Die Stadt schwitzt! Zum zweiten Mal binnen eines guten Monats ist der Allzeithitzerekord in Würzburg geknackt worden. 39,4 Grad zeigte das Thermometer der Wetterstation am Neuberg um punkt 15.15 Uhr an – so viel wie nie zuvor. In der Innenstadt stiegen die Temperaturen im Laufe des Nachmittages auf über 40 Grad an. Während sich Badegäste und Urlauber über die tropischen Temperaturen freuen, kommen Wetterbeobachter bei dem wiederholten Rekordbruch ins Grübeln.

„Das Klima stellt sich  um“, sagt Daniel Wünsch von der Wetterwarte. 94 Jahre lang war das Temperaturhoch von 38,5 Grad in Würzburg in Stein gemeißelt – erst am 5. Juli diesen Jahres musste die Nachkommastelle nach oben korrigiert werden. Die 38,6 Grad vor gut vier Wochen sorgten für Schlagzeilen, erreichte eine Stadt ja nicht alle Jahre einen Allzeithitzerekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880.

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Dass diese Zahl nun schon wieder der Vergangenheit angehört, sieht Wünsch äußerst kritisch: „Das stimmt einen sehr nachdenklich“, betont er. Denn bereits jetzt leiden Pflanzen, Tiere und Gewässer schwer unter der Trockenheit. „Wir hatten im Winter nicht viel Niederschlag“,  erklärt Wünsch. Daher habe man auch kaum Vorräte, um die außergewöhnlich heiße Zeit zu überbrücken. „Wenn es so weitergeht, wird das Wasser richtig knapp!“

Und es wird vermutlich so weitergehen. Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, bleiben es kommende Woche weitgehend über der 30-Grad-Marke. „Es sieht so aus, als ob es keine richtige Abkühlung geben wird“, bestätigt Wünsch. Ob das Thermometer auch noch am 266 Meter hoch gelegenen Neuberg über 40 Grad anzeigen wird, lässt sich nicht sagen. Wenn es nach den Wetterbeobachtern ginge, dürfte sich die Sonne in der kommenden Zeit wieder ein Stück zurückziehen. Denn zum Wohle der Umwelt hat Daniel Wünsch nur einen Wunsch: „Ich will nicht jedes Jahr einen neuen Hitzerekord ablesen!“