Nur noch ab in den Schatten: Mit Höchstwerten von 40 Grad hat der Tropen-Sommer die Menschen in Bayern erneut mächtig ins Schwitzen gebracht. Am wärmsten war es am Freitag einmal mehr im unterfränkischen Kitzingen, wo nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 40,3 Grad registriert wurden. Dieser Rekordwert war erst Anfang Juli in Kitzingen gemessen worden - es ist die höchste jemals gemessene Temperatur in Deutschland seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.
Nur unwesentlich kühler war es andernorts im Freistaat: 39,3 Grad wurden in Würzburg registriert. 38,1 Grad waren es in Nürnberg, 37,4 Grad in Bamberg. In München wurden immerhin 36,5 Grad gemessen. Mit der Hitze stieg auch die Ozon-Belastung im Freistaat an.
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Wer es etwas angenehmer haben wollte, musste hoch hinaus. Auf der Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg, gab es Wolken und frühlingshafte 13 Grad. Auch am Wochenende soll es mit Höchstwerten von bis zu 38 Grad tropisch-warm bleiben.
Auch der Blick auf die kommenden Tage dürfte die Urlauber freuen, denn das Sommerwetter bleibt. Unterbrochen von ein paar Gewittern bewegen sich die Temperaturen sowohl am Wochenende als auch zum Wochenbeginn zwischen 27 und 32 Grad und es gibt viel Sonne.
Die Hitze und Trockenheit löst in den Wäldern Trockenstress aus. Das bedeutet, dass Bäume aus Wassermangel ihre Blätter einrollen oder abwerfen. In Unterfranken, wo es seit Mai kaum geregnet hat, werfe die Eiche bereits ihre jüngsten Triebe ab, um Verdunstungsverluste zu reduzieren, teilte die Landesanstalt für Forst am Freitag mit.
Auch Bayerns Bauern warten sehnsüchtig auf Regen. Alle Kulturen auf den Feldern litten unter Hitzestress, erklärte der Bayerische Bauernverband. Zuckerrüben werden weniger Zuckergehalt haben. Kartoffeln bilden, bedingt durch das Aufheizen des Bodens, zu kleine und ulkig verwachsene Knollen - die sich nur schwer schälen lassen. Und dass der Mais noch nicht einmal Kolben ausbildet, ist verheerend für Tierhalter, die auf Mais als Futtermittel angewiesen sind.
Die Hitze hat aber auch Vorteile: Forscher der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft haben derzeit beste Bedingungen für ihre Studien. Sie testen wirksame Mittel gegen die Hitze in den Ställen. Eines seien richtig angeordnete High-Tec-Ventilatoren, die selbst in offenen Ställen den Kühen bei der enormen Hitze Linderung verschaffen könnten. Außerdem seien Kuhduschen sehr hilfreich, so das Landwirtschaftsministerium in München.