Wer sich am Würzburger Dallenberg befindet, kann nicht nur im Schwimmbad seine Bahnen ziehen oder seine Fußballmannschaft im Stadion anfeuern. Seit 1960 befindet zusätzlich der Botanische Garten im Schatten der Flyeralarm-Arena der Würzburger Kickers. Gegründet wurde er bereits im Jahre 1696. Zu erreichen ist das Gelände mit den Straßenbahnlinien 3 und 5, Ausstieg Dallenbergbad. Wer im Sommer den Verlockungen des kühlen Nass des Freibades widerstehen kann, kommt nach circa zehn Minuten Fußweg am Botanischen Garten an.
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Umzug an den Dallenberg
Das Areal bietet eine Fläche von neun Hektar, auf der etwa 9000 verschiedene Pflanzenarten kultiviert werden und dient in erster Linie als Bildungseinrichtung. Neben dem "LehrLernGarten" gibt es verschiedene Gewächshäuser, in denen heimische und exotische Pflanzenarten untergekommen sind. Aber nicht nur für Studenten der Botanik bietet der Garten viele Möglichkeiten zur Weiterbildung. Ein besonderes Highlight ist der interaktive Pfad, der Jung und Alt durch den Garten leitet und Entdecker mit den Pflanzen näher vertraut macht.
Neues Projekt: Eine Moorlandschaft in der Prärie
Leicht ins Schwitzen geraten Besucher nicht nur in den tropisch-warmen Gewächshäusern, sondern auch auf dem Weg zum höchsten Punkt des Hanges. Der Blick über die Weinberge ist die Belohnung dafür. Das Gelände ist verschiedene Gebiete eingeteilt.
Dass die Folgen der globalen Klimaerwärmung in Würzburg nicht Halt machen, musste der Botanische Garten bereits erfahren. Über 60 Bäume sind aufgrund des heißen Sommers 2018 abgestorben. In den kommenden Monaten soll im Areal der Prärie eine neue Moorlandschaft entstehen. Ursprünglich war ein Teich geplant, aber aufgrund des Wassermangels sei dieser Plan wieder verworfen worden, erklärte eine Gärtnerin. Die Prärie ist den nordamerikanischen "Great Plains" nachempfunden und bietet eine Fülle an Stauden und Gräsern.
Veranstaltungen von ProPlanta
Der Freundeskreis des Botanischen Gartens ProPlanta unterstützt die Institution durch verschiedene Aktionstage. Als besonderer Höhepunkt findet jedes Jahr eine Pflanzenbörse statt, bei der über 50 Spezialgärtnereien aus dem ganzen Land anreisen. Aktuell lädt die Ausstellung "Forscher, Sammler, Pflanzenjäger – unterwegs mit Humboldt & Co", die zum 250. Geburtstag Alexander von Humboldts entstand, die ganze Familie auf eine Entdeckungstour durch die Geschichte der Pflanzen ein. Denn viele mittlerweile alltäglichen Gartengewächse sind ursprünglich durch Botaniker, Ärzte oder Missionare nach Europa gekommen. Die Präsentation ist noch bis 22. September zu sehen.
Der Garten hat zwischen April und September von acht Uhr bis 18 Uhr geöffnet (in den Wintermonaten bis 16 Uhr). Viele Sitzmöglichkeiten entlang der Wege und zwei Pavillons auf dem Gelände laden auch zu einem gemütlichen Picknick ein, um die Idylle im Botanischen Garten der Universität Würzburg zu genießen.