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WÜRZBURG
Heuberger: "Wir glauben, dass unsere Qualität stimmt"
Schöner Ausblick auf die Festung – doch von der weitläufigen Rasenfläche im Vordergrund sind nicht alle Besucher der Landesgartenschau begeistert.
Foto: Silvia Gralla | Schöner Ausblick auf die Festung – doch von der weitläufigen Rasenfläche im Vordergrund sind nicht alle Besucher der Landesgartenschau begeistert.
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:35 Uhr

Seit sechs Wochen sind die Pforten der Landesgartenschau in Würzburg geöffnet. Neben Lob für die Gestaltung des Geländes und die Auswahl des Kulturprogramms gibt es jedoch auch kritische Töne von Seiten einiger Besucher. Im Gespräch mit dieser Redaktion hat sich Landesgartenschau-Geschäftsführer Klaus Heuberger zu häufigen Kritikpunkten geäußert.

Frage: Herr Heuberger, was sagen Sie Besuchern der Landesgartenschau, die finden, dass die Preise für Eintritt, Parken, Essen und Getränke auf der Landesgartenschau zu hoch sind?

Heuberger: Das ist natürlich immer ein subjektiver Eindruck. Man muss sich aber auch andere Preise ansehen. Wenn zum Beispiel eine Familie in einen Freizeitpark fährt, zahlt sie das, was sie bei uns für die ganze Familie an Eintritt gezahlt hat, für nur eine Person. Darum muss man den Preis in Relation stellen. Zudem haben wir die Preise auch nicht aus der Luft gegriffen. Wenn bei uns das Parken fünf Euro pro Tag kostet, dann muss man das auch einfach mal mit anderen Parkgelegenheiten in der Stadt vergleichen. Das haben wir vorher durchaus gemacht. Wir sind nicht teurer, sondern zum Teil eher billiger als andere Parkplätze. Und wir sind auch nicht teurer als andere Gartenschauen. Da hat es dann vor zwei Jahren 16 Euro oder vor sechs Jahren 15 Euro gekostet, also haben wir einen normalen Preisanstieg. Wenn jemand die Kosten vergleicht und es immer noch zu teuer findet, können wir daran leider nichts ändern. Wir glauben, dass unsere Qualität stimmt.

Es gibt auch die Kritik, dass unter den angebotenen Gerichten zu viel Fast-Food sei. Gerade für eine Landesgartenschau würden sich doch gesunde Speisen mit frischem Gemüsen anbieten, oder?

Heuberger: Auch das ist erst einmal nur eine subjektive Eindruck. Zum einen hat unser Caterer einen Vertrag mit uns, der beispielsweise besagt, dass er einen bestimmten Anteil an Ökoprodukten, Produkte aus der Region und Mehrweggeschirr verwenden muss. Das ist alles selbstverständlich für eine Gartenschau. Wir haben hier aber auch einen Standort, der 70 Jahre amerikanisch war. Das spielt natürlich eine große Rolle auf der Landesgartenschau. Da ist es naheliegend, dass es bei uns auch einen Burger gibt. Das hat dann nichts mit Fastfood zu tun, ganz im Gegenteil: Bei uns wird der Burger direkt vor den Augen des Kunden hergestellt. Außerdem gibt es bei uns auch sehr gesundes Essen, zum Beispiel den Landesgartenschau-Salat.

Fotoserie

Bewegt man sich auf dem Gelände, fällt auf, dass es dort doch viele Wiesen- und Rasenflächen gibt, auf denen nur wenige Blumen zu finden sind. Das entspricht nicht unbedingt den Erwartungen, die einige Besucher an eine Landesgartenschau haben. Was sind die Überlegungen dahinter?

Landesgartenschau-Geschäftsführer Klaus Heuberger
Foto: Thomas Berberich | Landesgartenschau-Geschäftsführer Klaus Heuberger

Heuberger: Die Aufgabe einer Landesgartenschau ist es, eine Stadtentwicklungsmaßnahme zu sein. Ansonsten erhält man den Zuschlag für eine Gartenschau in Bayern nicht. Das heißt: Jeder hat mit dem Gelände umzugehen, das er vorfindet. In unserem Fall ist dieses groß und lang gezogen. Als man sich für die Gartenschau beworben hat, wurden die Würzburger Bürger befragt. Diese haben gesagt, was für einen Park sie wollen. Nämlich einen Allgenerationenpark, in dem man Erholung finden und Sport treiben kann, und der im Mittelpunkt dieses neuen Stadtteils liegt. Genau so ist der Park gestaltet worden. Dort findet nun für ein halbes Jahr die Gartenschau statt. Für diese Zeit werden von verschiedenen Ausstellern Pflanzen und Blumen eingebracht, wie bei anderen Gartenschauen auch. Diese sind nur auf eine größere Fläche verteilt.

Gibt es dennoch die Überlegung, auf die Forderung mancher Besucher nach mehr Blumen

auf den Wiesen einzugehen?

Heuberger: Inzwischen gibt es auch eine natürliche Blumen- und Blütenpracht im Wiesenpark. Das müsste eigentlich dem Empfinden der Besucher, die kommen um Natur zu sehen, mehr entsprechen als Blümchen, die nur temporär für ihren Besuch dort hingepflanzt wurden. Darum sind wir von unserem Konzept überzeugt, aber wir stellen natürlich auch fest: Man muss es den Leuten erklären.

Hat die Landesgartenschau hier ein Kommunikationsproblem?

Heuberger: Kommunikation hat immer zwei Seiten. Wir versuchen natürlich als Sender nach außen möglichst gut zu sein, vielleicht ist uns auch nicht alles hundertprozentig gelungen. Aber wir versuchen es über die Homepage, die Information von Reiseveranstaltern und Veranstaltungen – bis hin zu Taxi- und Busfahrern, die wir über unser Konzept aufklären. Die andere Seite ist aber die des Empfängers. Wie offen geht der an so eine Veranstaltung ran? Viele Leute von auswärts steigen in den Bus und wollen sich das mal anschauen in Würzburg, kennen aber unser Konzept nicht. Da schauen wir, dass wir uns weiter verbessern, aber irgendwo sind auch unsere Grenzen erreicht.

Fotoserie

Könnten mehr Hinweisschilder helfen?

Heuberger: Wir haben alles ausgeschildert. Die Forderungen nach noch mehr Schildern sind nicht unbegrenzt zu erfüllen. Die Leute können die vielen Eindrücke auf der Landesgartenschau gar nicht wahrnehmen und finden dann die Schilder oft nicht mehr. Da wären wir dann soweit, dass wir Schilder brauchen, die auf die Schilder hinweisen. Wir sind, denke ich, sehr gut aufgestellt mit Informationen. Zusammen mit den Behindertenwerkstätten in Veitshöchheim haben wir außerdem eine App entwickelt. Mit dieser können sich Besucher auch die wichtigen Infos vorsprechen lassen.

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Kommentare
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  • Undine
    Zusätzlich kommt es wieder vor, dass ausgerechnet Personen, die es sich den Eintritt durchaus leisten können, freien Eintritt haben oder gesponsert werden, wie öffentliche Personen, leitende Angestellte etc, da sie Einfluss haben. Familien dagegen müssen voll bezahlen, auch wenn ihr Einkommen nicht sehr hoch ist. Aber offensichtlich haben sie nicht viel verpasst, wenn sie wegbleiben, als Teil der allgemeinen Masse.
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  • Depperle47
    Einmal und nicht wieder!!!!!Diese „Landesgartenschau ist eine Zumutung!!!
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  • hausgarten
    Herr Heuberger ist offensichtlich ein Mensch, der mit Kritik schlecht umgehen kann.
    Als langjähriger Besucher von verschiedenen Landesgartenschauen in Bayern und in Baden Württemberg kann ich persönlich nur sagen, dass die Gartenschau 2018 in Würzburg die bisher mir am wenigsten zusagenste ist. Wenn ich eine Gartenschau besuchen will, dann erwarte ich Blumen und Pflanzen, dafür gehe ich ja auf eine Gartenschau. Es ist zwar richtig, dass das Gartenschaugelände nach Ende der Gartenschau der Allegemeinheit, in der Regel als Park etc. zur Verfügung steht. Aber während der Gartenschauzeit erwarte ich für diesen hohen Eintrittspreis doch mehr - im Sinne von Pflanzen, Blumen und Anregungen für einen Gartenfreund.
    Zu den Preisen ist anzumerken, dass diese doch schon etwas hoch gegriffen sind.
    Eintritt zwei Erwachsene und Kinder, Parken Auto, und noch dazu etwas essen. Ich habe mir zwar die LGS in Wü 2018 angesehen, im Nachhinein muss ich aber sagen, schade für das Geld und die Zeit.
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  • Hery.Mennig@web.de
    Wie arrogant Herr Heuberger auf die Kritik reagiert spricht Bände. "....aber wir stellen natürlich auch fest: Man muss es den Leuten erklären." Die Besucher sind also für Herrn Heuberger offenbar zu blöd um eine Landesgartenschau zu begreifen. Wenn eine LGS erklärungsbedürftig ist, stimmt was nicht. Die Besucher wollen eben nicht nur riesige Rasenflächen sehen. Sondern auch jede Menge Blumen, Sträucher, etc. Ich habe Gott sei Dank keine Dauerkarten gekauft. Aufgrund der Kritik in den Medien und all meiner Freunde und Bekannten, die schon die LGS besucht haben, werde ich von einem Besuch Abstand nehmen. Viele sagen mir: "Spar dir das und geh´ lieber auf´s alte LGS-Gelände. Das ist immer noch schön. Und die Gastronomie auf der neuen LGS ist grottenschlecht.
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  • Markustan
    ",..... Produkte aus der Region und Einweggeschirr verwenden muss........"
    EINWEGGESCHIRR ????
    Geht's noch???
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  • nkestler@aol.com
    da steht aber Mehrweggeschirr im Text
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  • jlattke
    Herr Heuberger scheint schlichtweg nicht kritikfähig zu sein. Oder aber ein unglaublicher Sturkopf … wie kann man denn so blind mit berechtigter Kritik umgehen? Mindestens einer dieser Punkte wurden von JEDEM meiner Bekannten kritisiert die die LGS besucht haben.

    Vielleicht täte man gut daran mal einem anderen das Zepter in die Gand zu geben? Ein ignoranter Chef bringt einen Kaden nicht vorwärts.
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  • peterlesbub
    Ich werde mir für die Dauer der LGS den Weg und mindestens 80 Euro ( 2 Erwachsene, Parken plus kleines Catering) sparen und stattdessen den hervorragenden Ringpark oder das genauso gelungene ehem. LGS Gelände erholsam geniessen. Wenn die derzeitige LGS vorüber ist, werde ich mir gerne die Rasenäcker dort oben mal anschauen. Würzburg hat auch so gärtnerisches Flair, aber derzeitig halt woanders.
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  • Lapacho
    Zitat: "Wenn zum Beispiel eine Familie in einen Freizeitpark fährt, zahlt sie das, was sie bei uns für die ganze Familie an Eintritt gezahlt hat, für nur eine Person."
    Vergleicht Herr Heuberger die Landesgartenschau mit Disney Land? 18 Euro für eine Eintrittskarte für 1 Person ist ein Witz! Eine Familie mit 3 Kindern bezahlt 45 Euro!! Sehr subjektiver Eindruck...
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  • eddipost
    hahaha, jeder Platzwart bei einem Sportverein wäre schon längst vom Hof gejagt worden, für so ein jämmerliches Stück Rübenacker. Aber lieber Herr Heuberger, das Dingens heißt Gartenschau und nicht "Urban Streamlining". Neulich war ich mal wieder auf dem "alten" Gartenschaugelände. Vielleicht sollten Sie da auch mal hingehen.
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  • leser1969
    Verkehrskonzept ist einfach schlecht, dsbzgl. werden die Dauerkartenbesitzer abgezockt.
    Über Behinderten- und Kinderwagenkonzept brauche ich nicht zu schreiben, entspricht dem Unverständnis oder nicht vorhandener Empathie von Behörden und/oder Organisatoren. Die Navigation führt in die Stadtmitte...
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  • s.frankenberger@web.de
    Interessante Art mit der Kritik umzugehen.
    Exakt die angesprochenen Punkte wurden mir von Besuchern geschildert.
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  • hermih@t-online.de
    Zitat: "Wir glauben, dass unsere Qualität stimmt"
    Glauben heißt nicht wissen - es stimmt nichts! siehe Facebook da gibt es sehr viele Meinungen die das Gegenteil behaupten!
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  • kapeha
    Waren am Pfingstmontag dort und standen ab der Abfahrt B8 ca. 30 Min im Stau bis zum Parkplatz. Riesiger Parkplatz mit nur einer einzigen Zufahrt! Dann waren wir vom „Blumenangebot bzw. -vielfalt enttäuscht. Ebenso von der Anzahl der Musiker, das Thema war schließlich Straßenmusik. Man musste weite Strecken zurücklegen, um überhaupt eine Musikdarbietung zu finden. Die wenigen Musiker haben einen guten Job gemacht. Dafür saftige Preise für alkoholfreie Getränke und überteuerte Speisen. Der Gesamteindruck war leider nicht wie erwartet.
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  • clubfan2@gmx.de
    Na wenn ich an solchen Tagen da hin gehe
    darf ich mich nicht wundern,
    wenns mal länger dauert.

    und Parkplätze können sie ja ,
    die Werzburcher zwinkern
    dafür ist die Stadt ja bekannt...
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  • micha.fries@t-online.de
    Was soll der Geschäftsführer auch anderes sagen 😉
    Wir haben auch Dauerkarten, haben uns insgesamt aber mehr erwartet von der LGS.
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