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Hubland
Hubland: Nach langjährigem Streit um kaputtes Kletter-Flugzeug geht die Stadt gegen Hersteller vor Gericht
Seit fast drei Jahren schon ist das Kletter-Flugzeug für Kinder auf dem Landesgartenschaugelände am Würzburger Hubland mit einem Bauzaun abgesperrt. Nun kommt der Fall vor Gericht.
Das defekte Kletterflugzeug am Hubland: Seit Anfang 2022 ist es wegen massiver Schäden gesperrt. 
Foto: Daniel Peter | Das defekte Kletterflugzeug am Hubland: Seit Anfang 2022 ist es wegen massiver Schäden gesperrt. 
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 22.07.2024 02:31 Uhr

Während der Landesgartenschau 2018 am Würzburger Stadtteil Hubland war es ein Hingucker und Kindermagnet: das Kletter-Flugzeug, das anlässlich der Gartenschau für knapp 50.000 Euro errichtet worden war. Doch seit Anfang 2022 sorgt es bei vielen für Ärger und Enttäuschung, da es mit einem Bauzaun abgesperrt und damit für Kinder nicht bespielbar ist. Eine erste Anfrage der Redaktion im August 2022 an die Stadt Würzburg hatte ergeben, dass der Grund für die Sperrung ein Defekt am Flugzeug sowie ein Streit mit der Herstellerfirma über die Behebung desselben war.

Beinahe zwei Jahre später ist das Flugzeug noch immer eingezäunt, eine Reparatur sei "aufgrund der massiven Schäden nicht möglich", hieß es von Seiten der Stadt im März dieses Jahres. Pressesprecherin Claudia Lother hatte auf Nachfrage mitgeteilt, dass zudem keine außergerichtliche Einigung mit dem Hersteller über eine Instandsetzung des Spielgeräts in Sicht sei.

Stadt hofft weiter auf schnelle Einigung mit Flugzeug-Hersteller

Nun kommt der Fall tatsächlich vor Gericht, wie Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt Würzburg, auf Nachfrage mitteilt. Die Stadt klagt gegen den Hersteller des Flugzeugs, das Verfahren findet am Landgericht Würzburg statt. Da eine Reparatur aufgrund der massiven Schäden nicht mehr möglich sei, bestehe die Forderung von Seiten der Stadt an den Hersteller darin, ein wartungsarmes, funktionsfähiges Kletterflugzeug zur Verfügung zu stellen, so Wagenbrenner. Der Hersteller wiederum will dafür laut Stadt nicht aufkommen.

Wann genau Kinder wieder auf dem Flugzeug klettern und spielen können, bleibt nach wie vor offen: "Detaillierte Angaben zum laufenden Verfahren können wir noch nicht machen, wir hoffen weiterhin auf eine schnelle Einigung mit der Gegenseite", so Wagenbrenner.

Mehrere Sommer lang blieb das Wasserbecken auf dem Landesgartenschau-Gelände am Hubland trocken – Grund waren aufwändige Sanierungsarbeiten am undichten Becken.
Foto: Silvia Gralla | Mehrere Sommer lang blieb das Wasserbecken auf dem Landesgartenschau-Gelände am Hubland trocken – Grund waren aufwändige Sanierungsarbeiten am undichten Becken.

Auch das Wasserbecken blieb über Jahre außer Betrieb

Das Kletterflugzeug ist nicht das einzige Objekt der Landesgartenschau 2018 am Hubland, das bereits kurze Zeit nach der Inbetriebnahme für längere Zeit geschlossen werden musste: Auch das große Wasserbecken zwischen ehemaliger Landebahn und Cube, das insbesondere im Sommer Anziehungspunkt für viele Familien ist, musste zwischenzeitlich stillgelegt werden. 

Der Grund: Als im Frühjahr 2019 wieder Wasser eingelassen wurde, stellte sich heraus, dass das rund 875.000 Euro teure und 63 Meter lange Becken nicht mehr dicht war. Im März 2021 begann das Gartenamt mit der Sanierung des Wasserbeckens, die sich bis in den Spätsommer erstreckte und rund 220.000 Euro kostete. Die Kosten wurden nach Angaben der Stadt Würzburg von der Firma, die das Becken gebaut hatte, fast vollständig im Zuge der Gewährleistung übernommen, den Rest übernahm die Stadt.

 
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Kommentare
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  • Eva Hörner
    Angeblich sind ja die Staatskassen leer. Vielleicht sollten die Auftraggeber bei öffentlichen Bauprojekten jeglicher Art sehr viel sorgfältiger und sparsamer vorgehen. (Braucht man das überhaupt? Wie sieht es aus mit Kosten, Nutzen, Qualität? Gibt es preiswertere und nachhaltigere Alternativen, z.B. Grünfläche statt Pflasterung; naturnaher Teich statt aufwendigem Wasserbecken.)
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Fazit

    diese Landesrasenschau hätte man sich wirklich sparen(!) können...
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  • Emilie Krenner
    Wer sich einmal mit den umfangreichen Vorschriften und Normen zu Spielgeräten (und Kosten) auf öffentlichen Plätzen beschäftigt, kann sich nur wundern, wie wir alle unsere Kindheit überleben konnten- als es diese Vorschriften noch nicht gab.
    Der Baum auf dem Spielplatz unserer Kita- der zuvor Generationen von Kindern als Kletterbaum gedient hat- ist schon lange gesperrt. Erfüllt die Vorschriften nicht. Daneben steht jetzt das 30.000 € Klettergerüst. Die Spielküche- von einer Elternitiative vor Jahren mit viel Liebe zum Detail gebaut- wurde abgerissen. Keine Herstellernorm...
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  • Reinhard Opel
    Unsummen an Geld wird ausgegeben mit sehr wenig Nutzen. zusätzlich fallen mir noch der Rathausvorplatz für 2 Millionen ein, dafür kann man Wohnraum für 10 bis 15 Personen schaffen.

    über 100 Millionen für ein verkorktes Theater, und über 300 Millionen für die Festung.

    dafür verfällt immer mehr die Infrastruktur (Staßen und Brücken). und für hilfsbedürftige Menschen in den Altenheimen etc. fehlt der Groschen.
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  • Roland Rösch
    Bei den großen teuereren unübersichtlichen Bauvorhaben machen mehre Firmen sich die Taschen voll und jeder bleibt ruhig bei Pfusch am Bau und bei einem kleinen Spiel Flugzeug zieht man vor Gericht. Einfach lächerlich mit was sich gut bezahlte Verwaltungsangestellte beschäftigen müssen.
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  • Michael Zink
    Sind diese Preise normal?
    50.000 EUR für ein Kletterspielzeug
    fast eine Million für ein Wasserbecken

    Da ist der neu gepflasterte Platz am Vierröhrenbrunnen doch fast ein Schnäppchen.
    Wobei da meiner Meinung nach mehr Grün und weniger Pflaster fingehört hätte.
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  • Guenther Rinke
    Da gehört ordentlich Druck gemacht!
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  • Walther Prinz
    Mehr Druck als das Ganze vor Gericht zu bringen ist ja kaum möglich …
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  • Christian Papay
    Ca. 1/5 des Beckens ist weiterhin außer Betrieb.
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