
Rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren es, die sich am Samstag vor dem Ochsenfurter Rathaus zu einer Kundgebung versammelt haben, um für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung, Rassismus und rechte Gewalt zu demonstrieren. Aus Ochsenfurt und zahlreichen Gemeinden des Umlandes waren die Menschen in die Stadt gekommen, um ein Zeichen zu setzen. Neben den im Ochsenfurter Stadtrat vertretenden Parteien waren auch viele Vereine und Gruppen dem Aufruf der Initiative "Ochsenfurt solidarisch" gefolgt, von den Kolpingsfamilien aus Aub und Ochsenfurt über die Arbeiterwohlfahrt bis hin zur Volkshochschule und den "Omas gegen Rechts".
"Wir müssen zeigen, dass wir mehr sind, die für Demokratie, für Toleranz und Vielfalt eintreten", meinte Mitinitiator Burkard Fleckenstein zum Auftakt der Kundgebung und erinnerte an den bevorstehenden 75. Geburtstag des Grundgesetzes, das die Würde des Menschen zum Maßstab allen politischen Handels macht. "Wir können nicht zusehen, wie sich die Grenzen des Sagbaren und Denkbaren immer weiter nach rechts verschieben", so Fleckenstein. Der von Rechtspopulisten geprägte Begriff der Remigration sei dabei nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Wie sehr die Stadt Ochsenfurt von Migrationsbewegungen der vergangenen Jahrzehnte profitiert hat, machte Bürgermeister Peter Juks deutlich. Von den Vertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau vorangetrieben haben, und die Gastarbeiter, die den wirtschaftlichen Aufstieg ermöglichten, über die Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion bis zu den Migranten der jüngeren Zeit habe die Stadt immer wieder Fremde aufgenommen und zu ihrem Vorteil integriert. "Die Stadt Ochsenfurt wird diesen Weg weitergehen", so Juks.
Als Vertreter der beiden Kirchen traten der katholische Pfarrer Oswald Sternagel, sein evangelischer Kollege Frank Witzel und Pastoralreferentin Monika Albert ans Mikrophon. "Als Christen stehen wir dafür ein, dass vor Gott alle Menschen gleich sind", sagte Sternagel und verwies auf ein klares Statement der Deutschen Bischofskonferenz, wonach völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar sind.

Direkt an Reichsbürger, Identitäre, Rechtsradikale "und ihren parlamentarischen Arm, die AfD" wandte sich Jürgen Schuhmann. Wie könne man nur so dumm sein, das Glück von 79 Jahren Freiheit Demokratie und Frieden auf Spiel zu setzen, so Schuhmann. "Jeder sollte sich ausdenken, was er tun kann, um einer besseren Welt näherzukommen", appellierte Helena Adam von der Kolpingjugend Aub.
Alltagsrassismus gibt es auch abseits der politischen Extremen
Dass Alltagsrassismus auch jenseits der politischen Extremen spürbar sei, meinte Karen Bauer und verwies auf den Umgang mancher Behörden mit Schutzsuchenden. Zu ihnen zählt Christopher Sanu aus Sierra Leone, der 2017 als 16-Jähriger nach Deutschland gekommen war und seitdem die Sprache erlernt und die Schule abgeschlossen hat. Nach verschiedenen Berufspraktika bewerbe er sich seit 2020 vergeblich um eine Ausbildungserlaubnis, obwohl er längst einen Ausbildungsplatz gefunden hat. "Es tut weh, wenn man alles richtig machen will und es nicht erlaubt wird", so Sanu.
Musikalisch unterstützt wurde die Kundgebung von Gitarrist Peter Wendel, der unter anderem die Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung "We shall overcome" anstimmte. Wie von der Polizei schon im Vorfeld erwartet, nahm die Kundgebung einen friedlichen Verlauf, kurzzeitig gestört nur durch Zwischenrufe. Nach einer kurzen Diskussion mit Ordnern und Polizei entfernten sich die Störer aus der Menge.
Seit diesem unsäglichen Treffen in Potsdam gehen hier die Leute auf die Straße. Auslöser war die Behauptung des bösen Wortes "Deportation", keiner kann jedoch bestätigen, daß dieses Wort überhaupt gefallen war. Die Presse verbreitete dieses Unwort jedoch blitzschnell in den Medien. Plötzlich hörte man nichts mehr davon. Warum wohl?
Und nun gehen die Menschen immer noch auf die Straße, auf das Thema "gegen Rechtsextremismus"kommen die scheinbar gar nicht mehr, es dreht sich hauptsächlich um "wir sind bunt"und allem was dazugehört.
Irgendjemand hat also durch das Verbreiten dieses Unwortes von sich abgelenkt, sozusagen eventuell eine falsche Fährte gelegt, anstatt sich verstärkt um Linksextreme und ehemalige Terroristen der RAF zu kümmern, ohne gleichzeitig die Aufmerksamkeit nach Rechtsextremisten zu vernachlässigen!
Gut gemacht, Frau "Fährtenlegerin"!
Nicht für ungut.
Gerhard Meißner, Redakteur
Die Medien jedoch, ob MP dabei war weiß ich nicht, verbreiteten dieses Wort, und wenn Sie das Wort Remigration umdeuten in "Deportation"finde ich das höchst unanständig und verantwortungslos, denn dieses Unwort war und ist der Auslöser der großen Demos. Gut, daß Sie in diesem Kommentar beweisen, auf welcher Seite Sie stehen und ich davon ausgehen muß, niemals objektive Berichterstattung von Ihnen erwarten zu können.
Und wenn ich die Berichterstattung der MP zu diesem Thema sehe, dann waren bevorzugt Plakate mit "Wir sind bunt" zu sehen.
Diese "Buntheit" und das von den Grünen, speziell von C. Roth propagierte "Multikulti"hat mit dazu beigetragen, daß wir uns in Zeiten heilloser Überforderung befinden.
Und das, Herr Meißner, läßt leider sehr viele Wahlberechtigte zur von uns beiden ungeliebten AFD wandern.
Gerhard Meißner, Redakteur