
Lange sah es so aus, als würde Corona alles lahm und geplante Bauprojekte weiterhin auf Eis legen. Doch nun geht alles schneller als erwartet: Noch im Frühjahr dieses Jahres wird mit dem Bau des neuen Ärztehauses im Höchberger Grundweg begonnen. Im Sommer folgt die Errichtung des Geschäftshauses am nördlichen Ortseingang in der Hauptstraße. Damit verbunden ist allerdings auch ein kleiner Wermutstropfen: Rund 40 Parkplätze fallen durch die zwei Bauprojekte weg.
Einen Ersatz habe man an der B 8 in der Aschaffenburger Straße gefunden, sagte Bürgermeister Alexander Knahn in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Denn man wolle auf jeden Fall ein Ausweichen der parkenden Fahrzeuge in die umliegenden Wohnstraßen vermeiden. Die Zu- und Abfahrt des neuen Parkplatzes müsste noch mit dem Straßenbauamt abgeklärt werden, da ein dafür wichtiges Grundstücksteil im Besitz der Behörde liege.
Für den neuen Parkplatz soll die Fläche nicht versiegelt werden
Walter Feineis (parteilos) bat darum, einen Schotterplatz zu errichten und auf eine Versiegelung zu verzichten, wofür auch Susanne Cimander (Bündnis90/Die Grünen) plädierte. Matthias Rüth (CSU) wollte wissen, ob es sich nur um eine temporäre oder dauerhafte Einrichtung handele, denn "darauf müsste man die Ausstattung und Bewirtschaftung eventuell auslegen". Einen Park & Ride-Parkplatz wolle er an dieser Stelle keinesfalls. Ausschließlich Höchberger Bürger und Beschäftigte sollten dort parken dürfen, meinte er.
Dem schlossen sich auch Cimander und Thomas Scheder (SPD) an, der vorerst für eine kleinere Lösung plädierte. "Größer planen können wir immer noch, wenn wir wissen, wie er angenommen wird." Denn darin waren sich nicht alle Mitglieder einig. Marc Behl (CSU) beispielsweise könnte sich vorstellen, dass dieser Parkplatz für einige womöglich zu weit entfernt von der Ortsmitte liegt. Und Martin Lerzer (Bündnis 90/Die Grünen) witterte Gegenwind von der Anwohnerschaft wegen zunehmenden Lärms. Mit zwei Gegenstimmen wurde die Verwaltung dennoch damit beauftragt, weiterführende Pläne zu erarbeiten. Im Haushalt sind dafür 26 000 Euro bereitgestellt.

Und wie geht es nun mit den beiden Bauprojekten weiter? Wie das Büro Öchsner Architekten Ingenieure auf Anfrage der Redaktion mitteilt, ist der Baubeginn für das dreigeschossige Ärztehauses im Frühling 2022 vorgesehen. Dazu zählt auch eine offene Mittelgarage mit 18 Stellplätzen inklusive einem barrierefreien Parkplatz sowie acht Fahrradstellplätze. Der Parkplatz soll abends öffentlich genutzt werden können, wenn in der TG-Halle Veranstaltungen stattfinden, informierte Knahn. Nach Absprache mit dem Bauherrn würden dann die Schranken geöffnet. Mit der Fertigstellung rechnet Stephan Oechsner im Sommer 2023.

Für das "Nest" sind genügend Mieter gefunden worden
Nur kurze Zeit später, im Sommer 2022 beginnt das Architekturbüro archicult mit dem Bau des Geschäftshauses am nördlichen Ortseingang in der Hauptstraße. Dann fehlen rund weitere 15 Parkplätze. Stattdessen wird an der exponierten Lage ein viergeschossiges Geschäftshaus mit 1400 Quadratmeter Nutzfläche errichtet. Auf dem gegenüber brach liegenden Grundstück sind 37 Stellplätze geplant, wie Johannes Nistor von archicult aktuell mitteilt. Der Spatenstich für den außergewöhnlichen Bau mit dem Namen "Nest" war ursprünglich im April 2020 vorgesehen. Seinerzeit bremste aber Corona das Interesse möglicher Mieter aus. Dies hat sich mittlerweile zum Guten gewendet, so dass das Architekturbüro nun mit einer Fertigstellung Anfang 2025 rechnet.
Dann müssen viele Bewohner des westlichen Landkreises nicht mehr nach Würzburg und Parkplätze suchen.
wenn alle Betreiligten wie Sie überlegen und denken würden, wäre der Baubeginn nicht vor 2025.