
Geht es ums Thema Parken, gehen bei vielen „die Schranken runter“ – nicht nur im Parkhaus: Denn in der Regel kostet Parken Zeit und Nerven. Um Autofahrern zumindest die Suche nach dem nächsten Parkautomaten zu ersparen, hat die Stadtverkehrs-GmbH (SVG), eine Tochter der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV), vergangenen Sommer das Bezahlen von Parkgebühren mittels Handy eingeführt.
Wer auf den rund 2100 öffentlichen Oberflächenstellplätzen der Stadt parken will, muss seit Sommer nicht mehr einen von etwa 120 Parkautomaten aufsuchen. Walter Beck, SVG-Geschäftsführer, rechnete im Sommer damit, dass anfangs "vier bis fünf Prozent" der Autofahrer den neuen Service nutzen – "bei steigender Tendenz". Wie viele sind es tatsächlich?
42 000 durch Handy-Tickets eingenommen

"Es sind zwischen drei bis vier Prozent", sagt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg. Die Tendenz sei steigend, da der Service mit der Zeit auch immer bekannter werde. Im aktuellen Haushalt prognostiziert die Stadt generelle Parkgebühr-Einnahmen von etwa 3,5 Millionen Euro, die tatsächlichen Einnahmen von 2018 seien jedoch noch nicht abgerechnet. Von Juli bis Dezember 2018 hat die Stadt jedoch 42 000 Euro durch das Handy-Parken eingenommen.
Die Bezahlmöglichkeit wird über das „TraviPay“-System des Vertragspartners, der Firma Sunhill Technologies aus Erlangen, abgewickelt. SVG und Stadt entstehen keine Kosten. Den Service finanziert der Nutzer mit einem Aufschlag auf seine Parkgebühr.
Wer über SMS bucht, zahlt einen Aufschlag von 14 Prozent: beispielsweise auf eine Stunde Innenstadtparken, die 1,80 Euro kostet. Zusätzlich werden jeweils 14 Cent pro Transaktion fällig. Die Abrechnung erfolgt über den Mobilfunkanbieter. Etwas billiger wird's, wenn sich der Autofahrer oder die Autofahrerin bei TraviPay registrieren lässt. Dann kann er oder sie auch per Lastschrift oder Kreditkarte bezahlen. Der Aufschlag auf die Parkgebühr beträgt dann „nur“ sieben Prozent und weitere sieben Cent pro Transaktion.
Kritik an zusätzlichen Kosten
Einige Leser kritisierten die Mehrkosten für den digitalen Parkschein bei Einführung des Systems. "Erschreckend wie wenig unternehmerisches Denken bei Stadtverwaltern hier mitgebracht wird", meinte ein Leser. In anderen Städten, zum Beispiel Volkach (Lkr. Kitzingen), kostet das digitale Ticket genauso viel wie das analoge. Bei solchen Modellen tragen dann die Städte und nicht der Nutzer die Mehrkosten. Diese müsste man dann aber mit Erhöhung der allgemeinen Parkgebühren wieder reinholen, sagt Pressesprecher Weiß. Und diese würde dann auch Leute betreffen, die das Handy-Parken gar nicht nutzen. Über einen elektronischen Komfort für die ÖPNV-Nutzer könne der Verkehrsverbund Mainfranken derzeit übrigens keine aktuellen Informationen liefern.
In Würzburg ist auch digitales Zahlen im ÖPNV nur sehr eingeschränkt möglich.
Nun liegt Würzburg in Bayern und hat zwar eine unterfränkische csu Digitalministerin (im Rang einer Staatssekretärin) die von Flugtaxis träumt, aber sonst nichts auf die Reihe bringt. Baden Württemberg hat einen Grünen Verkehrsminister, der weniger schwätzt, dafür aber die Dinge auf die Straße bringt.
FJS würde sich im Grabe umdrehen.
Dann wären`s aber nicht nur 14 Cent mehr! Nix für ungut.
Für diese Parkplätze hat die Stadt Keine Kosten wie Automat, der geleert werden muss, der gewartet und auch repariert werden muss, Papier für die Tickets etc - das müsste die 14ct eigentlich aufwiegen
Viele Grüße, Mainpost-Redaktion