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Würzburg
Hohe Mietpreise: Wird Würzburg wie München?
Wer in Würzburg eine Wohnung sucht, muss sich auf hohe Mieten einstellen. Die Zeiten der günstigen Bleibe sind längst vorbei. Doch wo kostet es besonders viel?
Eine Wohnung mit Festungsblick? Die sorgt mittlerweile für ein noch größeres Loch im Geldbeutel.
Foto: Kathrin Königl | Eine Wohnung mit Festungsblick? Die sorgt mittlerweile für ein noch größeres Loch im Geldbeutel.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:29 Uhr

Eine Wohnung mit Festungsblick kostet viel Geld. Wenn noch eine Dachterrasse und ein hochwertiger Laminatboden im Büro dazu kommt, glüht das Sparschwein regelrecht. 2150 Euro Kaltmiete müssen zukünftige Mieter berappen, sollten sie sich für die im Internet angebotene, 135 Quadratmeter große Immobilie mitten in der Innenstadt von Würzburg interessieren. Mit fast 16 Euro pro Quadratmeter ist das selbst für die Domstadt ein stolzer Preis. Denn die Preise im Innenstadtbereich lagen im vergangenen Dezember laut Immobilienportal "immowelt.de" zwischen 8,81 Euro und 15,93 Euro pro Quadratmeter.

Wie teuer Wohnungen in der Altstadt geworden sind

Derart teure Immobilien sind aber nicht das Hauptproblem in Würzburg: Denn auch kleine und oftmals bei Studenten oder geringverdienenden Leuten beliebte Immobilien sind in den vergangenen Jahren teurer geworden. Laut eines weiteren Portals namens "wohnungsboerse.net" hat eine 30 Quadratmeter große Wohnung 2011 noch 7,27 Euro pro Quadratmeter gekostet. 2018 waren es schon 12,97 Euro. Die Internetseite führt nach eigenen Angaben deutschlandweit rund 170 000 Wohnungseinträge, aus denen die Betreiber diese Schlüsse ziehen.

In Würzburg gibt es keinen Mietspiegel

Zwischen all den Immobilienportalen den Überblick zu behalten – vor allem als Wohnungssuchender – ist nicht ganz einfach. Denn die Portale berechnen ihre Statistiken nach unterschiedlichen Kriterien, so auch Preisentwicklungen und Durchschnittswerte. Eine andere Möglichkeit gibt es aber nicht. Während andere Städte wie Schweinfurt einen offiziellen Mietspiegel haben, gibt es diesen in Würzburg nicht.

Fahren Sie mit der Maus über die Karte und Sie sehen die Mietpreise in den einzelnen Stadtteilen

Die SPD-Stadtratsfraktion forderte die Stadtverwaltung per Antrag im April 2019 auf, jährlich gegen Jahresende einen Bericht zur Entwicklung der Wohnungsmieten in der Stadt vorzulegen. "Die Kenntnis der Mietpreisentwicklung ist für die Arbeit von Stadträtinnen und Stadträten von großer Bedeutung", heißt es von Hans Werner Loew in dem Antrag.

Doch der Antrag wurde nicht weiterverfolgt, einen Mietspiegel-ähnlichen Bericht wird es in naher Zukunft von städtischer Seite nicht geben. Das Rathaus argumentiert auf insgesamt drei Seiten. In Kürze: Die Erstellung sei zu teuer, müsse alle vier Jahre neu erstellt werden und ein Mietspiegel treffe keine Aussagen über aktuelle Bestandsmieten. Sozialwohnungen würden ebenfalls nicht erfasst werden. Zudem gebe es Bestrebungen, zum Beispiel von Seiten des Deutschen Mieterbundes, dass die Erstellung eines Mietspiegels angepasst werden solle. Gegenwärtig werde auf Initiative der Bundesregierung eine Reform diskutiert. "Vorzuschlagen ist, den Gesetzgebungsprozess zum Mietspiegel in seinen Ergebnissen abzuwarten", so die Stadtverwaltung in einer schriftlichen Erklärung. 

Wenn es um Mieterhöhungen und Vergleiche geht, ist der Mieterverein Würzburg für viele Mieter ein erster Ansprechpartner. In einem Artikel des Bayerischen Rundfunks bedauerte ein Vertreter des Vereins im Jahr 2016, dass die Stadt keinen Mietspiegel erstellt. Auf eine aktuelle Nachfrage dieser Redaktion gab es von Seiten des Mietervereins keine Rückmeldung.

Stadt: Mieten sind gestiegen

Dass die Immobilienpreise wieder angestiegen sind, bestätigt aber auch die mietspiegellose Stadtverwaltung. "Bei einer gleichbleibend hohen Nachfrage ist dies dem jährlich konstant geringen Angebot an Immobilien in Würzburg geschuldet", heißt es in einer Pressemitteilung. Das zeigt der sogenannte Immobilienmarktbericht. Er basiert unter anderem auf anonymisierten Auswertungen der Kaufvertragsurkunden.

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So stark belasten die Mieten den Geldbeutel

Die Konsequenz daraus: Würzburger müssen mit immer mehr Ausgaben rechnen, wenn es ums Wohnen geht. Erst im Dezember hat der Immobilienverband Deutschland eine Studie präsentiert, in der Würzburg mit München fast auf einem Level ist. Während private Haushalte in der bayerischen Landeshauptstadt 28,8 Prozent ihres Budgets für die Wohnung ausgeben müssen, sind es in Würzburg 26,9 Prozent. Bayernweit ist das der zweite Platz. Der Verband sagt voraus, dass die Situation wegen der Lage im Maintal und die damit verbundenen Begrenzungen bei der Ausweitung von Bauland auch in Zukunft angespannt bleiben wird.

 
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  • cothromach
    Lieber Max2010, ich kann nur hoffen, dass Ihr Kommentar ironisch gemeint ist. Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose, Alleinerziehende, Geringverdiener und viele Rentner können sich oft kein Auto leisten. Sie sollen Ihrer Meinung nach dann aus der Stadt ins Umland ziehen, wo man ohne Auto weder Ärzte, Geschäfte, Apotheken, Kindergärten und vieles andere erreichen kann? Die Fahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel ist auch noch um einiges teurer, als wenn man nur die Großwabe benötigt. Es war zwar nicht eindeutig, aber Ihr Kommentar kann nur ironisch gemeint sein!
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Ich bin mir sicher das "max2010" das ernst gemeint hat 🤦‍♂️
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Wie aussagekräftig sind Angaben bei "deutschlandweit rund 170 000 Wohnungseinträge"n?
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  • austroewer
    Also Stau in der Rhön? Sie waren noch nie da oder?
    Unter Schröder wurde jedes Jahr die Benzinsteuer um 7 Cent erhöht, um den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Wo wurde der ausgebaut? Nur in den Städten !!Sie haben Recht, mit öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Land ist es deshalb nicht weit her.
    Die Landbevölkerung zahlt den Ausbau des Nahverkehrs in den Städten und auch den staatlich geförderten Wohnungsbau und schadet sich und den Dörfern selber! Ha!
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Der von mir erwähnte Stau bezieht sich freilich nicht auf die Wasserkuppe etc., sondern auf die Hauptzubringerstraßen, insbesondere die Autobahnen!
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  • mtt2019
    Gier und Geldwäsche gehen in Deutschland Hand in Hand und die Politik sieht zu. Alle verdienen dran. Notare, Rechtsanwälte, Vermieter, ... Wenn der Geldkoffer vor einem steht wird man schwach. Die Süddeutsche Zeitung macht seit Jahren hervorragende Recherchearbeit zu diesem Thema. Hier ein Link: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldwaesche-immobilien-deutschland-1.4655801
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  • mtt2019
    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldwaesche-immobilien-deutschland-1.4655801
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Wenn Sie gerne Auto fahren und im Stau stehen, dann sind Sie in der Rhön richtig! Auch die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist mehr als schlecht, wenn Sie z. B. zur Arbeit jeden Tag nach Würzburg pendeln müssen! Da haben Sie täglich zwischen 2 und 3 Std. nur an Fahrzeit, vom Stress auf der Straße will ich erst gar nicht reden!
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  • info@softrie.de
    Wir müssen endlich auch mal den Bürgern sagen, dass nicht jeder das Recht hat, eine Wohnung in der Innenstadt zu beziehen. Wer sich das nicht leisten kann, muss eben umziehen. Aus diesem Grund sollten auch Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose in die anliegenden Gemeinden untergebracht werden. In der Innenstadt zu wohnen, die Straba zu benutzen und auf das Busnetz auszuweichen, ist eben Luxus.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Wer ist wir???
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  • Laeufer61
    Kasernierung der ärmeren Schichten wäre Ihnen wohl...

    ...recht und am liebsten hinter hohen Mauern, oder?
    Für jemand der hier sein ganzes Leben verbracht hat und sich die hohen Mieten im Alter nicht mehr leisten kann klingt Ihre Aussage wie glatter Hohn!

    ohne fG
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  • austroewer
    Die Arbeitsplätze müssen flexibler werden, die Menschen müssen auch bereit sein, gewisse Nachteile hinzunehmen. Auf dem Land, z.B. in der Rhön sind die Mieten günstig, die Häuser verfallen in den Dörfern, die Ortskerne sterben aus, weil jeder in die Stadt will! Der Druck in den Städten muss noch größer werden, um ein Umdenken zu erzeugen.
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  • Mainheini
    Viele Immobilien in der Innenstadt gehören der Kirche oder angeschlossenen Institutionen. Sind dort die Mieten billiger oder sozialverträglicher?
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Denken Sie nicht einmal im Traum daran!
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  • tommy33
    Wo’s der Kirche so schlecht geht.
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  • matze.erlabrunn@gmail.com
    Belege?
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Fragen Sie ganz wahllos einige Mieter, von denen werden Sie es bescheinigt bekommen!
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