Patrick Friedl, Landtagsabgeordneter aus Würzburg, und Manuela Rottmann, Bundestagsabgeordnete aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen), strahlen um die Wette: Die Grünen erleben gerade bundesweit eine Eintrittswelle – auch in Unterfranken. "Wir bekommen fast jeden Tag ein neues Mitglied", freut sich Friedl. In Würzburg, wo die Grünen zuletzt bei der Landtags- und der Europawahl am Platz eins lagen, gebe es manchmal sogar zwei bis vier Eintritte am Tag. Waren es im Jahr 2009 noch 642 Parteimitglieder, so hat sich die Zahl mittlerweile auf 1250 fast verdoppelt.
Überall in der Region entstehen neue Ortsverbände. Mittlerweile sind es 47, jüngste Neugründungen sind unter anderem Bergrheinfeld (Lkr. Schweinfurt), Estenfeld (Lkr. Würzburg) und Dettelbach (Lkr. Kitzingen). Was Manuela Rottmann besonders freut: "Es sind nicht nur Akademiker, die mitmachen wollen, sondern Menschen aus allen Schichten. In der Grünen Jugend gibt es sehr viele Auszubildende, die sich engagieren." Viele, die neu in die Partei eingetreten sind, hätten direkt Ämter übernommen. "Was da gerade passiert, ist sensationell."
Leuerer: Sogar das Kanzleramt ist möglich
"Die Grünen reiten derzeit eine Welle des Erfolgs, in der auch das Kanzleramt möglich ist", sagt der Würzburger Politikwissenschaftler Thomas Leuerer. Der Erfolg habe viele Gründe: "Dazu gehört sicher, dass der Klimawandel und die Folgen für uns alle spürbar und vor der Haustür sichtbar geworden sind. Hitzewellen unter denen Würzburg leidet und die vielen toten und sterbenden Bäume an den Straßen stimmen bedenklich." Ökologie sei die Kernkompetenz der Grünen. "Daneben aber darf man nicht vergessen, dass die Grünen keine kleine Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten sind, sondern eine moderne und professionell handelnde Partei, die bereits ihre Regierungsfähigkeit bewiesen hat", sagt Leuerer.
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Die Grünen selbst führen ihren Erfolg auch auf das Erstarken rechter und rechtsradikaler Kräfte zurück. "Mehr und mehr wird erkannt, wie wichtig der Einsatz für unsere Demokratie und die Verteidigung der liberalen Gesellschaft vor besagten Kräften sind", sagt Tim Höfler, Pressesprecher des Bezirskverbands Unterfranken. "Wir sehen uns als Anwalt für alle, die auch in Zukunft in einer toleranten, weltoffenen und demokratischen Gesellschaft ohne Angst und Hass leben wollen."
Vorfreude auf die Kommunalwahlen
Für die Grünen kommt der Zuwachs gerade recht – im März 2020 finden Kommunalwahlen statt. In immer mehr Kreisen und Gemeinden kandidieren Grüne als Landrat und (Ober-)Bürgermeister. Bislang stellt man mit Jens Marco Scherf den Landrat in Miltenberg sowie mit Mario Paul, Wieland Gsell und Wolfgang Küber die Bürgermeister in Lohr, Zellingen und Rieneck (alle Lkr. Main-Spessart). Karen Heußner und Monika Horcher sind stellvertretende Landrätinnen in Würzburg und Bad Kissingen. Hier weiter zuzulegen, ist erklärtes Ziel der Grünen. Außerdem will die Partei die Zahl der Mandate in Kreistagen, Gemeinde- und Stadträten in Unterfranken von aktuell rund 130 um 40 Prozent steigern – auf dann 180 Sitze.
Ein wenig drückt Manuela Rottmann aber auch auf die Euphoriebremse. Zwar sei die Partei in der Region nun so groß wie nie zuvor – im Vergleich zu CSU (15 600 Mitglieder in 419 Ortsverbänden) und SPD (6400 Mitglieder in 214 Ortsvereinen) sei sie aber noch immer klein.
Es geht doch nicht um Wald oder Wild.
Es geht darum, wie Wald für gegenwärtige und künftige Stressfaktoren (Hitze, Trockenheit, ...) gewappnet werden kann, damit unsere Wälder langfristig erhalten werden können.
Wenn die Schäden durch Wildverbiss zu hoch sind, kann der Baumbestand sich nicht auf natürliche Weise regenerieren.
Luchse, Wölfe und Bären fehlen als natürliches Regulativ für örtlich zu hohe Bestände an Schwarzwild und Schalenwild.
Verantwortliche Jagdpächter wissen das und nehmen sich die nötige Zeit für sachgerechte, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Bestandspflege.
Oder war das ein Versuch, Mitleid auf sich zu lenken?
Ich sehe jedenfalls keinen Hinweis auf eine eigene Recherche-Initiative der Mainpost, denn dann hätte man doch die anderen "Altparteien" auch fragen können, wie ihre "Mitglieder*innen"-Entwicklung aussieht. Was wäre da wohl bei der AfD herausgekommen??
Die "Grün*innen" werden von der Presse hochgeschrieben und der Leser fällt drauf rein. Das ist Meinungsmache auf die ganz elegante Art.
Wer GRÜN wählt, wählt die Linken und das wollen scheinbar die Vertreter der Main-Post!
Das ist aus meiner Sicht unseriös und hat mit sauberer, neutraler, informativer und objektiver Berichterstattung nichts zu tun.
Da könnte man sich gleich die B... Zeitung kaufen, da weiß der Käufer wenigstens, dass er nur vera....... wird.
Gruß
https://www.nzz.ch/international/das-herz-des-deutschen-journalisten-schlaegt-links-ld.1434890
Leider ist das so und der Normalbürger wird manipuliert.
Der Mitgliederzuwachs wird weitergehen. Die Wählerschaft wird weiter zunehmen. Vor allem deshalb, weil den Altparteien die Wähler wegsterben und weil Machos und Egomanen wie Söder & Co immer weniger Wähler auf den Leim gehen.
Ich bin gespannt, wie die Kommunalwahlen in Bayer ausgehen. Ein deutlicher Zuwachs an grünen Gemeinde- und Landräten, an grünen Bürgermeistern und Oberbürgermeistern und innen würde Bayern gut tun.
MP Söder können Sie damit wohl nicht gemeint haben!!!!
Guter Kommentar, man hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können.