
Nach einem sehr trockenen Winterhalbjahr gibt es vor allem in Franken erneut Probleme mit dem Stand des Grundwassers: Laut des Niedrigwasser-Lageberichts des Landesamts für Umwelt (LfU) weisen aktuell rund 38 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen in Bayern niedrige oder sehr niedrige Füllstände aus. Auch in tieferen Grundwasser-Reservoirs gibt es in ebenfalls rund 38 Prozent der Messstellen zu wenig Wasser.
Landesamt warnt: Grundwasser-Lage bis Oktober "ungünstig"
Die Bilanz der Niederschläge seit letzten November falle "in den meisten Regionen Bayerns markant zu trocken aus", warnt das LfU. Das gelte nicht zuletzt für Franken. Auch für das beginnende Sommerhalbjahr ist dass LfU mit Blick auf das Grundwasser wenig zuversichtlich: Die Ausgangslage bis Oktober sei "als ungünstig zu bewerten", glauben die Experten.
2024 konnte sich die Lage an vielen Grundwasserstellen in Bayern zwar verbessern. "Von einer nachhaltigen Erholung kann aufgrund der Entwicklung der letzten Monate jedoch nicht gesprochen werden", warnen die Experten.
"Wasserschutz muss angesichts von Klimaüberhitzung, Dürren und fallenden Grundwasserpegeln jetzt auch gesetzlich oberste Priorität erhalten", fordert deshalb der Würzburger Grünen-Landtagsabgeordnete Patrick Friedl. Die Bayerische Staatsregierung verweigere jedoch einen konsequenten Kurswechsel und bleibe untätig, kritisiert Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze.
Friedl (Grüne): Gipsabbau im Wasserschutzgebiet darf es nicht mehr geben
Die Grünen haben für einen besseren Wasserschutz in Bayern im Landtag einen Entwurf für ein neues bayerisches Wassergesetz vorgelegt: Der Schutz vor Hochwasser wie auch der Schutz des Grundwassers müsse "bei planerischen Abwägungen mehr Gewicht" bekommen, fordern sie. So müsse etwa "eine Gefährdung von Grundwasser und damit Trinkwasser in Wasserschutzgebieten ausgeschlossen sein", erklärt Friedl mit Blick auf die Pläne der Firma Knauf für ein Gipsbergwerk in Landkreis Würzburg. Gipsabbau unter einem geschützten Wassereinzugsgebiet dürfe es "gesichert nicht mehr geben", verlangt er.
Darüber hinaus fordern die Grünen verstärkte Anstrengungen für einen besseren Wasserrückhalt: Entwässerung durch Drainage müsse zum Grundwasserschutz wo immer möglich rückgängig gemacht werden. Notwendig sei zudem völlige Transparenz bei der Entnahme von Grundwasser etwa in der Landwirtschaft: Alle Entnahmen und alle Genehmigungen sollten künftig "in digitalisierten und öffentlich zugänglichen Wasserbüchern" dokumentiert werden.