Es war der letzte Freitag im Juli. Peter Piesch saß gerade beim Kontrolle beim Arzt. Da bekam der Jäger einen Anruf von der Würzburger Rettungsleitstelle mit einer nicht ganz alltäglichen Nachricht, in der es hieß, dass ein Reh auf der Winterhäuser Straße in Heidingsfeld herumlaufe und sich und den Verkehr gefährde.
"Da ich gerade in ärztlicher Behandlung war, konnte ich erst nach dem zweiten Anruf, diesmal vom Jagdvorstand, reagieren", erzählt Piesch. Zusammen mit seiner Frau und zwei Krücken ging es dann direkt nach dem Arztbesuch nach Heidingsfeld. "Wir fanden einen Jährling – einen jungen Rehbock mit circa eineinhalb Jahren. Eine Passantin passte auf den Bock und den Verkehr auf", berichtet der Jäger, der gemeinsam mit einem Partner das Jagdrevier Würzburg II gepachtet hat.
Zu diesem Revier gehören neben dem Gelände der Uni Würzburg, der Lehnleite, dem Ahlandsgrund, Heidingsfeld, Heuchelhof unter anderem auch Teile der Würzburger Innenstadt, wo er schon einmal mit einem Wildtier in Berührung kam: "Da habe ich am Oeggtor mal eine Wildsau mit der Hand gefangen, das Revier ist schon jagdlich interessant."
Rehbock war total dehydriert und erschöpft
Der junge Rehbock indes war total dehydriert und erschöpft. "Der war so schlapp, aber man weiß, dass diese Tiere mit letzter Kraft doch noch sehr schnell das Weite suchen", erzählt Piesch. Doch seine Frau Andrea habe beherzt zugepackt und so gelang es den beiden, das Tier "dingfest" zu machen und ins Auto zu bringen. Gemeinsam mit Piesch saß der Rehbock dann auf dem Beifahrersitz. "Trotz Krücken konnte ich ihn zwischen meinen Beinen festhalten und so fuhren wir nach Randersacker."
Hier durfte er dann in eine sogenannte Mauserkammer einziehen, die normalerweise Bussarden in der Mauser zur Verfügung steht. Piesch ist nämlich nicht nur Jäger, sondern auch Falkner.
Frische Kräuter aus seinem eigenen Kräutergarten, Rübenmüsli und jede Menge frisches Wasser hat das Tier bekommen. Schnell wurde klar, was dem Tier schmeckt und was nicht. "Eichenblätter und Rosenblüten mochte er nicht, dafür Haselnussblätter", so der Jäger.
Mit riesigen Sprüngen in die Freiheit gesprungen
Zwölf Tage lang haben Andrea und Peter Piesch das Jungtier aufgepäppelt, dann war es so weit: "Mithilfe einer Tierkiste von der Feuerwehr Würzburg konnten wir den Bock wieder in seiner Heimat Heidingsfeld frei lassen", erzählt Piesch stolz. Mit riesigen Sprüngen sei er in die Freiheit gesprungen.
Wegen der aktuellen extremen Trockenheit hat Jagdpächter Piesch in seinem Revier auch einige Wasserbehälter aufgestellt, um beim Wild für ein bisschen Entspannung zu sorgen. Die werden täglich frisch befüllt und von vielen Wildtieren reichlich genutzt.
Andere Leistungen der Jäger wie verunfalltes und von Hunden gerissene Wild entsorgen, verletztes Wild suchen, jetzt im Wald Wasser verteilen, Wild mit notwendige Mineralstoffe wie Salz versorgen, Wildäsungen anlegen, im Winter Tiere mit zusätzlichen Futter (auch Vögel) versorgen, für gefährdete Wildtiere sorgen wie Rebhuhn und Hase usw. sind keinen Artikel wert.
Durch „Abschuss“ von Wildschweinen Wildschäden und ASP vermeiden, Kaninchenseuchen verhindern und den Waldumbau fördern bzgl. Waldumbau mit Forstpartie diskutieren. Muss dafür das letzte Rehe erlegt werden oder ist die fehlende Waldpflege schuld. Jungpflanzen waren lt. letzten Vegetationsgutachten genug vorhanden aber es fehlte dem Aufwuchs. Nach Ansicht der Jäger liegt es an der fehlenden Waldpflege d.h. fehlendes Licht und Wasser bei den Jungpflanzen, auch keinen Artikel wert.
Er war gesundheitlich gehandicapt - musste mit Krücken gehen!
Prima Sache.