie bundesweit in allen Impfzentrum mittlerweile ziemlich schnell einen Termin bekommen.
Mein Hausarzt informiert nur diejenigen die explizit für Biontech vorgesehen sind oder alles andere ausgeschlossen haben. Er ruft nicht auf gut Glück die ganze Patientenliste an, dazu fehlt schlicht die Zeit! Astra Zeneca ist auch für Erstimpfungen oftmals vorhanden, jetzt auch Johnson & Johnson.
Wer natürlich das Pech hat Kunde in einer Einzelpraxis zu sein mit einem einzelnen bestellberechtigten Arzt und entsprechend großen Patientenstamm hat es schwieriger als ein anderer der in einer Praxis Kunde ist in der mehrere Ärzte bestellberechtigt sind.
Nachfragen kann aber lohnen. Der erste Andrang ist vorbei.
Die Impfzentren in Bayern behalten ihre Priorität bei soweit ich weiß, da lohnt sich keine Nachfrage.