
Starkregen, Blitz und Donner: Ausgerechnet in den Pfingstferien schlägt das Wetter Kapriolen. Fast täglich warnt der Wetterbericht aktuell vor Schauern und Gewittern in Unterfranken. Warum? Und vor allem, wie lange geht das noch so weiter? Andreas Walter, Klimatologe und Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD), erklärt, wie es zu den Unwettern kommt und wann sich das Wetter beruhigt.
Andreas Walter: Wir haben zurzeit eine sogenannte Omega-Wetterlage: Im Norden Europas steht ein Hochdruckgebiet und dieses wird am Rande von Tiefdruckgebieten im Westen und Osten flankiert. Diese Tiefs bringen feuchte und relativ warme Luft aus dem Süden und stoßen dann auf die trockene und etwas kältere Luft des Hochdruckgebietes. Dabei kommt es zu Aufgleitprozessen und die Luftmassen-Gegensätze lösen die Gewitter aus.

Walter: Eine solche Omega-Lage ist aufgrund der Rotationseigenschaften der Hoch- und Tiefdruckgebiete sehr stabil. Tiefdruckgebiete drehen auf der Nordhemisphäre immer gegen den Uhrzeigersinn, Hochdruckgebiete mit dem Uhrzeigersinn. Eine Omega-Lage kann so durchaus mehrere Wochen anhalten.
Walter: Solche Wetterlagen treten eigentlich jedes Jahr auf. Im Herbst 2023 zum Beispiel hatten wir in Deutschland sehr lange prächtiges Wetter, während es in Spanien und Libyen extreme Niederschläge gab. Diese Regenmassen wurden durch die flankierenden Tiefdruckgebiete ausgelöst. Das heißt: Manchmal liegen solche Hochdruckgebiete genau über uns in Deutschland, manchmal, so wie jetzt, haben sie woanders ihr Zentrum.
Walter: Nein. Solche Wetterlagen gab es immer und die wird es auch in Zukunft geben.
Walter: Es deuten sich am Ende des Vorhersage-Zeitraums, sprich nächste Woche, wahrscheinlich eher Ende nächster Woche, leichte Verbesserungen an: Die Tendenz geht dahin, dass wir stärker unter den Hochdruckeinfluss geraten und das heißt, dass wir dann eher sonniges, ruhiges Wetter zu erwarten haben. Aber: Noch sind das nur Tendenzen – die Vorhersage ist noch nicht gesichert.
Walter: Eine ziemlich sichere Vorhersage können wir für vier, fünf Tage machen. Mit zunehmendem Vorhersagezeitraum nimmt die Qualität ab. Blickt man zwei Wochen voraus, spricht man von einer Mittelfristvorhersage und die ist schon relativ unsicher. Generell analysieren wir als Meteorologen immer ein sogenanntes Ensemble von Modellrechnungen und schauen dann, wie wahrscheinlich eine bestimmte Wetterlage eintritt. Ein stabiles, blockierendes Hochdruckgebiet – wie wir es aktuell haben – ist dabei aufgrund seiner langen Lebenszeit etwas einfacher vorherzusagen als andere Wetterlagen.