Mit so vielen Reaktionen auf den unlängst in der Main-Post veröffentlichten Artikel über von ihr gefertigte Gesichtsmasken hat die Schneidermeisterin und Handarbeitslehrerin Sieglinde Küffner nicht gerechnet: Neben einer Welle der Hilfsbereitschaft, Dankbarkeit und Unterstützung stieß die Schneiderin allerdings auch auf negative Resonanz. Seit Schließung der Schulen wegen der Corona-Krise hatte die Handarbeitslehrerin an der Würzburger St.-Ursula-Realschule und Maria-Ward-Schule ihre Freizeit dazu genutzt, um sich für Bedürftige und Risikogruppen in ihrem privaten Umfeld nützlich zu machen: durch das Nähen von einfachen Gesichtsmasken.
Telefonleitung und Anrufbeantworter der Schneidermeisterin waren infolge der Veröffentlichung über Tage komplett überlastet. Zudem wurde Küffner von allen Seiten mit Gummibändern zur Befestigung der Stoffmasken im Gesicht versorgt. Für die überwältigende Unterstützung ist die Schneiderin dankbar.
Zwischenzeitlich modifizierte sie die Variante eines einfachen Mundschutzes dadurch, dass sie diesen zusätzlich mit einer kleinen Innentasche ausstattete. Darin kann man ein Papiertaschentuch oder gefaltete Kaffeefiltertüten einschieben, um die Durchlässigkeit zu reduzieren - ein Tipp, den Küffner auf den Main-Post-Artikel hin von einem Anästhesisten aus Würzburg bekommen hat.
Verunsichert durch Hinweise im Internet
Im Gespräch mit Interessenten an ihren Masken erfuhr Sieglinde Küffner auch, dass in Würzburg Schutzmasken mittlerweile zu horrenden Preisen von bis zu 80 Euro für vier Stück gehandelt würden. Wegen der enormen Nachfrage hatte die Schneidermeisterin beabsichtigt, gegen Bereitstellung von Gummibändern dem jeweiligen Spender Masken unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Dies hatte aber auch unseriöse Forderungen zur Folge. "Für 50 Zentimeter Gummiband wurden zehn Masken gefordert", berichtet die Schneiderin.
Eine ältere Dame aus Würzburg hingegen, die selbst einer Risikogruppe angehört, stellte als Gegenleistung für eine einzige Maske eine ganze Einkaufstasche voller Gummibänder zur Verfügung. Sie wolle damit die gute Absicht der Handarbeitslehrerin zu unterstützen, so ihre Begründung.
Verunsichert ist die Schneidermeisterin durch Hinweise im Internet: Demnach könnten sich aus ihrer ehrenamtlichen Hilfsbereitschaft potenzielle Verstöße gegen das Medizinproduktegesetz ergeben. Aus diesem Grund versorgt sie weiterhin bei Bedarf ausschließlich ihr privates Umfeld - mit dem ausdrücklichem Hinweis, dass die Masken im medizinischen Sinne nicht dem Schutz vor dem Corona-Virus dienen.
Deutlich besser als die überteuerte Trigema Masle. Jetzt bin ich gespannt, wie schnell die Regale mit Kaffeefilter leer sind.
noch besser wäre, wenn das Mund-Nasenschutz Tuch aus einem zertifizierten Vlies wäre. Das wird in großen Mengen auch in Deutschland hergestellt.
Das sollte auch für die Hobbynäher*innen verfügbar sein.